Kapitel 47 Zurück in die Vergangenheit Teil 2

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Und die Seele, die aus Furcht vor dem Tod
nie richtig leben lernt.
Wenn die Nacht zu einsam war,
und der Weg zu lang,
dass du schon glaubst, dass Liebe nur was für Glückspilze und
die Starken ist,

dann denk dran, dass im Winter
tief unter dem bitterkalten Schnee
der Samen liegt, aus dem durch die Liebe der Sonne
im Frühling die Rose wird.“

Phil lächelte mich an. „Wow das ist wunderschön. Deine Stimme ist so rein und klar. Was hältst du davon wenn du am Grab für deine Eltern auch was singst? Ich glaube das würde dir helfen das zu verarbeiten. Gibt es ein spezielles Lied was sie liebten.“ ich nickte „Ja. Sie liebten das Lied Halleluja.“ „Na dann Wonni singst du es ihnen.“ ich nickte „Wenn du meinst.“
Langsam schritten wir den Hauptweg entlang. Alles hatte sich verändert doch dann fiel mir ein Baum ins Auge. „Hier müssen wir lang.“ Ich zeigte auf eine Weggablung ging in die Richtung weiter.
Mein Herz beschleunigte sich immer mehr und ich hatte Angst das es mir aus der Brust springen könnte.

Doch Phil nahm mich in den Arm und zusammen kamen wir an dem großen Baum, eine Trauerweide an.
Von dort aus sah man ein total verwildertes Grab. Erschrocken sah ich es an. „Wasss? Das darf nicht sein?“ erneut kamen Tränen. „Warum sieht das so schlimm aus? Ich habe doch Jahr für Jahr für die Grabpflege bezahlt.“ Ich fiel vor dem Beet auf die Knie und rupfte und zupfte an den Gestrüpp. Dabei kamen mir immer wieder die Wörter über den Mund. „Es tut mir so leid... Es tut mir so leid…“
Die Verzweiflung wurde immer größer und nun lag ich halb auf dem Grab und weinte bitterlich. „Ich hätte mich um euch kümmern müssen. Es tut mir so leid..“ schluchzte ich in den Boden.
Phil hatte sich bereits zu mir gekniet und strich mir über den Rücken. „Komm Maus steh auf der Boden ist viel zu kalt. Wir werden das Unkraut zusammen beseitigen und dann gehen wir zum Blumenladen zurück und kaufen ein schönes Gesteck was nicht verwildert. Wir werden im Frühjahr dann Kies drauf machen und das Grab schön gestalten.“ ich nickte nur.

So machten wir uns daran das Grab in einen guten Zustand zu bringen und im Blumenladen bekamen wir sogar noch einen wunderschönen Engel. „Der passt ab sofort auf sie auf.“ sagte ich diesmal im festen Ton.
Die Trauer hatte sich in Wut auf die Friedhofsverwaltung verwandelt. „Das erste was ich Montag machen werde dort anrufen und den Vertrag kündigen...“
Zurück am Grab legte ich das Gesteck ab und auch der Strauß und der Engel bekamen seinen Platz.
Dann fing ich an Halleluja zu singen…

HALLELUJAHA…
„Now I′ve heard there was a secret chord
That David played, and it pleased the Lord
But you don't really care for music, do you?
It goes like this, the fourth, the fifth
The minor falls, the major lifts
The baffled king composing Hallelujah

Hallelujah…

Your faith was strong but you needed proof
You saw her bathing on the roof
Her beauty and the moonlight overthrew you
She tied you to a kitchen chair
She broke your throne, and she cut your hair
And from your lips she drew the Hallelujah

Hallelujah…

You say I took the name in vain
I don′t even know the name
But if I did, well, really, what's it to you?
There's a blaze of light in every word
It doesn′t matter which you heard
The holy or the broken Hallelujah

Hallelujah…

I did my best, it wasn′t much
I couldn't feel, so I tried to touch
I′ve told the truth, I didn't come to fool you
And even though it all went wrong
I′ll stand before the Lord of Song
With nothing on my tongue but Hallelujah

Hallelujah………..

