Anstrengende Rückfahrt

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„Habt ihr für heute noch was geplant?“, fragte ich meine beiden Begleiter beim Frühstück. Die schüttelten ihre Köpfe. „Möchtest du noch was anschauen?“, erkundigte sich Aiden. Nun war es an mir den Kopf zu schütteln. „Lasst uns doch lieber noch einen entspannten Strandtag machen. Morgen fahren wir ja schon wieder nach Hause“, schlug ich vor und meine beiden Begleiter nickten. Somit war es beschlossene Sache. Nach dem Frühstück zogen wir uns schnell um, packten die Strandsachen ins Auto und fuhren an den beliebten Strand von Banjole. Fast an der gleichen Stelle wie bei unserem ersten Besuch bauten wir wieder Strandmuschel und Campingstühle auf und cremten uns ordentlich ein. „Na los. Ab ins Wasser!“, rief Marc dann und wir rannten los. Wäre ich nicht an der Wassergrenze stehen geblieben, wäre ich sogar Erste geworden. „Leonie, komm schon!“, rief Aiden, schon halb im Wasser, während Marc sich auf die Luftmatratze warf. Langsam setzte ich meine Füße ins Wasser. Brrr, war das kalt! „Das hatten wir doch schon letztes Mal“, lachte Aiden mich an und kam zu mir. „Aiden, untersteh dich!“, knurrte ich und hob meine Hände, doch das interessierte den Mann recht wenig. Er hob mich einfach hoch als wäre ich ein Fliegengewicht – was ich wahrscheinlich für ihn auch war – und trug mich ins Wasser.

„Wenn du mich wieder ins Wasser wirfst, schlafe ich heute Nacht bei Marc im Zimmer und nicht neben dir“, drohte ich. Aiden hielt an und knurrte. „Jaja. Jetzt bist du eifersüchtig. Ich warne dich.“ Mein Mate räusperte sich und seufzte, ehe er mich langsam ins Wasser gleiten ließ. Ich schauderte und klammerte mich an seinem Hals fest, bis ich mich an die Temperatur gewöhnt hatte. Dann schwammen wir eine Runde; Marc paddelte auf der Luftmatratze hinter uns her, ehe ich ihn runter warf und selbst darauf platznahm. Zum Mittagessen besorgten meine beiden Begleiter wieder Pommes, ehe wir noch einmal Wasserball spielten und dann zurück zum Apartment fuhren. Wir duschten uns schnell und dann wurde es auch schon Zeit zum Packen. Seufzend verstaute ich meinen ganzen Klamotten in meinem Koffer. Nur meine Badsachen brauchte ich heute Abend und morgen Früh noch einmal. Auch die ganzen Lebensmittel, die wir bis morgen nicht mehr brauchten, packten wir schon einmal in unseren Korb. Abends gingen wir noch einmal in dem Restaurant an der Promenade essen und setzten uns danach noch eine Weile an den hauseigenen Hafen. Hinter uns dudelte eine große Band Lieder auf Kroatisch und so genossen wir noch etwas die Atmosphäre. Schließlich gingen wir aber wieder zurück und auch relativ schnell schlafen. Immerhin mussten wir morgen doch sehr früh aufstehen und lange fahren.

Das Piepsen des Weckers riss mich unsanft aus meinem Schlaf. Murrend drehte ich mich auf die andere Seite. Der Wecker verstummte. Die Decke raschelte. „Komm, Leonie. Wir müssen uns fertig machen und das Auto beladen. Und du willst doch sicherlich auch noch frühstücken“, ertönte Aidens raue Morgenstimme. Seufzend schlug ich meine Augen auf und starrte meinen Mate an. „Geh du schon mal ins Bad. Bis du fertig bist, bin ich aufgestanden“, murmelte ich und rieb mir über meine Augen. „Aber nicht wieder einschlafen“, grinste Aiden und verschwand aus dem Zimmer. Der Versuchung zu widerstehen war unglaublich schwer. Schweren Herzens schlug ich die Decke weg und setzte mich langsam an die Bettkante. Nach ein paar Sekunden gab ich mir einen Ruck und stand auf. Ich nahm den letzten Stapel Klamotten aus dem Schrank. Heute gehörte auch wieder mein Pullover dazu, den ich aber erst anziehen würde, wenn wir wieder in Deutschland waren. Oder zumindest raus aus dem warmen Kroatien. „Du bist ja tatsächlich aufgestanden“, lachte Aiden mit einem Mal hinter mir und erschreckte mich damit fast zu Tode. Meine Klamotten fielen mir aus der Hand und während der Mann hinter mir zu lachen anfing, versuchte ich ihn mit meinen Blicken zu töten. „Du bist gemein“, murmelte ich und hob meine Klamotten wieder vom Boden auf. „Du bist einfach zu schreckhaft“, grinste Aiden mich an. Ich schnaubte und lief an ihm vorbei ins Bad.

Schnell machte ich mich fertig und packte meine Kulturtasche zusammen. Ich trat wieder ins Wohnzimmer und direkt in Aidens Arme. „Sei nicht sauer auf mich“, bat dieser und drückte mich fest an sich. Seufzend vergrub ich meinen Kopf in seinem Shirt. Es roch so schön nach ihm. Wie ein Wald bei Regen. „Ich bin doch nicht sauer auf dich“, flüsterte ich und löste mich wieder etwas von ihm. Er blickte zu mir runter. „Wirklich?“ Ich nickte grinsend und stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Dann schälte ich mich aus seiner Umarmung und verstaute meine letzten Sachen in meinem Koffer und meiner Handtasche. Das Frühstück verbrachten wir drei schweigend. Es war einfach noch etwas zu früh. Marc kippte sich zwei Kaffee hinunter, wohl um nicht beim Fahren einzuschlafen. Das wäre schlecht für uns alle. „Na kommt, bringen wir die Sachen ins Auto“, sagte der Beta nach seiner zweiten Tasse. Aiden und er begannen das Auto zu beladen. Ich machte schnell den Abwasch und lief dann noch einmal durch alle Räume, um sicherzugehen, dass wir auch nichts vergessen hatten. Zum Glück schien alles verstaut zu sein. Also schnappte ich mir meine Handtasche und die Schlüsselkarten. „Müsst ihr noch mal rein?“, rief ich nach unten zum Parkplatz. „Nein“, kam es zweistimmig zurück. Also zog ich die Tür zu und lief nach unten. „Die Schlüsselkarten müssen wir noch an der Rezeption abgeben“, meinte Marc und setzte sich hinters Steuer. Ich legte meine Tasche auf den Beifahrersitz und setzte mich nach hinten neben Aiden.

My Love, My Life, My Mate (Werwolf FF)Where stories live. Discover now