78. Kapitel

449 21 5
                                    

Jonathan's Sicht:

Ich war so unglaublich erleichtert, als Sophia sich zu mir setzte und mich an ihre Brust zog.

Sie sprach mir gut zu und beruhigte mich. Meine Atmung war immer noch stoßartig. Am Rande nahm ich war wie Phil den Raum betrat und sich mit Sophia unterhielt.

Ich hörte nicht zu, konzentrierte mich nur auf Sophias Hand auf meinem Brustkorb und lauschte ihren Atemzügen sowie ihrem Herz.

,,Ich setzte dir jetzt die Maske auf. Du kennst das ja schon, dann wird es gleich besser.", vernahm ich ihre ruhige Stimme und kurzdarauf wurde mir von Sophia die Hyperventilationsmaske übergezogen.

Ich lehnte mich wieder fest an Sophia und beruhigte mich immer weiter.

Weitere fünf Minuten später nahm mir Sophia die Maske wieder ab. Sie strich mir letzte Tränen von den Wangen, von denen ich nicht einmal bemerkt hatte das sie da waren.

,,Alles ist gut. Ich bin bei dir. Ich weiß, Thomas hat dir Angst gemacht. Du kanntest ihn nicht und er war noch dazu in Uniform." Ich nickte nur und in letzter Schluchzer entkam meinen Lippen.

Danach legte Sophia ihre Lippen auf meine und wir verloren uns in einem liebevollem, sanften Kuss.

,,Mittlerweile sollten alle abgelöst sein. Gehen wir nach Hause?", fragte sie mich behutsam.

,,Okay, ja."

Sie erhob sich und bot mir ihre Hand an. Ich ergriff sie und zog mich hoch. Sofort griff Sophia nach meinem Oberarm, als sie merkte das ich noch etwas wackelig auf den Beinen war.

,,Wir messen noch mal Blutdruck bevor wir gehen.", bestimmte Sophia und zog mich in ein Zimmer, das gleich neben den Toiletten lag. Sie dirigierte mich zur Liege und ich setze mich darauf.

Kurz danach kam sie mit einem Blutdruckmessgerät und ihrem Stethoskop wieder, welches ihr Alex vor etwa einem Jahr geschenkt hatte.

,,100/60. Noch etwas niedrig. Aber das ist schon okay."

Vor dem Aufenthaltsraum hielt sie nochmal inne. Schaute mich an. Ich drückte einmal ihre Hand und wir gingen rein.

Sofort fiel mir der Sanitäter von vorhin auf. Aber mir viel auch auf, dass die Schicht gewechselt hatte. Von der alten waren nur noch Franco und Phil da, die wohl auf uns warteten.

Phil lächelte mich an. ,,Alles in Ordnung?", fragte er.

,,Diese Beurteilung überlasse ich Sophia.", grinste ich und spürte wie alle Blicke zu ihr wanderten.

,,Ja, alles in Ordnung. Der Blutdruck ist noch etwas niedrig mit 100/60."

Auf Sophia ist immer verlass, ich bin froh sie an meiner Seite zu wissen.

,,Okay, ähhm...", Thomas räusperte sich. ,,Es tut mir leid. Ich habe gestern nicht alle Nachrichten gelesen. Ich hatte dich irgendwie gar nicht mehr auf dem Schirm. Tut mir wirklich leid.", er hielt meinem Blick nicht stand und blickte zu Boden.

,,Schon gut. Was passiert ist, ist passiert. Schwamm drüber." Beruhigt blickte er mich jetzt doch an und stand auf. Ich hielt ihm, auch wenn ich wieder etwas nervös war, meine Hand hin, er ergriff sie.

,,Jetzt nochmal richtig. Ich bin Jonathan, aber Jona reicht.", verlegen schaute ich ihn an.

,,Freu mich. Thomas.", auch er wirkte verlegen und ich konnte das schlechte Gewissen immer  noch in seinen Augen ablesen.

,,Nagut, erstamal genug Action. Auf gehts ihr zwei.", ergriff nach einem kurzen Schweigen Phil wieder das Wort und so machten wir uns auf den Weg in die WG.

