88. Kapitel

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Adrenalin durchfährt meinen Körper, als mich das kalte Wasser umspült. Mein Herzschlag dröhnt mir in den Ohren.

Ich Atme tief durch und schwimme schnell auf das Kind zu. Es schlägt panisch um sich und taucht durch die Wellen immer wieder mit dem Kopf unter Wasser.

Als ich das Kind erreiche versuche ich die Ruhe zu bewahren um es nicht noch mehr zu beunruhigen.

Obwohl ich weiß wie der Griff funktioniert fällt es mir schwer das Kind über Wasser zu halten, denn es zappelt immer noch panisch und schreit angsterfüllt.

,,Hey, beruhig dich bitte. Ich will dir helfen. Ich hab dich!", eine Worte dringen nicht zu ihm durch. Ich kämpfe mich zurück an den Strand und kann auch schon Jo, Alex, Phil und Oli ausmachen. Aber auch Paula, welche versucht eine panisch wirkende Frau zu beruhigen. Komm schon Sophia, gleich geschafft. Noch einen Zug. Versuche ich mich abzulenken. Das Kind zappelt immer mehr in meinem Griff und ich kämpfe immer mehr darum es festzuhalten.

Als ich schließlich fast am Strand angelangt bin, nimmt mir jemand das Kind ab und jemand anders packt mich unter den Armen um mich aus dem Wasser zu ziehen.

Ich nehme alles wie durch eine Wolke wahr und kann weder Stimmen die auf mich einreden noch Gesichter erkennen. Der erneute Temperatur unterschied macht mir zu schaffen. Jemand klatscht mir gegen die Wange. Ich versuche die Person zu fokussieren.

,,Hey Sophia, bleib bei mir. Hey!", langsam nehme ich die Umgebung wieder wahr und kann auch die Stimme als Phils identifizieren.

,,Genau, mach mal die Augen auf. Super." Franco hält meine Füße oben und erhofft sich meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen. Als sich mein Kreislauf wieder beruhigt hat, lässt Franco meine Füße los. Phil wickelt mich in eine Decke und auch Jo kommt zu mir.

,,Ich höre dich noch einmal schnell ab, aber Wasser geschluckt hast du nicht oder?", fragt Phil und bringt sich mit seinem Stethoskop vor mir in Position.

,,Nein ich glaube nicht. Das Kind hat nur so gezappelt und sich überhaupt nicht beruhigen lassen. Außerdem war der Temperatur umschwung wahrscheinlich einfach zu viel für meinen Kreislauf", erkläre ich und lehne mich an Jo.

,,Okay, einmal tief durch den Mund ein und ausatmen", leitet Phil an. Ich folge seinen Anweisungen und er lässt schnell von mir ab.

,,Das ist soweit unauffällig, ich würde noch einmal Blutdruck messen und dann bist du entlassen. Wie geht es deinem Bauch?" Während er spricht kommt Franco schon mit der Blutdruckmanschette an.

,,Mensch, Sophia! Du machst ja wieder Sachen. Weißt du was da alles hätte passieren können?", tadelt er ungehalten.

,,Ja! Das Kind hätte sterben können. Was ist eigentlich mit der Mutter? Kann die nicht mal auf ein kleines Kind aufpassen?", mach auch ich meinem Ärger Luft.

,,Wir beruhigen uns wieder!", unterbricht mich Oli sofort und kommt ebenfalls auf uns zu.

,,Die Mutter hat scheinbar etwas in der Tasche gesucht und sich kurz vom Kind weggedreht. Als sie sich nach dem Kind umgeschaut hat war es nicht mehr da. Das kann passieren. Klar war es unverantwortlich von dir, einfach reinzuspringen, aber du hast auch super gehandelt. Jo hat uns schnell bescheid gesagt und allen geht es den Umständen ensprechend gut. Kein Grund sich aufzuregen. Weder für dich", er schaut Franco bedeutsam an, ,,noch für dich", sein bedeutsamer Blick trifft mich und ich nicke.

,,Blutdruck ist übrigens auch wieder im Lot", meldet sich Phil zu Wort.

,,Wie geht es dem Kind?", erkundige ich mich jetzt doch.

