Kapitel 36

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P.o.V. Amy

Die Sonne kitzelt in meinem Gesicht. Langsam wache ich auf und stelle fest, das ich gestern beim Lernen vermutlich eingeschlafen bin. Die Unterlagen liegen immer noch neben mir und eine Decke liegt über meinem Körper. Da ich mir sicher bin, das diese Decke gestern noch nicht dagewesen war hatte ich heute Nacht wieder Besuch. Langsam fängt Cash an sich wie eine Glucke zu verhalten. Erst redet er etwas von Sicherheitsschlösser, dann bringt er mich zum Essen und kommt Nachts um mich zuzudecken. Sein Verhalten erinnert gar nicht mehr an den Kerl der mich angekettet hatte und mich wortwörtlich hart gefickt hat.

Meine Mitte zieht sich Sehnsuchtsvoll zusammen und ich weiß, das der Moment gekommen ist um aufzustehen. Nach einer schnellen Morgentoilette ziehe ich mir bequeme Sachen an und gehe hinab in die große Küche. Tara steht dort bereits wie eine Königin und weißt die anderen Frauen In Ihre heutigen Aufgaben ein. Jeder der im Clubhaus wohnt musste seinen Beitrag leisten. Als meine Anwesenheit bemerkt wird sind die Frauen darauf bedacht mich nicht an zu sehen, ein paar sehen sogar so aus als hätten Sie Angst vor mir. Anscheinend wissen nicht nur die Männer hier, das ich vor ein paar Tagen ausgerastet bin und einen Menschen umgebracht habe.

Tara bemerkt die Stimmung und scheucht die anderen an die Arbeit. Danach eilt Sie auf mich zu und umarmt mich zur Begrüßung. "Guten Morgen! Ich hoffe du hast die erste Nacht in deinem neuen Zimmer gut geschlafen? Kann ich dir etwas gutes tun?" "Morgen Maus, hab tatsächlich schlafen können. Ich wollte nur kurz vorbeischauen ehe ich zu Doc gehe. Wie geht's dir?" Ich beuge mich näher an Sie heran und flüstere leise "Wie geht's den Babys?" Tara strahlt mich an. "Es ist alles in Ordnung, sonst hätte ich vermutlich keine Schritt aus der Wohnung heraus gehen dürfen." "Sehr schön, ich geh dann mal, viel Spaß dir." Sie winkt mir zum Abschied noch zu ehe Sie Ihre wachsamen Augen wieder auf Ihre Untergebenen lenkt. Beim herausgehen schnappe ich mir noch einen Apfel der in einem Obstkorb liegt und mache mich auf den Weg zu Doc's Zimmer.

Ohne zu klopfen trete ich ein, genauso wie ich es bereits vor meiner Flucht getan habe. Doc sieht nicht einmal auf. "Wirst du wieder abhauen oder bleibst du? Ich habe keine Lust meine Zeit an jemanden zu verschwenden der nicht bleiben wird." Perplex sehe ich zu ihm. "Doc ich hatte vor zu bleiben, außer du willst mich nicht mehr hier haben?" Kurz bin ich verunsichert. Nun schaut er doch auf. Doc ist ein Mann Mitte vierzig, mit leicht graumelierten schwarzen Haar, er ist groß bestimmt über 1,80 m und hat grüne ernste Augen. An manchen Tagen hat er einen leichten Bartschatten und erinnert mich an den Schauspieler Patrick Dempsay. Alles in allem sah er trotz seines Alters gut aus. Oder vielleicht genau deswegen? Wie auch immer, ich schweife ab. Die ganze Zeit über mustert er mich, ehe er seufzt. "Na gut. Ich will, das du deine Unterlagen aus deinem Zimmer holst und mir bringst. Danach werden wir alles gemeinsam durchgehen und lernen. Derzeit ist hier zum Glück nichts zu tun, aber es geht nichts über eine qualifizierte Kraft an meiner Seite." "Du willst mit mir lernen? Echt jetzt?" Drehen denn nun alle Männer in diesem Haus durch und verwandeln ihre Charakterzüge?

Doc setzt eine grimmige Miene auf. "Du hast 5 Sekunden bevor ich es mir anders überlege." Das hört sich schon eher nach dem Mann an den ich kenne. Ich nehme meine Beine in die Hand, schmeiße den restlichen Apfel beim verlassen des Zimmers in einen Mülleimer und mache mich daran meine Unterlagen zu holen.

Bereits als ich den Aufzug im vierten Stock verlasse bemerke ich das etwas nicht stimmt. Meine Tür steht offen und ich höre eine Bohrmaschine. Schnell renne ich darauf zu, nur um festzustellen das Cash in meinem Zimmer auf dem Boden kniet und ein Schloss installiert. Als wäre es das natürlichste der Welt macht er weiter, ohne mir auch nur einen Bick zu schenken. Das führt dazu, das ich das offensichtliche Ausspreche. "Du installierst ein Sicherheitsschloss." Er nickt. "Sieht so aus." "Warum?" Jetzt hört er auf, mit dem was er tut, und sieht zu mir auf. "Weil ich will das mein Kätzchen in Sicherheit ist. Weil ich nicht will, das ich irgendeinen meiner Brüder umbringen muss weil er sturzbesoffen in das falsche Zimmer taumelt. Ich kann nicht jede Nacht vor deinem Zimmer sitzen und aufpassen, das keine ungebetene Gäste dein Zimmer betreten." Sein Tonfall lässt keine Zweifel zu, er würde jeden Töten der mir zu nahe kommt. Aber Moment, was war das letzte? "Du willst mir doch nicht ernsthaft weismachen, das du die ganze Nacht vor meiner Zimmertüre verbracht hast?" Sein Gesicht wird noch einen Tick ernster. "Sehe ich so aus als würde ich Scherze machen?" Ich schüttle den Kopf. "Na also. Was willst du überhaupt hier?" fragt er mich. "Solltest du nicht bei Doc sein?" Ah Mist. Doc wartet sicherlich. "Ja sollte ich. Ähm ich sollte nur was holen." Ich gehe an ihm vorbei, greife nach den Unterlagen und mache mich daran Land zu gewinnen. Cashs neue Art verwirrt mich.

Zurück bei Doc kann ich mir ersteinmal eine Standpauke anhören. "Man Mädchen was hast du dir nur dabei gedacht abzuhauen? Ihr hattet solches Glück, das Hunter und Cash euch noch einigermaßen rechtzeitig gefunden haben." Betreten sehe ich zu Boden. "Glaub mir Doc ich weiß das ich mist gebaut habe." "Nun gut das du es wenigstens ein siehst. Dann Zeig mal deine Unterlagen her. Wenn ich schon die Chance habe eine vollständig ausgebildete Unterstützung zu bekommen werde ich einen Teufel tun und nicht zu greifen."

Doc und ich stecken die nächsten Stunden unsere Nasen gemeinsam in die Unterlagen. Schnell wird klar, was meine Stärken und Schwächen sind. Zum Glück ist Doc ein geduldiger Lehrer und ich bin mir sicher, dass meine Schwächen bald zu meinen Stärken werden.

Am Nachmittag kommt sogar Tara kurz vorbei, bringt uns ein paar Ihrer selbstgebackenen Muffins und wünscht uns weiterhin viel Erfolg beim lernen.

Fallen Angels - Nichts ist wie es scheintWhere stories live. Discover now