Kapitel 6

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Nächster Morgen

Völlig verkatert wache ich nächsten Morgen durch die Sonnenstrahlen auf meinem geschlossenen Augenlied auf. Ich setze mich auf, was eine denkbar dumme Idee war, denn jetzt setzten die Kopfschmerzen erst richtig ein. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren. Mit halb geschlossenen Augen laufe ich auf Zehenspitzen, da der Boden kalt ist, in die Küche und mache mir ein Glas mit Asperin fertig, dass ich dann in einem Zug austrinke. Ich gehe wieder zurück und lasse mich auf mein Bett fallen. Erst da bemerke ich, dass nochjemand in meinem Bett liegt. Die Person scheint gerade auf zu wachen. Verschlafen schauen mich schwarz umrandete Augen an.

"Guten Morgen?" sage ich etwas perplex und schaue schnell weg, als ich merke dass mein Gegenüber nackt ist. Außerdem liegen die Klamotten kreuz und quer in meinem Zimmer, noch dazu ein benutzes Kondom neben dem Papierkorb. Scheiße....nein nein nein...NEIN!

"Morg-LOUIS?!" fragt eine bekannte Stimme erschrocken.

Ich hebe meinen Blick. Oh nein, bitte nicht...nicht sie....

Sie steht auf, mit der Decke um sie gewickelt und schaut mich etwas angewiedert an. "Wir haben nicht wirklich-"

"Doch ich glaube schon" antworte ich vorsichtig und sie sieht mich angewiedert an. "Wo ist das Bad? Ich will hier so schnell, wie möglich weg!"

"Zweite Tür links" sage ich knapp. Sobald sie aus dem Zimmer verschwunden ist, ziehe ich mir eine Jogginghose und ein einfaches T-Shirt an und gehe anschließend wieder in die Küche.

Kurz darauf höre ich das zu knallen und Absätze auf den Packett (?) klackern.

"Ich bin dafür wir vergessen das hier alles!" sagt sie schnippisch und verschränkt die Arme vor der Brust.

"Von mir aus" murmel ich etwas abwesend. Ich weiß immer noch nicht, was ich von dieser ganzen Situation halten soll. Ich meine...warum genau Eleanor?!

Es ist nicht so, als hätte ich noch nie einen One-Night-Stand gehabt, aber immer mit Typen...ich meine, ich bin schwul....WESHALB DESWEGEN ELEANOR?!?!

Ich muss ja mega dicht gewesen sein, wenn in sie nicht erkannt habe! 

"Gut, dann gehe ich jetzt" sagt sie abwertend und verlässt die Wohnung.

Ich verdrehe die Augen und gehe ins Badezimmer. Dort nehme ich erstmal eine schöne, lange Dusche.

Anschließend ziehe ich mich an und möchte dann mein Handy ans Ladekabel tun, da ich das grsternt bestimmt vergessen habe, aber ich finde es nicht. Ich durchsuche praktisch die ganze Wohnung danach, aber es ist nichts da.

FUCK!!

Extrem genervt setze ich mich aufs Sofa und überlege, wo es noch sein könnte. Vielleicht im Club, aber der hat um diese Uhrzeit noch nicht offen, es bleibt mir also nichts anderes Übrig, als nichts zu tun, was mich meinem Handy näher bringen könnte.

Einige Zeit später klingelt das Telefon.

"Hallo?" Frage ich etwas verwundert, da es meine eigene Nummer ist, die auf dem kleinen Display angezeigt wird.

"Louis?" fragt die Stimme auf der anderes Seite der Leitung etwas verwundert. Och ne bitte nicht....

"Ich weiß nicht wieso, aber ich habe dein Handy heute morgen in meiner Jackentasche gehabt."

Ich bin irgendwie verwirrt, doch ebenso froh, dass es nicht weg oder geklaut ist. 

"Uhm...ok...kannst du es dann vielleicht morgen mit in die Bäckerei bringen?" frage ich etwas zögerlich.

"Klar, kein Ding, aber ich könnte es teoretisch auch jetzt einfach vorbei bringen, ich muss sowieso nochmal in die Stadt."

"O-okay" antworte ich etwas überrascht.

"Dann bräuchte ich deine Adresse?" hilft er mir auf die Sprünge, als ich nichts mehr sage.

"Ja,klar, sorry.." ich nenne ihm diese und er meint, er würde in einer halben Stunde da sein.

Etwas perplex lege ich das Telefon weg. Was war das...?

Ich schaue auf die Uhr, noch 25 Minuten, bis er da ist. Ich weiß nicht wieso, aber ich fange an sämtliche Sachen, die irgendwie im Weg liegen, weg zu räumen. Anschließend räume ich die Küche noch etwas auf und höre dann auch schon die Türklingel.

Ich öffne und Harry steht vor mir.

"Hey, hier ist dein Handy" sagt er und ich merke ganz genau, wie überrascht er ist, dass ich in so einer Wohnung lebe...sie ist eben groß, aber das bringt einem nichts, wenn man sich 1. so eine Wohnung nicht alleine leisten kann, 2. der Vater einem immer im Nacken sitzt und 3. muss man das ja auch alles irgendwie sauber halten.


Ich nehme mein Handy entgegen. "Danke, aber weißt du, warum du es hattest?" frage ich anschließend.

"Nein..also ja..ich habe vorhin Lima gefragt, er trinkt nicht und kann sich daher immer erinnern, wenn wir nen Filmriss haben; also er meinte du bist wohl mit so ner Frau abgehauen und hast dein Handy vergessen. Ich habe es dann eingepackt, aber ich kann mich selber nicht daran erinnern. Ach ja und laut ihm war sie wohl sehr heiß!" er grinst frech.

"Wenn man sie etwas besser kennt nicht wirklich..." murmel ich leise, doch er hat es gehört.

"Was, wies0? Woher kennst du die?" fragt er neugiereig.

"Ist egal" blogge ich schnell ab.

"Wann muss ich morgen wieder in der Bäckerei sein?" lenke ich ab.

"Wie immer"

"Gut, dann bis morgen" ohne eine Antwort ab zu warten schließe ich die Tür.

Ich will nicht, dass er irgendwas über mein Privatleben erfährt. So wie er zu mir ist, würde er sich sowieso nur darüber lustig machen, also gibt es keinen Grund dazu, ihn irgendwas wissen zu lassen. Er glaubt wahrscheinlich, ich hätte nicht gemerkt, wie er auf mein blaues Auge geschaut hat...so schadenfroh, aber da ich das ganze hier nur noch 5 Tage aushalten muss, und dann die Woche 'praktikum' endlich fertig habe, wird es nicht so schwer sein. Was kann sich in 120 Stunden den noch so groß ändern?


Two different Lifes || a larry stylinson lovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt