85. Kapitel

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Sophias Sicht:

Ich bin so froh, dass Jo sich von Alex und Oli behandeln lässt.

Die anderen warten unten im Wohnzimmer um ihn nicht noch mehr zu verschrecken.

Alex nimmt sich Jos Arm legt den Stauschlauch an, desinfiziert die Stelle und legt zügig aber sehr vorsichtig den Zugang.

Ich streichle Jo dabei die ganze Zeit über den Kopf um ihn zu beruhigen. Ich spüre, dass er alle seine Kraft benötigt um so still zu bleiben. Außerdem werden ihm die Schmerzen auch einiges abverlangen.

,,Gleich geschafft, du machst das super. Wehr dich gleich einfach nicht gegen die Müdigkeit, die wird sehr schnell einsetzen. Wir sind alle hier und passen auf dich auf", spricht ihm Alex gut zu und scheint damit wirklich zu bewirken, dass er sich beruhigt.

Nachdem Alex ihm die Medikamente gespritzt hat sehe ich wie seine Augenlieder beginnen zu flackern und streiche ihm sachte darüber, das scheint ihm die nötige Sicherheit zu geben und er schließt die Augen.

,,Danke für deine Hilfe Sophia. Ich kann mir vorstellen, das das auch für dich nicht so einfach ist", mischt sich jetzt auch Oli ein.

,,Passt schon", presse ich hervor, denn Oli hat die Situation leider richtig erkannt. Es tut mir wirklich weh in so zu sehen. Voller Panik und Schmerzen. Alex streicht mir jetzt sanft über den Rücken.

,,Es ist okay, das es dich mitnimmt ihn so zu sehen, du brauchst diese Gefühle nicht zu verstecken, schon gar nicht vor uns. Wir wissen wie sich das anfühlt", beschwichtigt er mich.

,,Okay, danke. Ist es denn schlimm?", stelle ich die Frage die schon die ganze Zeit meine Gedanken dominiert.

,,Naja, Stacheln im Fuß zu haben ist prinzipiell nicht schön. Der Seeigel war zum Glück auch nicht giftig, aber Seeigel stacheln haben oft wiederhaken und das kann beim entfernen schon weh tun", erklärt Oli und tauscht nun mit Alex den platz. Ich lege mich einfach neben Jo und kuschle ein wenig mit ihm während die Jungs Arbeiten.

Die vorangegangene Aktion mit dem Wasser zerrt auch wenn ich es nicht zugeben will, noch ganz schön an meinen kräften, wenn man auch noch die Panikattacke vom Flug berücksichtigt.

Alex schiebt eine Haarsträhne aus meinem Gesicht: ,,Hey, wir sind jetzt fertig mit Jos Fuß. Es war nur halb so schlimm. Dürfen wir bei dir noch einmal schnell die Lunge abhören? Du hast vorhin bestimmt Wasser geschluckt oder?"

Ich richte mich ohne etwas zu sagen auf und nicke den beiden zu. Alex zieht sein um den Hals hängendes Stethoskop an und wärmt es mit der Hand ein wenig vor.

,,Was genau war eigentlich los?", will er wissen nachdem er fertig ist und zufrieden zu sein scheint.

,,Keine Ahnung. Ich habe mich glaube ich einfach erschreckt und nicht rechzeitig reagiert. Vor schreck habe ich Wasser eingeatmet und wusste einfach nicht mehr wo oben und unten ist. Ich bin in Panik geraten", ich zucke mit den Schultern und lege mich wieder zum schlafenden Jo.

,,Okay, tut mir leid. Hört sich aber alles gut an. Wir lassen euch jetzt mal ein bisschen zur Ruhe kommen, wenn was ist, wir sind im Wohnzimmer", verabschieden sich die beiden und kurz darauf falle ich eng an meinen Freund gekuschelt in einen erholsamen schlaf.