,,Hat ein bisschen Wasser geschluckt und der Schreck sitzt natürlich tief, aber durch dein schnelles Handeln konnte schlimmeres verhindert werden. Wenn man so will hast du dem Kind wahrscheinlich gerade das Leben gerettet", erklärt Oli, in seinem Blick liegt stolz, wenn auch verdeckt durch den Schock und die Besorgnis.

,,Na, dann. Können wir jetzt bitte nach Hause?", bittend schaue ich mich um und treffe Alex Blick. Ich strecke meine Arme nach ihm aus und er versteht sofort. Er greift nach mir und zieht mich in seine Arme. Jo hat das Oli Taxi gebucht und so werden wir beide getragen.

Zuhause angekommen werden wir beide auf der Couch abgesetzt.

,,Ich würde mir jetzt gerne nochmal die Wunden von gestern anschauen und neu verbinden", sagt Alex an Jo gerichtet.

,,Muss da sein?", fragt Jo nervös und blickt sich suchend im Raum um.

,,Ja Schatz. Du hattest doch auch einen Deal mit Alex oder?", mische ich mich ein. ,,Ich bleibe die ganz Zeit hier und beobachte alles genau. Einverstanden?" Ergeben nickt er und lässt alles über sich ergehen.

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Die nächsten Tage unseres Urlaubs ziehen Ereignislos an uns vorbei und wir genießen einfach die Zeit in Italien. Wir besuchen einige Städte, sind noch einige Male am Meer und sehen wunderschöne Sonnenaufgänge.

Ich wachse noch enger mit Jo zusammen und auch die Zeit mit den Jungs und Paula genieße ich sehr.

Trotzdem vermisse ich Lucky, Dustin, Stephan und Paul sehr, denn sie sind wirklich zu einer großen Familie für mich geworden. Schließlich sind die zwei Wochen in Italien vorbei und der letzte Abend bricht an.

Wir lassen ihn mit einem Picknick am Strand und einem Filabend ausklingen.

Am Morgen bringen uns Francos Eltern zum Flughafen und es geht nach einer emotionalen Vabschiedung beider Seiten zurück nach Deutschland. Oli hat mich wieder überredet und mir ein Beruhigungsmittel für den Flug gegeben.

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,,Ich will nicht zurück nach Hause", bemerkt Jo auf der Fahrt nach Hause.

,,Ich will auch nicht das du gehst", erkläre ich und klammere mich gleich noch fester an ihn. Er legt seine Arme um mich und drückt mich fest an sich.

,,Dann bleibt er eben noch ein bisschen. Von uns aus zumindest. Frag doch dein Eltern ob sie was dagegen haben", schlägt Oli vom Beifahrersitz vor.

,,Die sind eh nicht da. Kreuzfahrt", gibt er kalt zu. Das Verhältnis zwischen ihm und seinen Eltern war nie so liebevoll wie meines zu meinen Eltern oder jetzt zu den Jungs.

Sie sind zwar nett, aber sie denken sie können sich mit Geld alles kaufen. Ich bin froh, dass Jo nicht so materiel ist wie seine Eltern.

,,Na dann ist das doch auch geklärt. Holt ihr beide Lucky bei Jacky und Flo ab?", fragt Alex und beobachtet uns von der Seite.

,,Ja, ich wollte eh nochmal zum Friedhof. Meine Mutter hat heute Geburtstag." Eine Träne kann ich zum Glück erfolgreich verdrängen. Auch wenn es nicht mehr so sehr schmerzt wie vor einem Jahr, fehlt mir doch ein Teil und an Tagen wie diesen ist die Sehnsucht besonders groß.

,,Okay, dann besuchen wir sie auf dem Rückweg noch. Am besten bringen wir ihr einen schönen Blumenstrauß. Was mochte sie für Blumen?" Jo scheint nachdenklich und ich finde es wirklich schön wie er mit meiner Vergangenheit umgeht.

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Hey, hoffe ihr hattet einen schönen Tag.

Ich hoffe das Kapitel morgen kommt pünktlich. Ich gehe mit Freunden Eilaufen und die Bahnen Streiken morgen. Seht es mir nach, wenn es nicht pünktlich kommt. Es wird eins kommen!

Hab euh alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt