8. Yumi

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Ein piepsen weckt dich. Deine Augen fühlen sich schwer an, aber du zwingst dich sie zu öffnen. Als du dich umsiehst stellst du fest das du in einem Krankenhaus Bett liegst. Plötzlich hörst du eine Mädchen Stimme. „Du bist wach. Wie schön." Als du nach links zum Fenster siehst, erkennst du ein junges Mädchen das die Beine vom Fensterbrett baumeln lässt. Sie hat Hellblondes Haar und wunderschöne blaue Augen. „Ich bin Yumi." Stellt sie sich vor. „Ich habe gesehen wie du fast angefahren worden wärst. Bin ich froh das nichts weiter passiert ist." Sie springt vom Sims und setzt sich auf dein Bett. „Ich habe gehört das du Bo heißt." Sagt sie und lächelt. „Und wieso bist du hier?" Fragst du verwirrt. „Irgendetwas an dir ist besonders. Ich Glaube es sind deine Augen." Sagt Yumi und sieht nachdenklich an die Decke. „Möchtest du gerne für die nächsten paar Wochen hier im Krankenhaus bleiben und dich von der Polizei verhören lassen bis sie herausfinden wohin du gehörst?" Du schüttelst den Kopf. „Also dann."

Nach dem Yumi es geschafft hat dich ungesehen aus dem Krankenhaus zu schmuggeln, stützt sie dich als ihr über eine Wiese lauft. Du bist im Kopf noch immer so vernebelt das du keinen klaren Gedanken fassen kannst. „Ich denke ich weiß wer du bist Bo." Sagt Yumi plötzlich. „Ich kenn ein cooles Versteck, wenn wir da sind erzähl ich dir alles."

Nach ein paar Schritten durch das dichte Laub schiebt Yumi einige Blätter bei Seite. „So da wären wir," sagt sie. Vor euch liegt ein kleiner Wasserfall der von Sonnenstrahlen beleuchtet wird, er führt in einen kleinen Bach der an euch vorbei fließt und dabei leise Plätschernde Geräusche von sich gibt. Die Bäume rings um verbergen das Plätzchen. Der Boden ist mit Moos und Grasbüscheln bedeckt.  „Hier findet uns so schnell niemand," sagt Yumi und streicht dir durchs Haar. „Du solltest dich setzten du bist ziemlich blass Bo," stellt sie fest und hilft dir dich auf einen Stein zu setzen. „Also, kommen wir direkt zur Sache," beginnt sie. „Damals hat mich ein Mann namens James White in ein Labor entführen lassen." Deine Augen werden auf einmal ganz groß und der Nebel in deinem Kopf ist fort. Yumi setzt fort. „Meine Eltern sind vor langer Zeit gestorben. Er hat gesagt das wenn ich bei seinen Experimenten mitmache, er mir Infos über sie gibt. Ich habe auch mitgemacht, als sich dann aber herausgestellt hat das ich scheinbar doch nicht geeignet wäre und eine Verwechslung der Akten vorlag, haben sie mich mitten in der Stadt ausgesetzt. Das war vor zwei Jahren. Seitdem lebe ich auf der Straße oder besser gesagt im Wald und lebe von Diebstahl. Ich weiß es ist nichts auf das man stolz seien kann, aber anders könnte ich nicht überleben. Ich gehe keinesfalls ins Heim zurück. Es war schrecklich dort." Für einen Moment schweigst du. Kannst du diesem wild fremden Mädchen vertrauen? „Woran hast du erkannt das ich auch vom Labor komme?" Fragst du skeptisch. „Ich hab es an deinem T-Shirt erkannt, siehst du?" Sie öffnet ihre Jacke und zeigt dir ihr Oberteil. „Der selbe Druck. Es ist das Logo des White Labors. Deine verwirrte Art, dass T-Shirt, ich wusste sofort das sie dir das gleiche angetan haben müssen." Sie wirkt mitleidig als sie das sagt. „Und wieso hast du mir geholfen?" Fragst du noch immer ein wenig skeptisch. Yumi steht auf und lächelt. „Na weil ich weiß wie schrecklich es da ist. Jetzt erzähl schon, was haben sie mit dir gemacht?" Langsam beginnst du Yumi zu vertrauen. Du erzählst ihr alles von Anfang bis Ende, auch wenn du etwas zögerlich bist. Yumis Augen weiten sich. „Das ist ja krass. Nicht nur das wir fast das gleiche erlebt haben, aber du kannst ehrlich einen »Schatten« oder wie du es genannt hast kontrollieren?" Du nickst. „Wow, dass ist ja irre. Das heißt die sind jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit hinter dir her oder? Immerhin scheint das Experiment bei dir ja geklappt zu haben." Du nickst. „Ja, ich gehe davon aus das dieser White jetzt Jagt auf mich macht." Yumi greift plötzlich deine Hand und hockt sich vor dich. „Dann müssen wir fliehen." Du runzelst die Stirn. „Wir?" Yumi verdreht die Augen. „Ich lass dich in dem Zustand doch nicht alleine herumirren. Wir besorgen uns Zugtickets und fliehen so lange bis du stark genug bist um dich zu wehren." Was meinte sie denn jetzt damit? „Wieso wehren?" Fragst du jetzt wieder skeptisch. „Also entweder die Typen verfolgen dich bis an dein Lebensende, oder du lernst diesen Schatten zu kontrollieren um dich dann irgendwann gegen sie zu wehren." Da hatte sie irgendwie recht. „Aber jetzt ruhst du dich am besten erstmal aus. Du siehst echt mitgenommen aus. Wir übernachten hier. Schau mal was ich aus dem Krankenhaus mitgehen lassen hab." Grinsend zieht Yumi Wärmedecken aus ihrer Jackentasche. „Die sind so dünn, halten die uns überhaupt warm?" Fragst du. Yumi lächelt. „Leg dich hin und Probier es aus."

Am nächsten Morgen ruckelt Yumi an deinem Arm. Du kuschelst dich in das weiche, trockene Grass unter dir und schnaubst. „Noch nicht." Murmelst du und drehst dich. „Wir müssen hier weg ich glaube sie suchen nach uns." Zischt Yumi dir ins Ohr. Erschrocken fährst du hoch. „Was?! Wo?" Yumi kichert. „Verarscht. Aber wenn wir hier bleiben suchen die bestimmt bald wirklich nach uns. Wir nehmen einen der frühen Züge, so kommen wir am schnellsten an unser Ziel." „Unser Ziel?" fragst du. „Ja, ich hab mir überlegt das wir nach Sina fahren. Das ist eine Ländliche Kleinstadt nicht allzu weit von hier. Dort haben wir alles was wir brauchen. Einen Wochenmarkt, viele geheime Orte zum trainieren und eine Menge Leute die uns nicht kennen. Jetzt steh auf und komm." Ungeduldig hüpft Yumi von den einen auf den anderen Fuß. Als du dir am Bach das Gesicht gewaschen hast und dich erholt genug fühlst nickst du entschlossen. „Kann los gehen."

Gott der SchattenWhere stories live. Discover now