Jonathans Sicht:

Als ich aufwache spüre ich eine warme Präsens neben mir. Ich drehe meinen Kopf obwohl ich eigentlich schon weiß wer dort liegt.

Mein Blick fällt auf eine schlafende Sophia. Ein lächeln huscht über mein Gesicht.

Als ich sie jedoch genauer betrachte fällt mir auf, dass sie ihre Hand auf ihrem Unterleib hat und etwas gekrümt liegt.

Hat sie ihre Tage? Ich versuche mich an das letze mal zu erinnern und komme zu dem Schluss, dass es wirklich sein könnte. Das letzte mal müsste jetzt etwas über vier Wochen her sein.

Mein Fuß schmerzt im Moment zum Glück gar nicht und ich bin froh, mich vorhin so entschieden zu haben, auch wenn ich Angst hatte.

Sophia wälzt sich herum und liegt jetzt in Embryonalstellung neben mir. Ich will gerade aufstehen, als mir ein kleiner roter Fleck auf unserem Lacken auffällt, welcher mich in meinem Vorhaben bestärkt.

Ich schaue auf die Uhr um festzustellen, dass es kurz nach acht ist. Vorsichtig stelle ich mich hin und habe zum Glück auch dabei keine Schmerzen.

So leise wie möglich verlasse ich das Zimmer und treffe im Flur direkt auf Paula.

,,Was machst du denn hier? Hast du Schmerzen?" Sie kommt auf mich zu und hält mich sanft am Oberarm fest.

,,Nein, alles gut. Aber könntest du mir vielleicht trotzdem helfen?", beschwichtige ich sie.

,,Klar, womit?", fragt sie argwöhnisch und mustert mich.

,,Ich glaube Sophia hat ihre Tage bekommen. Es passt vom Zeitraum, außerdem hält sie sich ihre Hand auf den Unterleib und krümt sich zusammen. Ich weiß, dass ihr das immer so unangenehm ist und sie hat auch ein bisschen durchgeblutet", Paula mustert mich jetzt besorgt, auch wenn die Besorgnis nicht mir gilt lässt sie mich nervös auf der Unterlippe kauen.

,,Aber das muss ihr doch nicht unangenehm sein. Hat sie das gesagt?"

,,Nein, sie schläft noch. Aber ich kenne sie mittlerweile. Kannst du mir einfach helfen ein Bad für sie einzulassen und mir danach helfen das Bettlaken zu wechseln?", ich schaue sie bittend an.

,,Natürlich. Das ist so lieb von dir. Weißt du ob sie was dabei hat?", gibt Paula zu.

,,Sie hat nichts dabei, wir haben zusammen gepackt.", seufze ich.

,,Kein Problem, ich leg ihr was raus. Geh sie doch schonmal wecken ich richte im Bad alles her.", sagt Paula und wendet sich der Badtür zu.

,,Danke.", erleichtert gehe ich zu Sophia zurück.

,,Hey Sonnenschein", ich kraule langsam ihren Kopf. Sie beginnt zu lächeln und öffnet schließlich ihre Augen.

,,Wie geht's dir? Sind die krämpfe schlimm?", frage ich sie einfühlsam und kraule sie weiter.

,,Woher...?", sie stockt und krampft sich zusammen.

,,Woher ich das weiß?", beende ich ihren Satz, sie nickt.

,,Ich kenne dich mittlerweile halt gut. Im Bad ist schon alles bereit", schmunzle ich und reiche ihr eine Hand, um ihr beim aufstehen zu helfen.

,,Du bist echt ein Schatz. Womit hab ich dich verdient?", fragt sie und es bilden sich Tränen in ihren Augen.

,,Mit allem", antworte ich schlicht, gebe ihr einen innigen Kuss und begleite sie ins Bad.

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Heyyy

Aus gegebenen Anlass mal die Frage: Kommt der Nikolaus bei euch am Abend des 5.12 pder am Morgen des 6.12?
Oder ganz anders?

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt