Fallen Angels - Nichts ist wie es scheint

Kapitel 20

P.o.V. Amy

Als Cash das Wohnzimmer betritt bleibt er wenige Schritte von mir entfernt stehen um mich zu mustern.

"Du weißt gar nicht wie heiß du in meinem T-Shirt aussiehst." Bei seinen Worten leckt er sich über die Lippen als sei ich ein unwiderstehliches Dessert. Ich bekomme eine Gänsehaut und presse meine Beine noch mehr zusammen. Mein Instinkt sagt lauf. Da dies derzeit aus bekannten Gründen nicht möglich ist erwidere ich nichts auf seine Aussage. Ich wollte ihn nicht zu Sachen anstacheln die ich so vielleicht verhindern kann. Deshalb versuche ich ganz schnell das Thema zu wechseln.

"Wo warst du den ganzen Tag?" frage ich ihn. Abschätzig wandern seine Augen über mich als würde er prüfen was ich mit dieser Frage bezwecken möchte.

"Ich habe gearbeitet, habe Informationen eingeholt und kleine Erledigungen gemacht. Mehr geht dich nichts an Amy, Clubangelengenheiten." "Hmm" mache ich.

"Und was hast du den lieben langen Tag getan Kätzchen?" fragt Cash und ich schaue ihn ungläubig an. "Was ich getan habe fragst du mich das echt? Du hast mich in deiner Wohnung angekettet, was soll ich denn hier machen außer vor Langeweile zu sterben?! Ich konnte mich ja noch nicht einmal mit Shark unterhalten weil du es ihm verboten hast mich auch nur anzusehen!"

"Betrübt es dich etwa dass ich nicht will, dass andere Männer dich ansehen und Zeit mit dir verbringen? Ich dachte das wäre geklärt. Du gehörst mir und damit hat sich kein anderen Mann mehr in deiner Nähe aufzuhalten. Vorallem nicht ich nicht dabei bin." Seine Stimme hatte eine eiskalte Härte angenommen.

Ich verdrehe die Augen und funkle ihn böse an. "Du weißt dass wir im 21. Jahrhundert leben und nicht mehr in der Steinzeit? Ich bin kein Gegenstand den man besitzen kann du Höhlenmensch!" Jetzt ist er es der die Augen verdreht.

"Vielleicht müsste ich solche Maßnahmen nicht ergreifen wenn du einsehen würdest dass du mir gehörst."
"Niemals werde ich dir gehören du Prolet!" Genervt atmet er ein. Er schließt die Augen für einen Moment ehe er sie wieder öffnet und mich anschaut.

"Wenn Du möchtest gebe ich dir den Zugang zu meinem Netflix account dann kannst du wenigstens da irgendwas anschauen während ich arbeiten bin, aber ich werde ganz sicher nicht zu lassen das du Zeit mit Shark verbringst. Oder mit irgend einer anderen männlichen Person."

Sein Angebot nehme ich mit einem Nicken zur Kenntnis. Ich weiß wann ein Kampf vorerst verloren ist und das wäre wenigstens etwas wenn ich hier schon nicht rauskomme. Wann war das letzte Mal dass ich mir Zeit genommen hatte einen Serienmarathon zu machen? Immerhin hatte ich jetzt ungewollt viel Zeit übrig.

"Hast du Hunger?" fragt er mich als er gerade die Tür des Kühlschrankes öffnet. "Nein danke." Ich sehe ihn mit den Schultern zucken ehe er zwei Bier herausnimmt und die Tür wieder schließt.

Er lässt sich neben mir auf das Sofa fallen, reicht mir eine Flasche und schaltet den Fernseher an. Ein paar Klicks später öffnet sich Netflix und seine Augenbrauen wandern fragend nach oben. "Gibt es etwas spezielles was du sehen möchtest?" Mir fällt fast die Kinlage hinunter. Ich hatte nicht damit gerechnet dass er einen Fernsehabend mit mir veranstalten will, geschweige denn mich aussuchen lassen würde.

Da ich mir sicher war dass er mich nicht wirklich entscheiden lassen würde schlug ich to all the boys i've loved before vor. Er zieht zwar skeptisch die Augenbrauen hoch sagt aber nichts und schaltet es ein. Die nächsten zwei Stunden sitzt er Schweigend neben mir während ich meinen absoluten Lieblingsfilm genieße.

Einige Zeit später rutscht sein Arm auf meine Schulter und mein Kopf rutscht auf seine Brust. Keiner von uns zwei kommentiert es. Es war total dumm von mir mich so von meinem Entführer halten zu lassen. Aber ich war den ganzen Tag so einsam gewesen, ich ertrage es einfach nicht wenn ich alleine bin.

Ich weiß nicht wann und wie aber später in dieser Nacht spürte ich wie mich zwei große starke Arme hoch heben und zum Bett trugen.