Sophias Sicht:

Zuhause angekommen, werden wir direkt überschwänglich von Lucky begrüßt. Nach seiner Begrüßung, wollten wir uns eigentlich direkt in mein Zimmer verkrümeln, wurden aber durch Oli aufgehalten der schon mit den andren auf dem Sofa sitzt.

Widerwillig setzen wir uns zu ihm. Ich kuschel mich eng an Jo und beäuge die Situation skeptisch.

Lucky scheint die angespannte Situation auch zu bemerken und legt sich auf meinen und Jo's Schoss.

,,Schau nicht so. Wir wollen nur wissen wie es war nachdem wir gegangen sind.", lacht Oli und auch die anderen lachen als sie meinen Blick bemerken.

Jo seufzt aufgebracht und Lucky leckt ihm beruhigend über den Arm, was auch mir ein lächeln ins Gesicht zaubert.

Nun setzen sich auch Phil und Franco dazu.

,,Aufregend.", gibt Franco natürlich wieder seinen Senf dazu und kassiert einen bösen Blick von mir während die anderen uns fragend ansehen.

,,Naja, ich hab auf dem Klo noch eine Panikattacke bekommen. W-Weil...d-da....", er bricht am und lehnt sich erschöpft näher an mich.

,,Kanst du das nicht erzählen?", flüstert er neben meinem Ohr und knabbert unsicher an meinem Ohrläppchen.

,,Nein, ich würde es auch gerne aus deiner Sicht hören. Wir sind alle hier und keiner wird dich verurteilen oder auslachen. Wir wollen dir doch helfen, hm?" Er wirkt immer noch nicht ganz überzeugt, beginnt trotzdem zu reden.

,,Also ich war halt auf dem Klo und als ich rauskam, d-da... da kam Thomas in Uniform rein. Ich kannte ihn bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und ich weiß auch nicht... Ich bin einfach in Panik geraten und wollte zu Sophia. Statt mich in Ruhe zu lassen wie ja eigentlich vereinbart, ist er immer weiter auf mich zugekommen.", schon laufen die Tränen. Sanft streiche ich ihm über den Rücken und seine Hand greift nach meiner. Geschützt vor neugierigen Blicken tasten zwei seiner Finger nach meinem Puls, was mich lächeln lässt.

,,Ich hab mich bedrängt gefühlt. Er hat versucht nach meinem Puls zu tasten, versucht mich zu beruhigen, mir gut zuzureden. Er hat einfach nicht gemerkt, dass er der Grund meiner Panik war. Irgendwann ist er zum Glück hilfeholen gegangen und dann kam Sophia."

Nachdem Jo es tatsächlich geschafft hat alle Ereignisse zusammenzufassen und Lucky uns nicht von der Seite geweicht ist, dürfen wir endlich hoch.

Lucky lassen wir dabei zurück.

Wir wollen meinen Koffer packen, da es ja wirklich nicht mehr lange dauert.

Zuerst schalte ich Musik an, und alle Lichterketten an um die Atmosphäre gemütlicher zu machen. Plötzlich umarmt mich Jo von hinten und küsst mich in den Nacken.

Er haucht ein ,,Danke" und küsst mich weiter.

Ich drehe mich in der Umarmung und versinke an seiner Brust. Ich genieße jeden Kuss und bemerke fast gar nicht, wie er uns zum Bett dirigiert.

Ehe ich mich versehe liegt er auf mir und verteilt sanfte Küsse zwischen meinem Kiefer und meinem Schlüsselbein.

Auch ich finde gefallen daran und küsse unaufhöhrlich seinen Hals. Unsere Lippen treffen sich und unsere Zungen liefern sich ein Duell. Dieser Kuss ist nicht wie die vorherigen.

Er ist fordernder, leidenschftlicher. Auf einmal hört er auf und steht auf.

Verwirrt und überfordert blicke ich ihm hinterher.

____________________________
Hoffe euch gefällt das Kapitel und die Entwicklung

Hab euch alle lieb;-)

(Asds) Von der Glücklichen Familie zum WaisenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt