11. Zurück in der Hölle

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Du reißt die Augen auf und siehst dich um. Neben dir sitzt ein Mann. Es ist Yuko. Du bist wieder im Zimmer acht des White Labors. Du versuchst aufzustehen, dich loszureißen, aber du bist ans Bett gebunden. Die Wut übertönt deine Verwirrung und du lässt den Schatten aus deiner Haut kriechen. Yuko drückt dir eine Spritze in den Hals. „Das Medikament werde ich dir noch nicht geben. Aber wenn du dich nicht zusammenreißt, lässt du mir keine Wahl. Wenn du zur Ruhe kommst dann erkläre ich dir alles." Dein Herz pocht wie wild und du musst dich zusammenreißen den Nebel nicht auf Yuko zu hetzten. „Ich helfe mal ein bisschen nach." Sagt Yuko ruhig und drückt ein wenig auf die Spritze. „Das wird dich beruhigen." Sagt er und betastet deinen Hals. „Sehr gut. Ganz ruhig." er zieht die halb volle Spritze wieder aus deinem Hals. „Es war alles von Anfang an geplant." Beginnt er. „Ich bin mal ganz direkt und ehrlich. Yumi ist James Whites Tochter." Dir bleibt der Atem fast stehen und Tränen schießen dir in die Augen. „Es war alles von euch geplant?" Fragst du mit zittriger Stimme doch Yuko nickt. Tränen fließen dir über die Wangen. Jetzt wo du so darüber nachdenkst gab es von Anfang an Hinweise darauf. Wieso hätte sie seit zwei Jahren das selbe T Shirt tragen sollen und dann auch noch eins von jemandem der ihr so viel Leid zugefügt haben soll. Und alle Zufälle waren so passend aufeinander abgestimmt gewesen das alles einfach zu perfekt gewesen war. Aber du warst so dumm, so naiv gewesen das du es geglaubt hattest. Wut in dir mischt sich mit deiner Trauer. Die ganze Liebe, diese Freundlichkeit all das Glück war nur gespielt gewesen? „Bleib ruhig Bo." Ermahnt dich Yuko, aber Yuko kann dich mal. Der Nebel schießt dir aus den Armen und reißt dich aus deinen Fesseln. Dann umhüllt er dich vollkommen und du siehst nichts mehr. Du hörst nur Grollen, leise Geräusche und spürst wie sich deine Gliedmaßen unkontrolliert bewegen. Dein Körper wird von deiner Inneren Wut gesteuert nicht von deinem Verstand. Dieser Zustand hält einige Minuten an. Wieso sollte dir jemand seine Liebe vorgaukeln wenn er doch nur die Aufgabe hatte dich zu trainieren? Sie hatte mit deinen Gefühlen gespielt, dein Herz „erobert" nur um es dann zu brechen?
Die Wut lässt langsam nach, die Trauer macht dich schwach. Du fällst in die Knie, der Nebel um dich herum löst sich langsam auf. Dein Körper kippt nach vorne und bleibt in einer Pfütze aus Nebel, Blut und Tränen liegen. Atemlos siehst du wie die letzten kleinen Nebelschwaden in deinen Körper zurück gehen und immer mehr Blut in die Pfütze vor dir tropft. Was grade passiert ist weißt du nicht genau, aber es ist dir in dem Moment auch sowas von egal. Du fühlst dich halb tot, kraftlos und müde. Wissenschaftler beginnen dich zu umringen, ein paar beugen dich zu dir runter, ein paar andere bleiben lieber auf Abstand. Dann hörst du plötzlich eine dir bekannte Stimme. „Na sie mal an wer wieder da ist." Es ist Whites Stimme. Eigentlich müsste sie dich wütend machen. Er war der Grund wieso das alles geschehen war. Er hatte die anderen zu ihrem Handeln verleitet. Aber jetzt grade bist du einfach nicht dazu in der Lage dich zu rühren. Dein Körper ist so unfassbar schwer und müde.  „Und direkt mit so einem Auftritt. Nicht schlecht Bo. Nicht schlecht." Setzt White fort. Er hockt sich neben dich und streichelt dir durchs Haar. „Ich denke wir können direkt mit dem nächsten Experiment weiter machen. Räumen sie hier auf." Weißt er die Wissenschaftler an. „Und sie Ice untersuchen und behandeln ihn und bringen ihn dann zu mir nach unten." Die Wissenschaftler entfernen sich und du hörst Ice Stimme. Gut gelaunt wie immer. „Na klar, dann komm mal mit Klo Bo."

Gemeinsam  mit ein paar Wissenschaftlern hilft dir Ice auf eine Trage. Sie bringen dich in einen Behandlungsraum. Ice zieht dein T-Shirt hoch und drückt ihr Stethoskop auf deine Brust. „Du hast aber ziemlich die Kontrolle verloren Bo." Bemerkt sie und wandert mit dem Stethoskop abwechselnd an verschiedene Stellen. „Dein Herz schlägt ziemlich schnell. Hast du Angst?" Du zeigst keine Reaktion. Dafür bist du zu schwach. Aber dir fällt auf das Ice irgendwie anders ist als sonst. Ernster. Sie nimmt ein Tuch und macht dir das Gesicht sauber. „Es wirkt auf mich fast so als hättest du gar nicht mitbekommen was grade passiert ist. Du hast Yuko am Arm verletzt und bist dann durch das ganze Labor gewütet. Dabei wärst du fast drauf gegangen mein lieber. Dein Blutdruck ist verdammt niedrig, dafür schlägt dein Herz aber viel zu schnell." Ice richtet sich auf und dreht sich zu den Wissenschaftlern hinter sich. „Lasst uns mal alleine." Sagt sie knapp. Die Wissenschaftler verlassen gehorsam den Raum. „Ich denke in deinem Gesundheitszustand würdest du das nächste Experiment nicht überleben. Ich werde dich nicht zu White bringen. Du bleibst bei mir Schnucki." Ice holt ein Funkgerät aus ihrem Kittel und drückt darauf herum. „Sind sie schon fertig?" Rauscht Whites Stimme am anderen Ende. „Ich komm nicht White bite. Bobo hat ganz schlimm Aua wenn du jetzt deine bösen Experimente machst stirbt er und das wollen wir ja nicht also dann, Tschau." Sie wartet gar nicht erst auf eine Antwort und steckt das Funkgerät wieder in ihren Kittel. Dann zieht sie eine Spritze aus einer anderen Tasche ihres Kittels und drückt sie dir in den Hals. „Keine Sorge, das ist kein Bestäubungs oder Beruhigungsmittel sondern nur was für deinen Kreislauf, sonst kratzt du mir gleich ab und das wollen wir ja nicht. „Habe ich Yuko schlimm wehgetan?" Fragst du mit heiserer Stimme. Ice wirkt kurz überrascht, fängt sich aber wieder schnell. „Nö Nö, dem gehts gut. Ist nur ein Kratzer gewesen. Aber sag mal Bo, kann es sein das Yumi und du ein paar schmuddelige Sachen gemacht haben als ihr in Sina wart?" Sie beugt sich grinsend zu dir runter. „Sie fragt die ganze Zeit nach dir."

Gott der SchattenOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz