14. Bos Tot? (13+)

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Am nächsten Morgen rüttelt dich Yumi wach. „Steh auf du Schlafmütze!" Brüllt sie dir ins Ohr. Erschrocken fährst du hoch. „Wir müssen los. Mein Plan geht nur auf wenn die Bauarbeiter noch nicht im Kran sind!" Was meint sie denn jetzt damit? Ist sie irgendwie Gaga? „Jetzt zieh keine komischen Grimassen und steh endlich auf!" Mault Yumi und beginnt ein paar Klamotten in dein Gesicht zu werfen. Irgendwie hat sie sich das zur Angewohnheit gemacht. „Eine Hose, ein T-Shirt hm ah, eine Maske!" Verwirrt hebst du die Maske von deinem Gesicht. „Maske?" Yumi schnaubt. „Ja zur Tarnung, oder willst du auffliegen?" Du schüttelst den Kopf. „Aber fallen wir mit der Maske nicht erst recht auf?" Yumi legt ihre Stirn in Falten und faucht leise. „Du sollst die blöde Maske ja auch noch nicht jetzt anziehen sondern erst wenn du im Gebäude bist, man jetzt zieh dich endlich um und vertrau mir einfach du Pfeife!"

Als ihr euch umgezogen habt, steht ihr schließlich mit Rucksäcken auf dem Rücken, breit euch auf den Weg zu machen, am Ausgang des Hotels. Draußen ist es noch dunkel. „Wir würden gerne Aus-checken."  Sagt Yumi entschlossen während sie sich über den Tresen der Rezeption beugt. „Alles klar! Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Aufenthalt." Sagt die Frau hinter dem Tresen und winkt uns zum Abschied zu. „Bist du dir echt so sicher mit deinem Plan?" Fragst du nochmal nach, denn irgendwie hast du ein flaues Gefühl im Magen. „Natürlich. Komm jetzt, wir haben nicht viel Zeit." Sagt Yumi und ihr macht euch auf den Weg.

Yumi klettert unter einem Zaun durch, hinter diesem Zaun kannst du eine Baustelle so wie einen großen Kran erkenne . Du willst es ihr nachmachen und durch den Zaun klettern, aber Yumi hält dich davon ab. „Nein, ICH klettere auf den Kran. DU gehst ins Gebäude. Fahr in den sechsten Stock und erledige die Wachen. Versuch dich außen an den Glasscheiben aufzuhalten, da ist ein langer Flur und von da aus hab ich freie Schussbahn. Wenn Erik in den Flur kommt halt Abstand zu ihm. Ich erledige den Rest. Wir treffen uns wieder am Zaun. Viel Erfolg." Du willst noch Fragen stellen, aber Yumi hastet bereits über die Baustelle zum Kran. Genervt begibst du dich zum Gebäude auf das Yumi die ganze Zeit gedeutet hast. Na wenn das mal nicht schief geht.
Am Eingang lassen sich die Türen nicht öffnen. Du schnaubst. Na toll und jetzt? Vor dir siehst du einen Mann von innen auf die Türe zu kommen. Schnell drehst du dich unauffällig weg und lehnst dich an die Wand. Der Mann öffnet die Tür, verlässt das Gebäude und beachtet dich überhaupt nicht. Du schlüpfst schnell ins Innere. Du ziehst dir die Maske über und läufst zum Aufzug. Als du im sechsten Stock ankommst öffnen sich die Türen und dir stehen drei in schwarz gekleidete Männer gegenüber. Jetzt geht es scheinbar los. „Was zum? Hey, was soll die Maske?" Ruft einer der Männer und zieht eine Pistole. Blitzschnell und ohne zu zögern lässt du den Schatten über deinen Arm klettern und machst eine einfache Handbewegung. Der Schatten saust nach vorne und durchtrennt die Torsos der Männer. Seltsamerweise fühlst du dabei nichts. Es ist fast so, als seit du diesen Mörder getötet hast, sich eine Art Schutz um dich aufgebaut hat. Du gehst weiter. Ein langer Flur tut sich vor dir auf. Aus dem Fenster kannst du sehen wie sich der Kran leicht bewegt. In dessen Inneren sitzt Yumi. Als der Kran zum stehen kommt, steigt sie aus und beginnt ihn hochzuklettern. Als du wieder in den Flur guckst, siehst du grade noch einen Mann aus einer Tür stürmen und hörst Schuss Geräusche. Der Schatten überzieht deinen Körper und die Schüsse prallen an ihm ab. Du spürst wie dir Blut die Nase herunterläuft, aber du erinnerst dich an dein Training und konzentrierst dich. Das bluten hört auf. Du lässt den Schatten erneut zu deiner Hand fließen und machst eine zügige Handbewegung in Richtung deines Angreifers. Du triffst ihn an der Kehle und sein Kopf wird abgetrennt. Für einen Moment bleibst du stehen. Für einen Moment bereust du es ihn getötet zu haben, für einen Moment fühlt sich irgendwas in dir ganz komisch an. Plötzlich jedoch wirst du von hinten gepackt und zu Boden gerissen. Jemand drückt dir mit dem Arm gegen den Hals und schnürt dir allmählich die Luft ab. Du zappelst, langsam wird jedoch alles um dich herum schwarz. Der Schatten kriecht bis zu deinem Rücken und es gibt ein ekliges „platsch" Geräusch, die Arme um deinen Hals lockern sich und dir läuft Blut über den Kopf. Es ist nicht dein Blut. Als du dich umdrehst bleibt dir der Atem fast stehen. Der Typ hinter dir ist völlig entstellt. Sein ganzer Körper ist irgendwie explodiert. Du kannst durch seinen Kopf sein Gehirn erkennen. Ein Augapfel hängt über seine Wange, das andere Auge schaut leicht verdreht in eine völlig andere Richtung. Überall ist Blut. Dein Herzschlag beschleunigt sich. Die Organe des Typen liegen auf dem Boden verteilt und seine Hautfetzen kleben an den Wänden. Was genau ist passiert? War das der Schatten? Du kannst dich nicht rühren. Auch nicht als grade ein Blonder Typ mit Messer in der Hand Schreiend auf dich zustürmt. Er wirft sich auf dich und sticht auf deinen Oberkörper ein. Der Schatten kann die Stiche nur leicht abwehren, dafür bist du mit deinen Emotionen grade zu weit weg. Du hörst einen Schuss, zerklirrendes Glass und siehst sie der Blonde Typ gegen die Wand knallt, zu Boden fällt und regungslos liegen bleibt. Sein Messer steckt noch immer in deinem Torso. Deine Sicht verschwimmt langsam. Nicht aber weil du grade verblutest, oder weil du das Bewusstsein verlierst, sondern weil du Tränen in den Augen hast. Du hast grade wirklich all diese Männer getötet. Vermutlich haben sie bloß ihren Job gemacht, haben Familie zuhause, eine Frau, vielleicht sogar Kinder. Du hast versucht dich mit deinem Schicksal abzufinden, deine Emotionen unterdrückt und Menschen getötet. Du hast genau das getan für das du diesen Mörder so verachtet hast. Du bist ein Monster, ein Mörder, ein Arschloch. Langsam wird dir schwindlig. Du hörst Yumis Stimme, du spürst ihre warmen Hände an deinem Hals, wie sie dagegen drückt. Du spürst das Blut aus deinem Hals fließen. Es ist warm. Yumi verbindet dich mit Verbänden, zieht dich nach oben und schleppt dich zum Aufzug. „Keine Sorge, ich habe bereits im Labor angerufen als du ins Gebäude gegangen bist, sie werden jede Sekunde da sein, halt durch!" Yumi wirkt verzweifelt. Als ihr den Ausgang erreicht siehst du Männer in schwarz die mit Pistolen auf euch zielen. Plötzlich gehen die Männer zu Boden und bleiben regungslos liegen. Hinter ihnen erkennst du zwei Schatten. Alles verschwimmt um dich herum. Du sackst langsam zu Boden. Alles um dich herum wird schwarz. War es das jetzt? Wirst du jetzt sterben?

Gott der SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt