Kapitel 21 Es fühlt sich an wie nach Hause kommen

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Alex kam um die Ecke der Notaufnahme. „Hey langsam… junger Mann“ beschwert sich ein älterer Herr den er fast übersehen hatte…
Herr Hetkamp blieb stehen und drehte sich zu der Stimme um...
„Oh entschuldigen sie, ich habe sie nicht gesehen.“ entschuldigte sich der Herr Notarzt.
„Sowas würde nicht passieren, wenn sie ihre Augen benutzen. Man sitzt hier eh schon seit Stunden... keiner kümmert sich um einen.“ wetterte der Mann weiter.
Er war wohl schon vorher frustriert gewesen...? zählte Alex eins und eins zusammen.
„Sir, es tut mir auch leid… das sie warten müssen… aber hier herrscht nun mal eine Triag- hierarchie. Und wenn ich mir sie so anschaue sind sie Kategorie grün... und im Schockraum wird sicher gerade ein Patient in Kategorie rot oder gelb behandelt. Es ist nett sie kennengelernt zu haben aber ich muss jetzt genau zu so einer Patientin...“

„Moment der Herr! Woher wollen sie wissen, was ich habe? Sind sie Arzt oder sowas?“
„Ja genau, ich bin Dr. Alexander Hetkamp hier Arzt am Klinikum und Notarzt auf der Wache Süd.“ Der ältere Mann sank in seinen Sitz zurück. „Und nun entschuldigen sie mich.“ so ging er in den Schockraum, wo Phil schon auf ihn wartete.

Sicht Alex

Man die Patienten werden immer undankbarer… dachte ich noch so als schon die Tür des Schockraumes auf ging und ein aufgeregter Herr Funke mir gegenüber stand. „Mensch Alex… wo bleibst du denn? Wonni darf mit zu uns nach Hause. Ich habe den diensthabenden Urologen überzeugen können.“
„Ok Phil, dann lass sie uns mal schnell ins Auto bringen und dann ab mit ihr ins Bett.“
„Du nimmst sie hoch, wickelst ihr die Decke um. Es ist sonst zu kalt und sie hat immer noch ziemlich hohes Fieber.“ berichtet mir Phil nebenbei. „Du Phil habt ihr nichts gegeben, um die Temperatur abzusenken?“
„Japp haben wir… nur es schlägt mal wieder nicht an. Aber zu Hause haben wir noch das Fiebermittel was bei ihr letztes mal so gut angeschlagen hatte.“ Nun verdrehte ich die Augen. „Das wird wieder ein Spaß werden. Naja was sein muss, muss sein.“ so trug ich Wonni ins Auto. Sie hatte ihren Kopf erschöpft an meine Brust gelehnt. „Danke.“ brachte sie gerade so heraus.

Sicht Phil

Total erschöpft lag Wonni im Auto. Sie muss die letzten Nächte wirklich kaum geschlafen haben… Alex saß neben ihr und streichelte ihr über den Rücken.
In mir kam ein komisches Gefühl auf. Eigentlich mochte ich das überhaupt nicht. Aber ich würde jetzt gerne mit meinen besten Freund tauschen… kann es sein das ich auf Alex eifersüchtig bin? Phil was soll der Quatsch! Er ist dein bester Freund und würde dir nie deine Freundin ausspannen.
FREUNDIN hört sich schon irgendwie schön an. Ich mochte Wonni sehr. Aber warum nur ist sie mir so ans Herz gewachsen? Ist es ihre Sturheit vor uns Ärzten?
Ich war so in Gedanken versunken das ich fast eine rote Ampel überfuhr. „Pass auf Phil STOPP.“ schrie Alex von hinten…
Ich trat sofort auf die Bremse und das Auto kam noch rechtzeitig zum Stehen. Mein Freund schüttelte den Kopf. „Sag mal wo warst du denn mit deinen Gedanken? Du bist hier nicht in einen NEF und hast auch keine Sondersignale frei.“ scherzte er weiter. Ich winkte nur ab. „Ist ja gut ich habe es verstanden.“ gab ich etwas genervt von mir.
„Na dann lass uns mal jetzt Unfallfrei nach Hause fahren.“ gab Herr Hetkamp von sich.
Ich schaute kurz auf die Rückbank. Wonni hatte von allem nichts mitbekommen. „Alex atmet sie noch? Sie ist so ruhig.“
„Ja Herr Funke es ist alles in Ordnung mit ihr. Sie schläft friedlich.“
„Gut, gut.“ Man war ich aufgeregt. Sie musste dringend wieder gesund werden. Ich habe soviel mit ihr zu bereden…

Vor der WG kam das Auto zum Stehen. Ich stieg aus und öffnete die hintere Tür. ich legte meinen Arm um sie und zog sie zu mir an die Brust. „Hab dich“ sagte ich noch als Wonni kurz erschrocken die Augen öffnete.
„Hey Kleine es ist alles gut. Du bist jetzt wieder in der WG… komm wir bringen dich mal ins Bett, da kannst du gleich weiter schlafen.“ sprach ich liebevoll auf sie ein.

Und wieder werden wir uns begegnen...Место, где живут истории. Откройте их для себя