56. Faustpfand

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Erschöpft massierte sich Eragon den Nasenrücken. Eine lange Nacht und ein noch längerer Tag lag hinter ihm. So lange hatten die Drachenreiter gebraucht um alle Feuer zu löschen und Verwundete zu bergen. Der Blutzoll der Elfen war erschreckend hoch gewesen. Fast ein Drittel der Bevölkerung Osilons hatte den Angriff der Rat zac nicht überlebt. Weit über 400 fühlende Wesen hatten den Tod gefunden.
Besonders der Verlust, den Narie erlitten hatte drückte die Stimmung unter den Reitern. Tapfer hatte die junge Elfe bei den Aufräumarbeiten geholfen, doch jedem war ihr leerer Blick aufgefallen.
Schließlich hatte Arya darauf bestanden dass ihre Cousine sich eine Ruhepause gönnte. Man hatte den Drachenreitern eine der Lagerhallen, in denen Güter für den Handel aufbewahrt wurden, als provisorische Unterkunft zur Verfügung gestellt. Eragon wartete vor dem Eingang auf seine Gefährtin, die persönlich sicherstellen wollte, dass Narie nun etwas Ruhe kam.
Als Arya schließlich wieder ins Freie trat wirkte auch sie sehr erschöpft. Eragon blickte sie an und die Beiden umarmten sich schweigend. Der junge Anführer der Drachenreiter konnte hören wie Arya einige Male tief durchatmete bevor sie sich wieder von ihm löste.
"Dein Verlust tut mir so leid, mein Stern."
"Er trifft mich nicht so hart, wie Du vielleicht befürchtest Liebster. Naries Mutter und ich standen uns nicht so nahe. Meist hat sie Freunde besucht während ich in ihrem Haus zu Gast war. Sie wollte einfach nicht in dem Streit, den ich mit meiner Mutter hatte, zwischen die Fronten geraten. Erst nach Naries Geburt haben wir uns etwas angenähert."
"Wie geht es deiner Cousine?" Wollte Eragon wissen.
"Sie steht noch immer unter Schock." Erklärte Arya. "Marek hat versprochen bei ihr zu bleiben und auf sie aufzupassen. Für sie ist es furchtbar. Erst recht weil die Beiden im Streit auseinandergegangen sind. Narie schämt sich, dass sie nicht auf uns gehört hat und sich mit ihrer Mutter in Verbindung gesetzt hat."
"Wie soll sie jetzt erst einmal ausruhen lassen und dann noch einmal mit ihr reden. Sie sollte begreifen, dass niemand ihr Schuld zuweist. In dieser Sache geht es überhaupt nicht um Schuld."
Dem konnte Arya nur zustimmen.
"Hast du mit Fürstin Neferta gesprochen Eragon?"
"Das habe ich." Bestätigte der junge Anführer der Reiter. "Ich komme gerade von einer Besprechung mit ihr. Die Überlebenden haben sich entschlossen Osilon aufzugeben. Hier ist zu viel Blut geflossen. Sie wollen etwas weiter südlich von hier eine neue Siedlung errichten. Sie sagen, das sie in den nächsten Tagen aufbrechen werden. Wir sollten dann nach Ilirea zurückkehren und mit den Vertretern der Völker unserer nächsten Schritte planen. Ich wollte sowieso gerade Nasuada kontaktieren und ihr eine aktuelle Übersicht über die Geschehnisse geben. Ich befürchte, dass ich etwas vorschlagen muss, was besonders den Zwergen nicht gefällt. Ich sehe aber keine andere Möglichkeit. Ich wäre dir dankbar, wenn du bei dem Gespräch dabei wärst."
"Natürlich." Bestätigte Arya und die beiden Drachenreiter machten sich auf den Weg ins Zentrum der Stadt, wo magische Spiegel zur Verfügung standen und derzeit die Fäden aller Bemühungen in Osilon zusammenliefen.
