Kapitel 62

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Grace

„Das ist schwer" versuchte ich also die Stimmung zu lockern und lachte unbeholfen „Ist es" erwiderte er.

„Können wir bitte aufhören?" fragte ich und er fragte „Womit?"

Ich atmete durch „So zu tun als würden wir uns nie wieder sehen"

Kai lachte etwas „Es wird eine Umgewöhnung dich nicht mehr jeden Tag zu sehen" erklärte er dann „In ein paar Wochen ändert sich das aber" erinnerte ich ihn und sein Schweigen verriet mir, dass ich damit im unrecht lag.

„Was ist?" wollte ich wissen und er antwortete „Das Sorgerecht wegen Ian. Es wird länger dauern als angenommen, unsere Mutter will es nicht abtreten und jetzt muss alles genaustens Geprüft werden"

Kai sah mich an und ich fühlte wie sich mir der Magen umdrehte. „Ich weiß nicht wie lange es dauert bis der Prozess durch ist. Aber es wird dauern" versicherte er mir und ich seufzte hörbar.

„Monate?" fragte ich und sein nicken ließ meine Stimmung noch schlechter werden. Ich richtete den Blick nach vorn als ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.

Wochen wären in Ordnung gewesen doch Monate veränderten alles.

„Kannst du den Prozess nicht beschleunigen?" wollte ich wissen. Ich hatte keine Ahnung wie so etwas ablief und Kai entgegnete „So einfach ist das nicht. Es wird sehr stressig und sicher meine Nerven überstrapazieren, doch wenn die Sache geregelt ist werde ich Augenblicklich einen Flieger betreten"

Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange.

„Vielleicht machen wir einen Fehler" murmelte ich dann.

Sämtliche Zweifel überkamen mich.

Es war doch verrückt zu glauben, dass all das irgendetwas bringen würde und zu irgendwas führen würde.

„Hey, sieh mich an" Kai griff nach der Hand auf meinem Schoß und ich blickte sofort zurück zu ihm.

„Ich weiß selber wie verrückt das alles ist. Glaub mir wenn ich dir sage, dass ich niemals auch nur geglaubt hätte mich heute in so einer Situation zu befinden. Ich will unsere Beziehung nicht verherrlichen, sie ist falsch in jeder Hinsicht. Aber ich liebe dich Grace und ich weiß nicht wann ich mich das letzte mal so gefühlt habe. Wir machen einen Fehler keine Frage aber-" Kai stoppte und ich lehnte den Kopf gegen die Lehne meines Sitzes und lächelte.

Zu hören, dass er mich liebte war schön und ich mochte das Gefühl welches sich in mir ausbreitete wenn er es sagte.

„Aber was?" wollte ich wissen und Kai nahm einen tiefen Atemzug bevor er weiter sprach.

„Aber ich glaube das war uns beiden von dem Moment an klar als wir uns das erste mal geküsst haben. Dennoch sind wir das Risiko eingegangen. Wir können also jetzt einen Rückzieher machen oder wir können das Gegenteil tun" Ich musste breiter lächeln als ich ihn so reden hörte.

„Telefonieren wir mindestens jeden zweiten Tag?" fragte ich leise und Kai nickte.

„Versprochen" Mein Blick legte sich auf unsere Hände welche einander festhielten und ich wünschte mir wirklich ich würde mich weniger angespannt über das bevorstehende fühlen.

Kai und ich saßen eine ganze Weile zusammen im Auto und unterhielten uns.

Es war so ruhig und so ehrlich.

Als Kai mich anderthalb Stunden später am ende meiner Straße raus ließ war es komisch mich nun endgültig zu verabschieden.

„Ruf mich an wenn du angekommen bist okay?" fragte er und ich nickte, bemerkte wie meine Augen sich mit Tränen füllten.

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now