68. Kapitel

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Phil's Sicht:

Wir folgen dem Hund jetzt schon einige Minuten, als sich ein kleiner Felsvorsprung vor uns herhebt. Der Hund wir schneller und bleibt darunter stehen. Da liegt sie. Wir haben sie gefunden. Moment, da liegt sie? Sofort knie ich neben ihr und taste nach ihrem Puls, schnell, sehr schnell. Stephan bleibt in einigem Abstand zu uns stehen und lobt den Hund. Dustin kommt zu mir.
,,Sehr schnell der Puls. Wir messen einmal so gut es geht durch, fang bitte mit dem Bz an." Dustin tut wie ihm geheißen.

Dustin's Sicht:

Als ich Sophia da so liegen sehe geht mir schon ordentlich die Pumpe, aber ich konzentriere mich auf Phils Anweisungen. Phil probiert sie zu wecken, er scheitert. Als ich den Bz Wert sehe verstehe ich auch warum. Sie ist tief bewusstlos, richtig tief.
,,Bz von 55.",ich schlucke schwer, das ist nicht gut, gar nicht gut.
,,Scheiße, Zugang legen und Glucose, so schnell wie möglich." Ich gebe die Sachen für den Zugang an Phil weiter während ich die Infusion vorbereite und mit Glucose versetze, wie es mir Phil aufgetragen hat. Ich bin im Moment nicht dazu in der Lage selbstständig zu denken, ich mache mir viel zu viele Sorgen um Sophia.
Phil legt schnell und geübt den Zugang und schließt sofort die Infusion an. Währenddessen messe ich die anderen Vitalwerte.
,,Blutdruck ist auch ziemlich hoch. Sie ist kaltschweißig und hat geweitete Pupillen."
,,Ja, damit habe ich gerechnet.",gibt Phil zu. ,,Am besten bringen wir sie nach Hause, da können wir sie am besten überwachen. Regelmäßige Bz kontrollen. Alle halbe Stunde." Stephan hat inzwischen seinen Gürtel als Leine für den Hund benutzt.
,,Okay, ich nehme Sophia, du nimmst deine Tasche und Stephan den Hund. Er hat schließlich Sophia gerettet und wir sollten uns zumindest anhören, was Sophia dazu zu sagen hat." Phil und Stehpan nicken zustimmend und so machen wir uns auf den Weg nach Hause mit Sophia.

Jetzt, während ich Sophia nach Hause trage, spüre ich die Erleichterung in mir hoch kommen. Wir haben sie gefunden, ihr geht es okay, zumindest im Großen und Ganzen und auch Franco und Alex geht es etwas besser. Sie erhohlen sich im Moment auf der Couch im Wohnzimmer und haben noch nicht mitbekommen, dass wir Sophia gefunden haben.

Phil schließt uns die Tür auf und ich bringe Sophia direkt ins Wohnzimmer. Sofort ist Erleichterung in den blicken der anderen zu erkennen. Aber auch Fragende blicke treffen uns.
,,Was ist passiert?",stellt schließlich Jacky die Frage, die hier im Raum jeden zu interessieren scheint.
Phil beginnt zu erklären: ,,Wir sind dem Hund gefolgt, er ist zielstrebig und zügig in den Wald gelaufen und hat uns zu Sophia geführt. Wir haben sie schon so bewusstlos vorgefunden. Wir haben angefangen ihre Vitalwerte zu überprüfen, dass sie stark unterzuckert ist, ist uns relativ schnell aufgefallen. Im Wald hatte sie einen Wert von 55, wir messen am besten gleich nochmal. Und am besten machen wir auch ein Monitoring dran."