"Denkste wir sollten das Wort der Wörter vom Rat anfordern?" Erkundigte sich Arya, nachdem sie eine Weile schweigend nebeneinander hergelaufen waren.
Eragon schüttelte den Kopf.
"Ich bezweifle, dass es uns etwas nützen würde. Shruikan hat recht. Gegen ungesagte Zauber nützt das Wort der Wörter überhaupt nichts. Erst recht nicht gegen die Magie eines Drachen. Diese Form der Magie existiert bereits länger als die alte Sprache und nur über die gibt das Wort Macht. Man darf das nicht verwechseln. Nicht die Magie wird durch das Wort der Wörter beherrscht sondern die alte Sprache. Um das Wort gegen Shruikan einzusetzen müsste ich in der Tat seinen wahren Namen kennen und ich bezweifle, dass wir den so schnell erraten werden."
"Da hast du wohl recht." Bestätigte Arya. "Aber könntest du Shruikan nicht einfach einen Namen in der alten Sprache gegeben? So wie Du es mit dem Bohrmaden und den Schatteneulen auf Vroengard getan hast?"
Wieder sah sich Eragon gezwungen zu verneinen.
"So einfach ist das nicht. Shruikan ist kein Tier. Tiere verhalten sich auf eine bestimmte Weise. Ihr Instinkt bestimmt ihr Handeln. Das unterscheidet sie von fühlenden und denkenden Wesen. Deshalb kann man Wesen die nach ihrem Instinkt handeln unter einem Oberbegriff in der alten Sprache zusammenfassen. Alle Schatteneulen haben beispielsweise denselben wahren Namen. Ein denkendes Wesen hat einen Namen, der nur ihm allein gehört. Er wird bestimmt durch den Charakter. Deshalb kann ich Shruikan nicht einfach einen Namen geben. Er hätte keine Macht über ihn wenn er ihn nicht wirklich beschreibt. Um ihm also einen wahren Namen zu geben müsste ich erst den kennen den er im Moment trägt und dann könnte ich ihm vielleicht ein wenig umformulieren. Bestimmte Eigenschaften seines Wesens eher beschreiben als durch ein Wort klar definieren. Du siehst, das Wort bringt uns hier überhaupt nichts."
Arya musste einsehen, dass ihr Gefährte recht hatte. So einfach würde es nicht werden.
"Leider wusste Shruikan genau was er tat als er mein Volk für den ersten Angriff gewählt hat."
"Was willst Du damit sagen?" Wollte Eragon von seiner Gefährtin wissen.
"Seine Ra zac sind praktisch immun gegen Magie Eragon. Er hat aus der Stärke meines Volkes, eine Schwäche gemacht. Sieh dir unsere Städte an: Keine Stadtmauern, Befestigungsanlagen oder Wehrtürme. Wir vertrauen auf unsere Kenntnis der Magie um uns zu schützen. Keiner weiß mehr darüber als wir. So konnten wir uns selbst vor Galbatorix verbergen. Diese neuen Ra zac kehren diese Stärke gegen uns. Mir ist bei unserem Kampf gegen sie aufgefallen, dass sie Schutzwälle durchschreiten können als wären sie gar nicht da. Fürstin Neferta hat mir das bei unserem ersten Gespräch bestätigt. Nur deshalb konnten sie hier so viel Schaden anrichten. Keiner unserer Zauber hat Alarm geschlagen oder sie aufgehalten. Sie sind buchstäblich aus dem Nichts aufgetaucht und haben angegriffen. Ohne Verteidigungsanlagen war organisierter Widerstand praktisch nicht möglich. Die meisten Einwohner der Stadt waren ja nicht mal bewaffnet. Sie gingen davon aus, dass trotz der Bedrohung die in den Wäldern lauerte, ihre Stärke und Kenntnis der Magie ausreichen würde um sich zu schützen. Die Ra zac sind uns ein Wendigkeit und Kraft praktisch ebenbürtig und wie gesagt: Magie ist wirkungslos gegen sie."
"Ich verstehe was du meinst." Murmelte Eragon.
"Shruikan weiß genau was er tut." Fügte Arya noch an. "Ich bin mir nicht sicher, wie wir gegen ihn vorgehen können."
- "Habt Vertrauen in euch kleine Maus." - Fírnens tiefe Stimme hallte durch die Köpfe der beiden Reiter. - "Ihr habt euch gegen viele Feinde tapfer geschlagen. Beide habt Ihr einen Schatten besiegt! Ihr werdet auch einen Weg finden diesen Feind zu besiegen." -
- "Und vergesst nicht ihr zwei: Ihr seid nicht allein. Kein Reiter ist jemals allein." - Fügte Saphira hinzu.
Eragon sah zum Himmel und entdeckte Saphira, die Seite an Seite mit Fírnen über ihm kreiste. Als er zu Arya herüberblickte, erkannte er auf ihrem Gesicht dieselben Gefühle die auch ihn nun bewegten: Er fühlte sich durch die tröstenden Worte der beiden Drachen gestärkt und von neuem Vertrauen erfüllt.
Inzwischen hatten die beiden Reiter das Zentrum der Stadt erreicht und lenkten ihre Schritte zur Residenz von Fürstin Neferta. Dort herrschte rege Betriebsamkeit. Noch immer galt es einige Verletzte zu versorgen, vor allem aber mussten Unterkünfte für diejenigen geschaffen werden, die ihrer Häuser im Angriff verloren hatten.
Hierbei unterstützte Tar gemeinsam mit seinem Drachen Aroc die Bemühungen der Elfen auf unschätzbar wertvolle Weise. Die Urgals waren es gewohnt Unterkünfte mit einfachsten Mitteln herzustellen. Alle Elfen waren zu erschöpft um Häuser durch Magie aus den noch lebenden Bäumen zu singen. Die Kraft die sie noch hatten musste sinnvoller genutzt werden. Das tote Holz der teilweise verbrannten Bäume lieferte hinreichend Baumaterial und Tars Wissen um den Bau einfacher Hütten wurde dankend angenommen. Zur Eragons Erleichterung hielten sich die Elfen in dieser Situation nicht mit Vorurteilen gegenüber dem Volk der Gehörnten auf. Allen war wesentlich wichtiger, dass die Arbeit getan wurde und man war dankbar für jede Hilfe.
Nachdem Eragon und Arya einige Worte mit einem der Verantwortlichen gewechselt hatten wies man ihnen einen kleinen Raum zu und ließ einen Spiegel aufstellen den sie ihre Gespräche nutzen konnten.
Natürlich hatte Eragon bereits einige Male mit Ilirea und den dort anwesenden Würdenträgern Kontakt aufgenommen. Der erste Impuls des Elfenkönigs Maranus war es natürlich gewesen, sofort nach der Weldenvarden zurückzukehren. Auf Nasuadas Bitte hin, die von den Drachenreitern unterstützt wurde, war er jedoch geblieben. Wichtiger als die Opfer des Angriffs zu unterstützen war es Maßnahmen zu beschließen, um der Bedrohung durch Shruikan Herr zu werden. Ilirea war der Ort an dem diese Entscheidungen getroffen werden sollten.
Natürlich warteten alle versammelten Würdenträger nur darauf Neuigkeiten von den Reitern zu erfahren. So dauerte es nicht lange bis sich Nasuada, Orik, König Maranus und Nar Garzhvog versammelt hatten. Begleitet wurden sie von den Mitgliedern ihrer Abordnungen.
Das Bild, welches sich Eragon und Arya im Spiegel bot, zeigte sehr besorgte und betroffene Gesichter die sich im Konferenzsaal der königlichen Residenz versammelt hatten.
Die Unterhaltung begann damit, dass Eragon die Herrscher Alagaesias über den Fortgang der Bemühungen der Reiter unterrichtete und sie über die Situation auf den neusten Stand brachte.
