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73 ⇨ can't live without you

,,Ach was, unser Chimmy ist viel zu verliebt in dich.", versuchte Taehyung mich aufzumuntern, was mir tatsächlich minimal Hoffnung schenkte.

Bei dem Spitznamen "Chimmy" musste ich daran denken, wie wir uns kennengelernt hatten. Wie schüchtern und lieb er von Anfang an gewesen war, wie höflich und warmherzig. Dass ich mich sofort in ihn verliebt hatte, als seine hellbraunen Augen durch die schlechte Kamera seines Laptops so knopfähnlich ausgesehen hatten und perfekt in sein knuffiges Gesicht gepasst hatten. Wie ich sogar sein Alter ignoriert hatte, weil er mich mit seiner Art so um den Finger gewickelt hatte. Dass er sich so auf alles eingelassen hat und immer so offen und experimentell war. Jede einzelne Eigenschaft an ihm war ein Grund, warum ich ihn so fest in mein Herzen geschlossen hatte und ich ihn nicht gehen lassen konnte.

,,Kopf hoch Yoongs, alles wird gut. Ihr gehört zusammen wie Feuer und Wasser." Taehyung hatte nun auch aufmunternd eine Hand auf meine Schulter gelegt.

,,Aber Feuer und Wasser passt doch gar nicht zusammen.", wollte Jungkook ihn verbessern.

,,Dann eben Ying und Yang." Augenrollend entfernte er sich mit verschränkten Armen von mir.

,,Findest du nicht, das ist ein bisschen zu Basic?"

,,Dann eben nicht du Depp.", zickte Taehyung seinen besten Freund an und machte sich beleidigt auf den Weg zurück zu den anderen. Jungkook und ich folgten mit etwas Abstand.

,,Sag mal, denkt ihr euch für alle solche Spitznamen aus?"

,,Ja klar. Ist doch viel lustiger so, als immer mit dem normalen Namen. Das klingt doch dann viel zu ernst.", erwiderte der Jüngere grinsend.

Kaum waren wir wieder bei den anderen, ergriff Seokjin das Wort.

,,Der Arzt hat gesagt, dass Jimin aufgewacht ist und es ihm gut geht. Er kann sogar gleich entlassen werden." Begeistert und so unendlich erleichtert sah ich den Älteren an.

,,Dann lass uns ganz schnell zu ihm gehen.", rief Jungkook, bevor ich es aussprechen konnte.

Kaum waren wir vor seinem Zimmer, war meine Nervosität an ihrem Maximum angelangt. Ich hatte schon lange nicht mehr solche Angst vor einem Treffen wie gerade. Total aufgeregt und durcheinander lief ich vor seinem Zimmer hin und her. Die anderen waren zuerst hineingegangen, damit ich mit Jimin gleich in Ruhe reden konnte. Es dauerte nicht lange, da kamen sie schon wieder raus.

Mit zitternden Händen trat ich ein und erblickte bereits den Jüngeren, der im Bett lag und an die Decke starrte.

,,Hey Jiminie." Erschrocken zuckte er zusammen und sah dann zu mir.

,,Yoongi..." Ich konnte den Tonfall seiner Stimme nicht deuten und kam näher.

,,Jimin... darf ich... ich... also es tut mir wirklich von ganzem Herzen leid was passiert ist. Ich hätte dir von allem viel früher erzählen sollen."

Als er nichts dazu sagte, begann ich einfach alles vor mich hin zu reden, was mir gerade in den Sinn kam. Leider war mein Kopf so durcheinander, dass ich den ganzen Text, den ich vorbereitet hatte, vergessen hatte und nun total planlos vor ihm stand. Ich wollte das richtige sagen. Das, was ihn zu 100% bei mir halten würde.

,,Jimin alles an dir ist einfach so wundervoll. Ich kann wirklich nicht beschreiben, wie sehr ich dich liebe. Du warst von Anfang in meinen Augen so eine Kostbarkeit, dass ich dich nicht verlieren wollte und allein aus Angst, dass du mich verlässt, betrügst, dich entliebst habe ich so viel gemacht wie ich nur konnte, um dich an mich zu binden. Es tut mir wirklich so unbeschreiblich leid. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie schuldig ich mich fühle. Ich verspreche dir, das alles wird sich ändern. Ich fange sofort eine Therapie an und das alles wird sich nie wieder wiederholen."

,,Yoongi.", unterbrach mich der Jüngere. Er hatte mir aufmerksam zugehört und kein Wort gesagt. Langsam stand er auf und stellte sich direkt vor mich. Sanft strich Jimin mit seinen weichen Fingern über meine Wangen. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich weinte und es vermutlich das erste Mal war, dass er mich richtig weinen sah.

,,Yoongi, ich liebe dich mindestens genau so. Wirklich, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe. Und ich habe sicher auch einige Baustellen was meine Psyche angeht, aber ich bitte dich mir etwas Zeit zu geben."

Mein Herz begann sich zusammenzuziehen. Ich wusste, was das bedeutete und schluckte trocken.

,,Bitte nicht...", flüsterte ich. Der Jüngere entfernte sich wieder von mir und sah selber auch nicht sonderlich glücklich aus.

,,Es tut mir leid Yoongi, aber ich brauche eine Pause."

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