Ein letztes Aufgebehren

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Seufzend schmiegte ich mich näher an das warme Kissen hinter mir. Hm, das war ganz schön groß. Blinzelnd öffnete ich meine Augen und blickte an die Wand vor mir. Dann fiel es mir wieder ein. Ich lag bei Aiden im Bett. Und das hinter mir war kein Kissen. Das war er. Aiden, mein Mate. Ich drehte mich leicht in Aidens Armen und blickte direkt in seine strahlenden Augen. „Guten Morgen“, flüsterte ich. „Guten Morgen“, kam es zurück, ehe er den Kopf senkte und mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. Seufzend schloss ich meine Augen für einen Moment. „Daran muss ich mich noch gewöhnen“, murmelte ich, als wir uns wieder trennten. Aiden lachte rau auf. Ich bekam eine Gänsehaut. „Daran könnte ich mich gewöhnen“, flüsterte er und strich mit seiner Nasenspitze über meine. Grinsend hob ich meine Hand und schob ihm eine Haarsträhne aus seinem Gesicht. Seine Haare waren ganz weich. Wunderschön. „Wir müssen langsam aufstehen. Es ist schon fast Mittag“, brummte Aiden und schloss seine Augen. „Na und?“, fragte ich und fuhr weiter durch sein Haar.

Aiden seufzte. „Am Liebsten würde ich mit dir für immer hier liegen bleiben, aber wir haben gleich heute unsere erste Verpflichtung.“ „Was?“, fragte ich verwirrt und löste meine Hand aus Aidens Haaren. Bedauernd grummelte der Mann und öffnete seine Augen wieder. „Du bist meine Mate, Leonie. Das heißt, du bist die zukünftige Luna des Rudels. Wenn meine Eltern zu alt werden oder abtreten wollen, werden wir das Rudel übernehmen und leiten. Deswegen ist es Tradition, dass wir uns dem Dorf heute zeigen und mit allen reden. Die Leute quasi besser kennenlernen. Auch wenn das Quatsch ist, ich kenne sie ja alle und du kennt ja auch ein paar. Aber so ist es nun halt mal. Und ich bin mir sicher, dass sie uns alle auch beglückwünschen wollen.“ Seufzend nickte ich. Das klang ja wie nach der Verlobung eines Adligen oder so. „Denkst du, sie finden es okay, dass ich deine Mate bin?“ „Warum sollten sie nicht?“, fragte Aiden überrascht. Ich biss mir auf die Unterlippe und zuckte mit den Schultern. „Hey, mach das nicht“, flüsterte Aiden und zog meine Lippe unter meinen Zähnen hervor. „Du brauchst keine Angst haben. Klar waren sie am Anfang misstrauisch, weil du ein Mensch bist und unser Geheimnis herausgefunden hast. Aber es gibt viele Pärchen in anderen Rudeln, wo ein Partner ebenfalls ein Mensch ist. Es ist schon ein wahres Wunder, dass es das bei uns bist jetzt nicht gegeben hat. Außerdem wissen nun alle, dass von dir keine Gefahr ausgeht. Und spätestens als wir letzte Woche mit den Kindern gespielt haben, hast du alle Elternherzen erobert. Sie werden sich für uns freuen und sie werden sich freuen, dass ihr zukünftiger Alpha so schnell seine zukünftige Luna gefunden hat. Sie können nicht anders als dich zu lieben.“ „Ok“, murmelte ich. „Ich bin ja bei dir“, sagte Aiden und drückte mir erneut einen Kuss auf die Lippen, ehe er aufstand.

„Hast du Wechselkleidung mit?“, fragte er, während er ein paar Sachen aus seinem Schrank zog. „Ja. Mein Rucksack ist unten in der Küche.“ „Ich hole ihn dir!“ Ehe ich protestieren konnte, war Aiden schon aus seinem Zimmer verschwunden und kam wenig später mit meinem Rucksack wieder. „Danke“, grinste ich ihn an. „Für dich tue ich doch alles. Das Bad ist am Ende des Ganges.“ Nickend verschwand ich aus dem Zimmer, zog mich im Bad um und kämmte meine Haare. Danach machte Aiden sich schnell fertig. Während ich auf ihn wartete, suchte ich in seinem Zimmer nach meinen Schuhen und zog sie mir an. Meine Jacke fand ich schneller und schlüpfte schon einmal in die Ärmel. „Bereit?“, fragte Aiden, als er wiederkam. Zögernd nickte ich. „Hey“, sagte Aiden, stellte sich vor mich und legte mir eine Hand auf die Wange. „Ich bin da, du brauchst keine Angst haben. Sie werden dich alle lieben und sich für uns freuen.“ Ich nickte leicht. Aiden nahm meine Hand und zog mich hinter sich her die Treppe hinunter.

Kaum traten wir aus dem Haus, wandten sich schon die ersten Kinder uns zu. „Sie sind da! Sie sind da!“, begannen sie zu rufen und rannten auf uns zu. Ich konnte nicht anders als zu grinsen, während sich eine Schar an Kindern um uns versammelte und wild zu reden begann. Ich verstand kein Wort. Nur den Satz eines kleinen Mädchens, das sich an meine Hose klammerte. „Du bist so schön!“ „Danke“, murmelte ich und strich ihr über den Kopf, was sie zum Kichern brachte. Dann tauchten die ganzen Erwachsenen auf und die Kinder rannten zu ihren Eltern. Aiden setzte sich in Bewegung und zog mich leicht hinter sich her weiter auf den Platz. Nun prasselten Glückwünsche von allen Seiten auf uns ein. Ich spürte, dass ich rot wurde. So ein Aufstand war mir unangenehm; Wäre es wohl jedem, der es nicht gewohnt oder darauf gefasst war. Aiden beugte sich leicht zu mir. „Hey, ist doch alles gut. Entspann dich“, flüsterte er mir ins Ohr und ich nickte, während ich Alayahs Hand annahm und sie mir diese eifrig schüttelte.

My Love, My Life, My Mate (Werwolf FF)Where stories live. Discover now