Alex's Sicht:

Langsam komme ich zu mir. Was ist passiert? Wo bin ich und warum dröhnt mein Kopf so? Vorsichtig schlage ich die Augen auf, ich bin verkabelt.
,,Alex wird wach.",vernehme ich eine Stimme, im ersten Moment kann ich sie nicht richtig zuordnen, komme dann aber relativ schnell zu de schluss, dass es Oli's Stimme sein muss.
,,Was ist passiert?",krächze ich und versuche mich aufzusetzen. Ich bin im Wohnzimmer. Neben mir liegt Franco, ebenfalls komplett verkabelt. Als ich mich weiter umschaue, glaub ich zu Halluzinieren. Auch der anderen Couch, da liegt Sophia. Das kann nicht sein, sie ist doch weggelaufen. Auf einmal fällt mir alles wieder ein. Ich schäme mich. So richtig. Oli muss es bemerkt haben.
,,Schaut mal wer sich wieder zu erinnern scheint. Ja, da kannst du dich wirklich schämen, dass was du da gestern mit Franco verzapft hast, war wirklich gefährlich. Wie kommst du auf so 'ne Idee?",macht er mich zur Schnecke und wirkt ziemlich sauer. ,,Achso und nein, du halluzinierst nicht, wir haben Sophia gefunden. Stark unterzuckert, aber soweit in Ordnung. Jetzt leg dich nochmal hin und denk darüber nach, wie du das, was du gestern angestellt hast, wieder gerade biegst. Ich hoffe für dich, dass Franco auch wieder zusich kommt.",am Anfang wirkt Oli noch Erleichtert, das schlägt aber ziemlich schnell wieder in Wut um.
Ja, was haben wir da gesertn verzapft? Jetzt, nüchtern betrachtet, war das ganz schön dumm. Es hätte wirklich schlimmer ausgehen können. Ich bin nur froh, dass uns die Jungs nicht ins Krankenhaus gebracht haben, dass hätte wirklich peinlich werden können. Scheiße, nicht nur peinlich, ich könnte richtig Probleme bekommen, wenn das raus kommt. Aber sie werden schon nicht petzen oder? Da gib es später sicher noch redebedarf.
,,Könnte ich vielleicht was gegen die Kopfschmerzen bekommen?",frage ich unschuldig.
,,Noch nicht genug mit dem Tilidin von gestern?" Oli sieht immer noch ziemlich wütend aus und ich kann ihn auch verstehen, beschämt senke ich den Kopf und schließe die Augen. Kurze Zeit später spüre ich wie sich jemand an meinem Zugang zu schaffen macht, ich öffne die Augen und sehe wie Oli mir etwas spritzt. Dankbar lächle ich und schließe die Augen wieder.

Jacky's Sicht:

Ich bin so froh, dass wir Sophia gefunden haben und sie sich nichts angetan hat. Ich werde auf jedenfall nochmal mit ihr sprechen, aber zuerst werden wir mit Alex und Franco reden müssen. Das ging ja wirklich gar nicht. Ich mein, ich kann sie verstehen, zumindest ein bisschen. Sie haben sich genau wie wir alle unglaubliche Sorgen gemacht. Aber Alkohol und Tilidin? Wirklich?

Ich sitze neben Sophia und streiche über ihre Haare. Auch alle anderen sind anwesend. Momentan gibt es eh nur ein Thema. Sophia, Alex und Franco. Bei Sophia ist der Bz fast wieder normal, nach zwei Infusionen mit Glucose. Wir warten alle gespannt darauf, wer als nächstes aufwacht. Sophia oder Franco, aber auch Alex schläft schon wieder, nachdem Oli ihm noch was gegen die Kopfschmerzen gegeben hat. Der Hund hat sich derweil auf den Teppich gelegt und wirkt zufrieden. Er hat Sophia die ganze Zeit im Blick, es gibt nicht nur einen Augenblick indem er seine Aufmerksamkeit etwas anderem schenkt. Was ist da nur passiert im Wald? Warum ist der Hund so auf Sophia fixiert? Wie um alles in der Welt hat er gewusst wo er Hilfe für Sophia findet? Hunde sind mir manchmal echt ein Rätsel, aber eines weiß ich, sie sind besonders und können mehr, als wir ihnen zutrauen.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Was sagt ihr zu der ganzen Situation?

Hab euch alle lieb ;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt