Kapitel 17

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Grace

"Du kannst es wohl kaum erwarten zu gehen?" Fragte er etwas belustigt.

Ich antwortete nicht darauf.

"Die Zeit ist um" sagte ich stattdessen. Er wusste, dass ich Recht hatte und doch sagte er "Nein das ist sie nicht" nun sah ich ihn ebenfalls an.

Seine Worte klang als würden sie keinen Widerspruch dulden.

"Tja ich habe aber Eltern zu Hause die ohne Sie enttäuschen zu wollen auf mich warten" erwiderte ich und stand vom Sofa auf.

Auch er stand auf "Du könntest sie anrufen und sagen, dass du später kommst" er machte einen Schritt auf mich zu.

Wir waren uns noch nie zuvor so nah gewesen doch ich wagte es nicht einen Schritt nach hinten zu setzen. Ich wollte seinen Blick standhalten ohne mich von seinen Worten aus dem Konzept bringen zu lassen.

"Ich denke, dass das keine gute Idee wäre" mit dieser Antwort hatte er wohl oder übel nicht gerechnet. Das sah ich ihm an.

"Oh du denkst also nicht das ließe sich einrichten Grace?" In seiner Stimmlage hörte ich einen leicht verführerischen Unterton heraus.Doch nach wie vor wich ich nicht zurück.

"Nein ich denke nicht" meine Worte klangen wohl mittlerweile eher wie ein Flüstern und auch er bemerkte dies.

Er kam mir noch Näher während er schon beinahe in einem befehlston sagte "Setz dich hin"

Ohne nachzudenken setze ich mich zurück aufs Sofa. Ich musste schlucken als ich realisierte, dass ich ihm nachgegeben hatte.

"Das ist gut" murmelte er. Er selbst blieb vor mir stehen was ihn unglaublich autoritär wirken ließ.

"Sieh mich an Grace" folgte eine weitere Anweisung und erneut gehorchte ich.

Verdammt was war denn los mit mir?

Wieso fühlte ich mich plötzlich so anders in seiner Gegenwart die Art wie er mit mir sprach war kein Vergleich mehr zu dem wer sonst mit mir sprach.

Ein intensiver blickkontakt baute sich auf und ich wagte es nicht ihm auszuweichen.

"Ich glaube ich sollte dir allmählich anvertrauen wie diese Nachhilfe wirklich ablaufen wird" erklärte er.

Erneut kam er mir näher dieses Mal so nah, dass ich nach hinten ausweichen musste. Seine Hände platzierte er an der Sofa Lehne links und rechts neben mir.

Es gab somit kein Entkommen.

Ich spürte wie mein Herz schneller zu schlagen begann denn ich wusste nicht was das sollte. Die ganze Zeit über war doch alles gut gewesen und nun?

Nun wirkte es fast so als wären wir drauf und dran miteinander zu schlafen.

Den blickkontakt hatte er noch immer nicht abgebrochen.

"Du solltest wissen, dass ich es nicht gerne habe wenn etwas nicht so läuft wie ich es mir vorstelle"

Ich sah ihn bloß an. Viel zu überfordert war ich mit der Situation. Ich bekam nicht das kleinste Wort aus mir heraus.

"Ich mag Zayn nicht besonders" sagte er plötzlich und ich musste doch tatsächlich etwas schmunzeln. Die Tatsache, dass schon wieder eine Person offensichtlich ein Problem mit Zayn hatte war irgendwie lustig

"Sie müssen ihn nicht mögen" sagte ich
"Sie haben schließlich nichts mit ihm zu tun"

"Er verdient dich gar nicht" folgte seine Antwort und jetzt verwandelte sich mein schmunzel in ein Lachen.

"Klar und das haben Sie natürlich zu entscheiden" ich beugte mich unter seinem Arm hindurch und stand auf. Sein Blick folgte mir dabei.

Ehrlich gesagt war ich etwas überrascht davon, dass er mich einfach aufstehen ließ

"Ich weiß zwar nicht was Sie denken und woher Sie sich das Recht nehmen so etwas über Zayn zu sagen aber Sie haben keine Ahnung. Keine Ahnung über unsere Beziehung und schon gar nicht darüber wer wen verdient" ich versuchte meine Worte möglichst kühl wirken zu lassen.

"Du hast definitiv etwas besseres Verdienst als eine stinkenden Sportler der denkt er bekäme ein Stipendium nur, weil er Mannschaftskapitän ist. Grace ganz ehrlich das einzige was ihn an die interessiert ist deine Optik" ohne nachzudenken ließ ich meine Hand gegen seine rechte Gesichtshälfte klatschen.

Er hatte nicht damit gerechnet doch ich hatte mindestens genauso wenig damit gerechnet.

Mein wütender Blick würde ihn wäre es möglich erdolchen. Auch sein Blick hatte sich als Reaktion auf meine ohrfeige verdunkelt.

"Sie haben keine Ahnung" spuckte ich ihm die Worte regelrecht ins Gesicht.

Vermutlich hatte ich nun damit gerechnet, dass er mich aus seiner Wohnung schmeißen würde oder, dass er mich zumindest anschrie.

Vielleicht war die ohrfeige nicht gerechtfertigt gewesen doch es machte mich wütend, dass er über Zayn urteilte. Zayn hatte sehr wohl Chancen auf ein Stipendium und er war sicher nicht nur an meinem äußerlichen interessiert.

Die Tatsache, dass er das im ernst glaubte machte mich wütend.

Doch anstatt mich anzuschreien oder rauszuwerfen tat er etwas womit ich nicht einmal im Traum gerechnet hatte.

Plötzlich und ohne Vorwarnung hatte er mich näher an sich herangezogen und presste seine Lippen auf meine.

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(790 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now