Natürlich wurde er als Oberhaupt der Drachenreiter auch über die Beschlüsse in Kenntnis gesetzt, die bisher getroffen worden waren um weitere Angriffe dieser Art zu verhindern.
Alle Völker, überall im Land hatten ihre Truppen in Alarmbereitschaft versetzt und ihre Städte zusätzlich befestigen lassen. Proviantreserven waren aufgestockt worden und Boten, mit Berichten über die neuen Fähigkeiten der Ra zac in alle Himmelsrichtungen gesandt worden.
"Was ist eigentlich mit König Orrin?" Erkundigte sich Arya. "Hat er seit seiner Verhaftung durch euch eine Aussage gemacht Königin Nasuada?"
Die junge Monarchin schüttelte den Kopf.
"Er ist kaum ansprechbar. Murmelt ständig nur irgend etwas vor sich hin, dass er nun verloren sei und dass er nicht verstehen würde warum Shruikan in verraten hätte. Glücklicherweise konnte ich den Hochadel von Surda besänftigen. Sie bestehen zwar darauf, dass ihre Autonomie gewahrt bleibt und sie einen neuen König wählen dürfen aber sind einverstanden sich in dieser Krise meinen Entscheidungen zu beugen."
"Wenigstens etwas!" Brummte Orik. "Vor Hrothgarz Korda! (Bei Hrothgars Hammer!) Ein Bürgerkrieg wäre wirklich das letzte was wir jetzt gebrauchen können."
"Königin Nasuada, vielleicht wäre es sinnvoll, wenn jemand versuchen würde in den Geist von König Orrin einzudringen." Schlug König Maranus vor. "Gerade wir Elfen machen einen solchen Vorschlag nicht leichtfertig, doch es scheint mir wichtig Informationen über unseren Feind zu sammeln."
Eragon ergriff nun das Wort.
"Ich stimme euch zwar zu König Maranus, aber ich bezweifle, dass Orrin Information besitzt die uns in irgendeiner Form nützen könnten."
"Was führt dich zu dieser Annahme Clanbruder?" Wollte Orik wissen.
"Weil Shruikan ihn uns praktisch ans Messer geliefert hat. Diese schwarze Pest mag wahnsinnig sein aber dumm ist er nicht. Er hätte es niemals riskiert, dass wir Orrin gefangen nehmen wenn dieser irgend eine Information von Wert hätte. Ich denke nicht einmal, dass sie Shruikan die Mühe gemacht hat ihn darüber zu informieren, dass er seine Pläne nun in Bewegung setzen würde. Sonst wäre der ehemalige König von Surda doch wohl kaum nach Ilirea gereist, wo wir ihn direkt in den Kerker werfen konnten."
"Barzûln!" Fluchte Orik. "Dieser Logik ist wenig entgegenzusetzen. Ich bin zwar dafür, dass wir Orrin weiterhin verhören aber ich muss er Eragon Recht geben. Viel sollten wir uns davon nicht versprechen. Dieser Wurm war wohl kaum mehr als ein Edelsklave für unseren neuen Feind."
Maranus schien einen Moment über das gehörte nachzudenken, dann nickte er.
"Auch ich stimme dem Schattentöter hier zu. Doch ich bin weiterhin der Meinung, dass wir weitere Informationen benötigen."
Eragon schluckte. Der Moment war gekommen den Vorschlag zu machen, der ihm schon eine Weile durch den Kopf geisterte. Es war die einzige Möglichkeit. Er hoffte, dass er vor allem die Zwerge von der Notwendigkeit überzeugen konnte.
"Ich denke, ich weiß jemanden, von dem wir etwas über die Art wie Shruikan denkt erfahren können. Aber besonders dir Orik wird es nicht gefallen. Mit der Erlaubnis der versammelten Herrscher würde ich gerne Murtagh um Hilfe bitten."
