Tribute von Panem 4

9. Kapitel

Haymitch kommt uns wutentbrannt entgegen. "Was habt ihr euch dabei gedacht? Katniss ist es nicht erlaubt, das Gebäude zu verlassen! Was ist, wenn ihr etwas passiert wäre, wenn sie wieder einen Schwächeanfall gehabt hätte? Dann wäre das Symbol der Hoffnung für ganz Panem gestorben! Und ich dachte, das Peeta vernünftig wäre...", sagt Haymitch, das Letzte eher an sich selbst gerichtet.
"Ich habe ihn dazu überredet, es ist nicht seine Schuld!", beginne ich zu erklären, doch ich werde von Peeta unterbrochen: "Das stimmt nicht, Haymitch, ich bin Schuld. Ich hätte sie-oder uns- nicht der Gefahr aussetzen sollen, aber wir beide haben etwas frische Luft gebraucht. Und es ist ja nichts passiert, oder?"
"Schuld oder nicht, ihr seit trotzdem gegangen. Und in der Zeit, in der ihr weg wart, ist etwas passiert. Ihr beide und Effie und ich als eure Begleiter, sind aufgefordert worden, mit euch ins Kapitol zu fahren.", antwortet Haymitch.
Nein. Das kann nicht wahr sein. Ich möchte nie wieder diesen grausamen Ort voller schrecklicher Erinnerungen wieder sehen.
"Haymitch, ich kann das nicht. Dort ist Prim gest-", setze ich an, doch Haymitch fällt mir ins Wort.
"Du musst, Katniss. Glaubst du, ich möchte diesen Ort jahrelanger Mentorarbeit wiedersehen? Aber Paylor hat uns befohlen, ihr im Kapitol bei der Vorbereitung der Spiele zu helfen. "
Die Spiele. Mit Peeta konnte ich sie fast vergessen, doch jetzt bin ich genauso geschockt wie zuvor.
"Es darf keine weiteren Spiele geben! Niemals!", schreie ich.
Haymitch erwidert monoton: " Das wirst du mit Paylor bereden müssen. Jetzt dürfen wir den Zug zum Kapitol nicht verpassen."
Peeta mischt sich aufgewühlt ins Gespräch ein. Auch er wird Probleme haben, ins Kapitol zurückkehren, es ist der Ort, den er mit seinen Anfällen und Foltern verbindet.
"Wann fahren wir, Haymitch? Ich weiß nicht, ob ich schon dazu bereit bin..."
Haymitch antwortet barsch: "Du musst aber bereit sein. Wir fahren morgen früh."
Ich setzte erneut an, Haymitch zu erklären, warum wir nicht in der Lage sind, ins Kapitol zu fahren, als Effie aus Haymitchs Haus tritt.
Sie flötet: "Da seid ihr ja, meine Lieben! Haymitch hat euch bestimmt schon erzählt, dass wir zu Vorbereitungen ins Kapitol müssen. Ich weiß, dass das nicht leicht für euch ist, aber es wird einfach aufregend!
Wir werden im teuersten Hotel des Landes übernachten, und mit dem schnellsten Zug durch die Distrikte fahren. Nicht wahr, Haymitch?"
Sie dreht sich zu Haymitch um, läuft ihn entgegen und nimmt ihn..in die Arme! Seit wann läuft da etwas zwischen den Beiden? Vielleicht schon länger, aber ich habe es einfach nicht geahnt, weil sie so verschieden sind. Aber wie heißt es immer?
Gegensätze ziehen sich an.
Haymitch antwortet leise: "Das wird es. Und mit deinen Plänen werden wir Alles gut geregelt bekommen."
Die beiden schauen sich verliebt in die Augen, und scheinen uns vergessen zu haben. Ich räuspere mich, und die Beiden drehen sich mit leicht geschämten Blicken zu uns um.
Effie holt Luft und erklärt: "Es tut uns leid, dass wir euch nichts erzählt haben, aber wir wollten euch nicht verwirren... Es ist ja auch ganz neu für uns."
"Das ist doch kein Problem, Effie, wir freuen uns für euch! Nach diesen Zeiten ist es doch schön, wenn ein bisschen Glück und Liebe in die Welt kommt", antwortet Peeta.
"Dann gehen wir jetzt am besten alle ins Bett, es ist schon spät und morgen müssen wir früh raus.", versucht Effie diese leicht peinliche Situation aufzulösen.
"Du hast Recht, ich bin auch schon müde", unterstützte ich sie. Langsam glaube ich, dass Widerrede keinen Sinn mehr haben wird, wahrscheinlich muss ich wirklich ins Kapitol um Paylor zu überzeugen, die Spiele abzusagen. Zudem möchte ich Haymitch und Effie in ihrem momentanen Paradies nicht stören. Deshalb sage ich nichts mehr, als wir alle vier in Richtung der Siegerhäuser gehen. Effie und Haymitch betreten Haymitchs Haus, doch Peeta und ich bleiben unschlüssig zwischen unseren beiden Häusern stehen.
"Ich gehe dann mal", sagt Peeta mit einem einsamen Blick in den Augen, doch ich unterbreche ihn.
"Bleibst du bei mir? Ich meine, du musst nicht, aber...", frage ich ihn.
"Doch, gerne. Aber du musst dich nicht verpflichtet fühlen."
"Ich möchte aber!", beruhige ich ihn und ziehe in hinter mir her in mein Haus.
Später, als ich in Peetas Armen liege, habe ich das Gefühl, zum ersten Mal seit langem ruhig einschlafen zu können.
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So, das war mein 9. Kapitel. Ich hoffe, ihr seid zufrieden damit, dass Effie und Haymitsch zusammen kommen, aber ich "shippe" die Beiden einfach! Die nächsten zwei Wochen bin ich mit annamockingjay  im Urlaub und werde nicht so viel Zeit für meine FF haben, aber danach geht es weiter.
Eure Annika:)