Kapitel 4 der erste Schritt

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Sicht Phil
Schnell lief ich zu der zusammengebrochenen Altenpflegerin die keine andere als Wonni ist.
„Was ist passiert?“ fragte ich die Pflegerin die sich um die Patientin kümmerte. „Schnell sie hat Asthma sie bekommt kaum Luft!“
Franco hatte schon den Notfallrucksack in der Hand während ich ruhig auf Wonni einredete. „Ganz ruhig atmen… und langsamer“ wies ich sie an. Während Franco die Vitalwerte ermittelte. „L..u..ff..ttt kein…e Lu..ft“ brachte sie gepresst heraus. Ich beruhigte sie das es ihr gleich besser geht ich hatte schon alles für einen Zugang in der Hand doch sie entzog sie mir. „Wonni ich muss dir das jetzt legen ich weiß das du davor Angst hast doch ich bin ganz vorsichtig und es tut nur ganz kurz weh.“ Ich sah das sie die Augen geschlossen hat und sie anfing zu weinen.
Dieses verstärkte die Atemnot nur noch mehr. Ich musste ihr jetzt unbedingt ein Mittel zur Atemerweiterung geben. Ich bat Franco eine inhalation mit Salbutamol und Ipramol fertig zu machen. Wenn schon nicht intravenös dann wenigstens über die Atemwege. Ich schaute Wonni an und sie wurde sichtlich Ruhiger von der Atmung. Sie öffnete ihre Augen und sie lächelte mich an. „Danke“ sagte sie und wollte aufstehen. „Shhhh Nein schön ruhig liegen bleiben der RTW ist auf den Weg“ Sofort befreite sie sich aus meinen Händen und sprang auf. „Auf gar keinen Fall! Mir geht es wieder gut ich hatte nur einen Asthmaanfall“ Nun stand Phil ebenfalls auf. „Ach nur einen Asthmaanfall!!! Junge Dame… nicht schon wieder, wenn du nicht mal langsam auf uns Ärzte hörst geht das irgendwann gewaltig schief. Deine Vitalwerte sind noch immer nicht optimal. Dein Puls liegt immer noch bei 120 und deine Sauerstoffsättigung liegt bei 94% findest du das Normal?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Die Werte sind fast immer so“ Nun musste Phil schlucken. „Bitte wassss? Ich glaube ich habe mich verhört?“  Wonni stand mit verschränkten Armen vor mir und sagte nix mehr.
„Franco bestelle den RTW ab… sie kommt eh nicht mit. Nee Wonni! Aber da es eine Behandlung war musst du mir das unterschreiben das du auf eigene Verantwortung nicht mit ins Krankenhaus kommst.“ Sie überlegte nicht lange und unterschrieb das Formular sofort. Ich zögerte kurz doch dann hatte ich eine zündende Idee. „Wonni darf ich dich kurz unter vier Augen sprechen“ Ich bat sie mir zu folgen…
Sie ging zögernd hinter mir her.
Ich ging mit ihr in das leere Zimmer was wir vorhin schon genutzt hatten um sie eigentlich zu untersuchen.
Ich stellte mich vor sie und bat sie mich anzuschauen. Wonni schaute etwas ängstlich aber sie hob den Kopf.
„Was ich dir sagen möchte ist folgendes... Ich weiß nicht warum aber ich habe das empfinden dir helfen zu wollen…Dir geht es nicht gut und ich glaube das man das mal angehen muss. Was hältst du davon wenn du mal zu mir nach Hause kommst? Ich möchte dir einfach die Angst vor uns Ärzten nehmen und dir zeigen das wir auch nur ganz normale Menschen sind die keinen mit Absicht weh tun. „Was hältst du davon?“  Ich wohne in einer WG zusammen mit einigen Kollegen von der Wache und aus dem Krankenhaus. Wenn du möchtest ich gebe dir meine Handynummer und da können wir da gerne mal ein Treffen vereinbaren. Wenn das gut klappt dann lade ich dich für 14 Tage in unsere WG ein und du lernst unseren Alltag kennen. Für diese Zeit schreibe ich dich krank“ Ich wusste nicht was ich antworten sollte. Mehr als ein zustimmend Nicken bekam ich nicht raus. Phil lächelte und schrieb die Nummer auf.
Auch Wonni gab mir ihre Nummer. Ich verabschiedete mich von ihr bat sie aber das wenn sie sich unwohl fühlt zum Arzt zugehen oder mich anzurufen. Sie verleiherte die Augen. Seufzte und versprach es sich ärztliche Hilfe zu suchen…

Und wieder werden wir uns begegnen...Where stories live. Discover now