Wie der junge Anführer der Drachenreiter es erwartet hatte, war sein Vorschlag wie ein Stich in ein Hornissennest. Besonders die Zwerge stießen wütende Flüche aus und begannen auf ihren König einzureden und ihn zu überzeugen dies nicht zu erlauben. Es gab Eragon Hoffnung, dass Orik ruhig blieb. Unveränderlich wie ein Fels ließ er den Zorn der anderen Knurla über sich ergehen.
"Vrron!" (Das reicht!)
Orik hob nach einer Weile die Hand und verschaffte sich mit diesem gebrüllten Ausspruch die Aufmerksamkeit aller.
"Ihr Knurla, die ihr für eure Grimstborthin sprecht, ich habe eure Einwände gehört. Als neuer König bin ich euch verpflichtet aber ich muss auch an unser ganzes Volk denken. Was der Schattentöter der vorschlägt ist schwierig. Daher suche ich Rat in der Weisheit der Könige die vor mir kamen. Hier ist es der erste König unseres Volkes Korgan, dessen Weisheit mir den Weg weist. Auch er musste einst um die Hilfe eines Mannes ersuchen, der unserem Volk Leid und Schaden zugefügt hatte. Ihr alle kennt die Geschichte. Wäre dieses Vorgehen für euch akzeptabel."
Die anwesenden Zwerge warfen sich Blicke zu, tauschten sich flüsternd aus und stimmten dann ihren König zu. Die Weisheit Korgans wollte niemand anzweifeln.
Orik trat direkt vor den Spiegel und blickte Eragon an.
"Eragon Schattentöter, mein Clanbruder, es ehrt dich, dass du um Erlaubnis bittest. Es zeigte mir, dass du die Knurla respektierst. Zwei Dinge brauchen wir von dir, bevor wir dir unsere Zustimmung geben können. Erstens: Erkläre uns, warum wir die Hilfe deines Bruders in dieser Krise dringend brauchen. Allein seine Stärke als Reiter genügt nicht. Fünf Reiter stehen bereits zur Verfügung. Warum sollte einer mehr uns auf entscheidender Weise helfen?"
"Zunächst, danke ich dir Orik." Begann Eragon. "Ich respektive dein Volk, schätze deine Freundschaft und Hrothgars Weisheit und Güte wird mir immer in Erinnerung bleiben. Ich weiß, dass es keinen Knurla leicht fällt auch nur über diesen Vorschlag nachzudenken. Hier ist mein Grund und warum ich ihn eingebracht habe. Murtagh und sein Drache Dorn sind vielleicht die einzigen Wesen in Alagaesia die Shruikan wirklich kennen. Er hat Dorn ausgebildet. Shruikan brachte ihm das Fliegen, jagen und kämpfen bei. Murtagh war, bei einem früheren Gespräch, der erste, der mir sagte, dass Shruikan nicht nur eine wahnsinnige, mordlustige Bestie ist. Sondern, dass dieser Drache über einen messerscharfen Verstand verfügt. In diesem Verstand müssen wir Einblick erhalten. Die Frage, die sich uns trotz des offensichtlichen Schreckens, den der Angriff angerichtet hat, stellt, ist die folgende: Was will Shruikan eigentlich? Als er zu uns sprach schien er mir nicht an politischer Macht oder Eroberung interessiert zu sein. Wenn das sein Ziel wäre hätte er außerdem nicht seinen Verbündeten Orrin verraten. Er kann nicht erobern ohne eine Armee. Zwar hat er die Ra zac auf seiner Seite aber diese sind bei weitem nicht zahlreich genug um einen wirklich im Krieg zu führen. Sie konnten diesen furchtbaren Schaden unter den Elfen anrichten weil sie die größte Stärke des schönen Volkes gegen es selbst gekehrt haben und überraschend angegriffen haben. Nun sind die Städte in ganz Alagaesia befestigt worden. Männer werden gemustert und Truppen ausgehoben. Mit 30 Ra zac und ebenso vielen Letherblaka lässt sich kein Eroberungskrieg führen. Ich will ehrlich sein, auch ich weiß nicht was er plant, denn ich weiß nicht wie Shruikan denkt. Murtagh und Dorn wissen dies. Ihrer Erfahrung mit unserem neuen Feind könnte der Schlüssel zu seinen Plänen sein. Eins ist gewiss: Solange wir diese Pläne nicht kennen sind wir im Nachteil. Wir werden Spielfiguren sein in einem Spiel, das Shruikan kontrolliert. Das dürfen wir nicht zulassen."
