Und wieder werden wir uns begegnen...

Kapitel 47 Zurück in die Vergangenheit Teil 2

Sicht Phil

Die Anspannung war Wonni ins Gesicht geschrieben, als ich offenbarte das wir nun zu ihren Eltern auf den Hauptfriedhof fahren werden…
Sie nickte mir zögerlich zu und man konnte erkennen das sie mit sich haderte. Ich nahm sie in den Arm was sie kurz zurück zucken ließ. Was war denn jetzt plötzlich mit ihr los? Sonst war sie froh darüber, das ich sie in eine Umarmung nehme? Das ist ja komisch… ob sie gerade so neben der Spur ist das sie die Nähe nicht akzeptieren kann! Wenn wir zurück in der Reha sind muss ich sie unbedingt darauf ansprechen. Es ist schon etwas kränkend wenn sie so auf Abstand geht.
Bis jetzt war der Tag doch wirklich wunderschön. Ich freue mich ja so darüber das es ihr anscheinend richtig gesundheitlich gut geht. Jedenfalls hoffe ich das es so bleibt…

Wir kamen im Parkhaus an und stiegen ins Auto ein. Mein Navi was ich bereits vorprogrammiert hatte, zeigte uns den Weg zum Friedhof…
Wonni fing leicht an zu zittern und sie beschleunigte ihre Atmung. „Hey Maus, schau mich bitte mal an.“ Ich nahm ihre Hände in meine. Komisch die sind aber ganz schön warm! Hat sie jetzt doch wieder Fieber entwickelt? Ich werde das nachher zu Hause mal prüfen...

„Maus ganz ruhig atmen. Mach mir nach… genauso… ich bin bei dir. Du bist nicht alleine. Was geht gerade in dir vor? Rede mit mir?“ „Aaaannngggssstttt Phil ichhh kann das nicht.“ stotterte sie und weinte. „Wonni wir schaffen das zusammen in Ordnung? Wir gehen Schritt für Schritt erstmal zu dem Blumenladen und dann suchen wir das Grab. Deine Eltern freuen sich bestimmt ganz sehr, das du endlich den Mut aufbringst sie zu besuchen. Na komm Engel.“so gingen wir zum Blumenladen…

Sicht Wonni

…Oh mein Gott mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich habe das Gefühl das ein Panzer sich auf meine Brust gelegt hat. Dazu noch die extreme Hitze in mir. Das pflanzliche Medikament hat wohl komplett versagt. Ich hoffe das Phil es nicht merkt das ich am glühen bin...

Er hatte wirklich sehr viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Er redete immer wieder liebevoll auf mich ein. Irgendwann schaffte er es und wir betraten den Friedhof. Meine Beine waren wackelig und ich hatte Mühe mich darauf zu halten. Tief durchatmen Wonni.

Zu erst ging es noch in den Blumenladen dort kaufte ich einen wunderschönen Trauerstrauß mit den Lieblingsblumen meiner Mum weiße Lilien. Tränen purzeln erneut über die Wange. Phil wischte sie mir zärtlich weg. Es war mir gerade egal, das er mich berührte. Meine Gefühle standen deutlich im Vordergrund…

Ich stand etwas abseits während er bezahlte. Ich merkte erst das er zurück war als er mit einer roten Rose vor meinem Gesicht wedelte. „Hier mein Engel für mein allerwertvollsten Schatz auf Erden.“ Mir gelang es sogar ihn ein Lächeln zu schenken. Er ist immer so lieb und wundervoll zu mir und ich, ich belüge ihn mal wieder… Diese Erkenntnis machte mich noch trauriger. Phil hat mich gar nicht verdient. Was bin ich denn? Ich mache ihn nur Sorgen und Kummer und dann belüge ich ihn auch noch…

Ich roch an der Rose und zog den wunderschönen Duft ein. Sofort hatte ich ein Lied im Kopf was ich Anfing zu summen…

Die Rose

„Manche sagen, die Liebe ist ein Fluss,
der das zarte Schilf ertränkt.

Andere sagen, sie ist eine Rasierklinge,
die deine Seele bluten lässt.

Manche sagen, die Liebe ist wie Hunger,
ein Bedürfnis, das ständig schmerzt.

Aber ich sage, die Liebe ist eine Blume
und du bist ihr einziger Samen.

Es ist das Herz, das nie tanzen lernt,
aus Angst, dass es bricht.
Es ist der Traum, der Angst vor dem Erwachen hat
und nie etwas wagt.

Es ist das, was sich nicht nehmen lässt
und das, was anscheinend nicht gegeben werden kann.