Als ich fertig war, sah ich das Phil sich eine Träne wegwischte. „Du erstaunst mich immer mehr. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Ich meine ich singe ja auch in einer Band. Aber das hier ist so gefühlsvoll.“
Ich schaute ihn verlegen an. „Du, du singst in einer Band?“ Phil schaute entsetzt. „Das habe ich dir doch schon mal erzählt. Franco ist da auch dabei. Und noch einige andere vom Rettungsteam und der Polizei.“
„Oh ok das muss ich wohl vergessen haben!“ ich schüttelte den Kopf und streichelte nochmal liebevoll über den Grabstein. Langsam wurde es mir trotz das ich so warm angezogen war kalt.
Ich gab Phil ein Zeichen das wir gehen können. Zum Abschied küsste ich noch einmal in den Himmel. „Ich komme euch bald wieder besuchen. Ich habe euch lieb.“
So ging ich mit ihn zum Auto zurück. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und rieb mir die Hände. Brrrr ist das Kalt geworden. Seufzte ich und legte die Hände unter meine Oberschenkel…

Sicht Phil

Wonni hat ja eine so zuckersüße Stimme… Ich bin immer noch ganz verzaubert. Nun sitze ich mit ihr im Auto und muss mit ansehen wie sie vor Kälte bibbert. Ich hatte bereits die Standheizung voll aufgedreht und trotzdem scheint es ihr kalt zu sein! Ich beließ es dabei... zuhause werde ich mich gleich um sie kümmern.
Langsam startete ich den Motor und wir fuhren zurück zur Rehaklinik. Inzwischen war es schon dunkel und man sah im Rückspiegel das beleuchtete Riesenrad vom Weihnachtsmarkt. Was für eine schöne Impression. Die Gegend hier ist echt traumhaft und eins ist sicher hier werden wir jetzt öfters mal hinkommen.
Wonni war auf dem Beifahrersitz eingeschlafen. Es war heute aber auch echt anstrengend und das nicht nur körperlich…in Gedanken versunken übersah ich fast die Ausfahrt. Noch gerade so konnte ich abbremsen und auf die richtige Spur wechseln was ein anderer Autofahrer mit einen Hupkonzert begrüßte. Buh das ist gerade nochmal gut gegangen. Wonni war durch das Gerüttel wieder erwacht. „Was ist los?“ fragte sie noch total verschlafen. „Alles gut Maus, ich habe nur fast die Ausfahrt verpasst. Sorry für die rasante Fahrweise.“ Das reichte ihr als Information, sie kuschelte sich erneut in den Sitz und schlief weiter. Da werde ich sie wohl dann hochtragen müssen.
Ich bog gerade in Bad Berka in der Straße zur Reha ein als sie sich regelte. „Na Schlafmütze, bist du wieder wach? Wir sind auch gleich da. Ich bringe dich hoch, dann kannst du im Bett weiter schlafen. Ich räume noch das Auto aus, und dann kümmere ich mich um dich.“ Wonni schien noch immer sehr müde. „Kannst du laufen oder brauchen wir ein Rollstuhl?“ stellte ich ihr die Frage. Doch sie schüttelte mit den Kopf. „Das geht schon Schatz. Gib mir doch auch ein paar Tüten. Du musst nicht alles alleine tragen.“ gab sie als Antwort. „Bitte was? Wonni du bist fix und fertig und ich lasse dir mit Sicherheit nichts tragen. Ich hole das später, erstmal bringe ich dich hoch.“
Wonni fügte sich und ließ sich von Phil ins Zimmer bringen. Dort angekommen zog ich ihre Jacke aus, legte den Schal und Mütze ab und zog ihre Stiefel aus. Dann legte sie sich freiwillig ins Bett. Erst jetzt merkte ich das sie ganz schön warm war. Ich holte das Thermometer und ermittelte dann die Temperatur. Ich schaute erschrocken darauf…

Hallo Lesemäuse
Schneller als Gedacht hier kommt der nächste emotionale Teil.
Haltet die Taschentücher bereit.
Viel Spaß beim Lesen.

LG Ivonne

Und wieder werden wir uns begegnen...Where stories live. Discover now