Während die meisten Ratsmitglieder zustimmend nickten verfielen die Zwerge wieder in Beratungen. Schließlich trat einer von ihnen zu Orik und sagte: "Oeí, Grimstnzborith Orik. (Ja, König Orik.)
Der Zwergenkönig nickte und wand sich wieder dem Spiegel zu.
"Die Sprecher für die Grimstborhin haben deine Erklärung akzeptiert Eragon. Nun muss noch der zweite Punkt geklärt werden bevor wir unsere Zustimmung geben können. Lass dir gesagt sein, Clanbruder, es fällt mir nicht leicht das zu fordern. Du stellst den Antrag, dass wir Murtagh in dieser Krise in unserer Mitte dulden. Bist du bereit, sollte dein Halbbruder uns verraten, die Strafe die ihn erwartet mit ihm zu teilen. Versteh mich richtig: Wenn Murtagh etwas tut und Shruikan zu unterstützen oder auch nur einen Knurla Schaden zugefügt während er unter uns weilt, ist seine Strafe der Tod und diese Strafe wird auch den Treffen, der für ihn gebürgt hat. Dich also Schattentöter. Selbst wenn dein Bruder uns entkommen sollte würde seine Strafe an dir vollstreckt. Bist Du dir deiner Sache so sicher, vertraust du ihm so sehr, dass du bereit bist in dieser Form für ihn zu bürgen?"
Für Eragon war die Antwort einfach. Er hatte beschlossen Murtagh wieder zu vertrauen. Trotzdem blickte er bevor er antwortete zu Arya. Er hatte nicht vergessen, dass sie seinen Bruder noch etwas kritisch betrachtete. Außerdem war sie die Frau die er liebte und mit der er sein Leben teilte. Er konnte nicht einfach eben dieses Leben verpfänden ohne ihre Zustimmung.
Einige Sekunden lang blickten die beiden Gefährten sich gegenseitig in die Augen. Es war klar, dass es Arya nicht gefiel, was von seiten der Zwerge gefordert wurde. Schließlich jedoch nickte sie.
Schnell sandte Eragon seinen Geist zu Saphira aus um auch ihre Zustimmung einzuholen. Die blaue Drachendame verweigerte sie ihm nicht, war aber wie Arya nicht begeistert von der Verpflichtung die Reiter einging.
Eragon atmete tief durch und blickte seinem Clanbruder Orik direkt in die Augen.
"Oeí Grimstnzborith Orik. Ich Bürge für Murtagh und Dorn."
Orik atmete tief durch.
"Gut. Dann ruft deinen Bruder. Solange diese Krise andauert werden die Waffen zwischen ihm und den Knurla schweigen. Wenn er uns im Anschluss wieder verlässt, werden wir ihn nicht aufhalten. Doch macht diesen Bürschchen und seiner roten Eidechse klar, dass wenn er nicht zwingen sollte das Pfand einzufordern, dass du uns gerade gegeben hast, wird es in ganz Alagaesia keinen Ort geben an dem ich ihn nicht aufspüren und zur Strecke bringen werde. Selbst wenn ich mein ganzes Leben mit der Jagd nach ihm verbringen müsste! Vor meiner Rache würde ihn kein Zauber und kein Drache der Welt mehr schützen könnten."
Eragon musste lächeln als Orik ihm so offen seine Sympathie bekundete.
"Ich werde sicherstellen, dass Murtagh das begreift Clanbruder."

Eragon Band 5 - Jedes Ende ist ein Anfang (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt