Kapitel 14

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P.o.V. Amy

Cash streichelt einmal sanft über meine Wange bevor er sich gemächlich von mir erhebt um sein Werk zu betrachten. Seine Blicke brennen sich in meinen Rücken. Ich bin mir sicher das er auf sein Werk Stolz ist. Wie man auf so etwas stolz sein kann ist mir allerdings unbegreiflich.

Ich bleibe noch einige Sekunden reglos liegen ehe ich mich auf rapple und beginne an den Ketten zu ziehen, allerdings sitzen diese Bomben fest. Zwar habe ich nichts anderes erwartet dennoch bin ich etwas enttäuscht. Einen funken Hoffnung hat man doch immer, oder?

Ich schreie ihn mit aller Kraft an. "Du bist so ein krankes Arschgesicht, hat dir das schon einmal jemand gesagt? Wie kannst du es wagen mich hier fest zu ketten? Wir leben im 21. Jahrhundert und ich bin eine freie Frau verdammt nochmal!" Ich nehme den erst besten Gegenstand in die Hand und schmeiße es in seine Richtung. Leider handelt es sich nur um ein Kissen. Ich würde in diesem Moment einiges für ein Messer geben. Oder eine Axt. Oder eine Pistole. Da war ich im Moment nicht wählerisch.

Ich will das er für diesen Mist blutet.
Ich will das er leidet.

"Es reicht Amy hör auf!" brüllt er mich an und versucht offenbar die Fassung zu waren. "Dann hör du auf so ein Wixxer zu sein und lass mich hier raus, sofort!" brülle ich zurück. Meine Worte werden durch fliegende Bücher unterstrichen. "Wenn du nicht sofort auf hörst Sachen nach mir zu werfen werde ich dich übers Knie legen und solange versohlen bis du um Gnade bettelst" wirft er mir lautstark entgegen. Dabei suche ich schon meine Umgebung ab um andere Dinge zum schmeißen zu finden.

Aber Moment mal, versohlen? Hatte er gerade wirklich gesagt er würde mich versohlen? Was glaubte er eigentlich wer er war? "Sag mal spinnst du nun völlig? Wage es Hand an mich zu legen und ich bring dich um du verdammter Arsch!" Ich greife nach der Nachtischlampe. Gerade ziele ich damit auf Ihn als ich jemanden lachen höre. Vor lauter Schreck lasse ich einen kleinen Schrei los und drehe mich zu dem Lachen um, um dann reflexartig meine Lampe in diese Richtung zu werfen. Ich habe großes Glück diese Person nicht mit zu treffen, den dort steht Taras Entführer, der beschissene Präsident von diesem beschissenen Club. Ich wette mit allem was ich habe das es mein Tod bedeutet hätte, hätte ich den Präsidenten des Fallen Angels MC verletzt. Zu meiner großen Verwunderung zuckt dieser nicht einmal mit der Wimper als die Nachttischlampe nur knapp neben seinem Kopf vorbei fliegt.

Ohne das geschehene zu kommentieren verweilt sein Blick erst auf mir ehe er mit einem Grinsen im Gesicht „Cash hast du kurz eine Minute für mich?" fragt um Sekunden später mit Ihm im Schlepptau den Raum zu verlassen. Zurück bleibe ich alleine. Alleine an ein Bett gekettet und verdammt wütend.

P.o.V. Cash

Mist. Musste Hunter ausgerechnet jetzt in meine Wohnung schneien wenn mein kleines Kätzchen vor Wut schäumte? Warum musste ausgerechnet er sehen wie ich dieses Weibsbild nicht unter Kontrolle bekam. Ich konnte bereits erahnen das ich das noch etliche Male aufs Butterbrot geschmiert bekommen würde. Cash der es nicht schaffte eine Frau zu beruhigen. Cash der es hinnimmt von Ihr mit Gegenständen beworfen zu werden.

„Bei dir alles in Ordnung? Die kleine scheint Feuer im Hintern zu haben." will mein Präs wissen. Es brachte nichts ihn anzulügen weshalb ich Ihm die Wahrheit sage. Nun die Halbe, das ich schon sehr lange wusste auf was ich mich bei ihr einließ musste er nicht wissen. Es war mein ganz eigenes kleines Geheimnis.

„Gott Hunter du glaubst nicht wieviel. Sie hat es zweimal fast geschafft abzuhauen wenn ich nicht so schnell reagiert hätte und das ich ihr deswegen nun eine Kette an den Fuß gekettet habe, damit Sie nur noch maximal ins Bad kommt, findet sie nun alles andere als witzig. Das schlimmste an der ganzen Sache ist, das Sie nicht weiß wie scharf es mich macht wenn Sie mich der Art herausfordert." Hunter lacht. „Du also auch, was so Furien alles bewirken. Eigentlich wollte ich die Mädchen schnell wieder vereinen aber solange Sie noch so durchdreht halte ich das für keine gute Idee. Einzelhaft bis sich beide im Griff haben und Sie sich zu benehmen wissen." Ich nicke ihm zustimmend zu. Sie sollten sich beide erst einmal mit Ihrem neuen Leben abfinden ehe Sie sich wieder in die Arme nahmen. Niemand von uns wollte schließlich riskieren das die Damen auf dumme Ideen kommen.

Ich habe ja den leichten verdacht das Amys dralle Freundin vor Ihr einlenken wird, behalte dies allerdings wie vieles für mich.

Danach informiert Hunter mich über die Akten von TK und was Ghost Ihm vorher mitgeteilt hat. Ich verspreche noch mehr als sonst ein Auge auf die Lieferungen zu haben und genau zu schauen wer alles darüber bescheid weiß. Vielleicht konnten wir so die Ratte finden die uns verraten hat, denn wenn ich eines hasste, dann Verräter.

Als Hunter sich auf den Weg macht drehe ich mich um und Atme erst einmal tief ein bevor ich das Schlafzimmer betrete. Es kam mir so vor als würde ich in den Krieg ziehen. Vielleicht hatte ich doch ein klitzekleines bisschen Hoffnung gehabt, das es Amy mir nicht ganz so schwer machen würde. Aber da habe ich ihr Temperament unterschätzt.

Fallen Angels - Nichts ist wie es scheintWhere stories live. Discover now