Kapitel 18 - Tag 1

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Am nächsten Tag war Sonntag. Da war ich eigentlich auch immer bei meinem Vater. Also auch an diesem Tag.

Von Luis kam keine Nachricht. Er hatte meine Nachricht ja nichtmal gelesen. Ich fand es sehr komisch.

Müde sah ich in die Leere. Zwischendurch kam diese kurze Panik in mir auf, welche ich aber verdrängen wollte. Sie kam immer wieder.

Und so...verlief mein Tag. Ich fühlte mich schlecht. Ich fühlte mich sehr komisch, wie, als ob nichts Real war.

Mein Dad bemerkte das wahrscheinlich. Er merkte, wie es mir ging. Deswegen setzte er sich zu mir, auf die Couch.

,,Machst du dich jetzt so verrückt?" fragte er. Ich starrte den Fernseher an.

,,Papa, ich mache mir Sorgen" sagte ich. ,,Er antwortet nicht mehr"

Ich wusste nun aber auch, warum es mir so schlecht ging. War es die Abhängigkeit? Das, was ich jetzt zu Luis fühlte?

Dieses Gefühl, was so plötzlich kam, machte mich fast verrückt. Aber ich redete nicht darüber. Warum sollte ich auch?

Was bringt es?

Ich schlief irgendwann auf der Couch ein, was aber garnicht mal schlecht war. So ging der Tag schneller rum. Aber als ich aufwachte, hatte ich immer noch keine Nachricht.

Vielleicht hatte er einfach nur keine Zeit? Darüber dachte ich dann auch nach. Ob das Sinn machte?

Am frühen Abend war ich dann wieder Zuhause. Ich begrüßte meine Mom, meinen Stiefdad, und lief in mein Zimmer. Dort setzte ich mich hin und nahm mein Handy.

hiii willst du vielleicht heute telefonieren? es ist okay wenn du kannst oder so
vermisse dichhh
-angie

In der Hoffnung, dass er vielleicht antworten würde, legte ich mich in mein Bett. Ich war immer noch müde. Das merkte ich dann auch.

Und so...verlief mein Abend. Keine Nachricht, er reagierte nicht. Er lies die Nachricht auch nicht.

Ich lag in meinem Bett, mein Fernseher lief. Ich musste irgendwas im Hintergrund haben. Im Moment lief Two And A Half Men.

Traurig sah ich mein Handy an. Ich wusste nicht, was los war. Was hatte ich falsch gemacht?

Oder...ging es Luis gut? Ist ihm etwas passiert? Es könnte sein, und...ich würde es nicht wissen, oder?

Langsam legte ich mich unter meine Decke, mein Körper zitterte. Ich starrte in die Leere. Meine Gedanken waren schlimmer als davor.

Mir wurde bewusst, wie abgefuckt das ist. Was ich in so einer kurzen Zeit für Luis fühlte. Und wie stark das wurde.

Es wurde immer stärker, genauso wie die Sorge. Und ich konnte nichts dagegen tun. Das war das, was mich auch noch abfuckte.

Denn am Ende des Tages wollten wir alle nur Liebe. Reale Liebe...oder? So fühlte ich mich auf jeden Fall.

Und diese Liebe wollte ich plötzlich in Luis suchen - es machte mir Angst.

...

-
🤷‍♀️

echoes of silence 1Where stories live. Discover now