Kapitel 45

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Kai

Auf dem Bild welches Grace mir geschickt hatte sah sie im wahrsten Sinne des Wortes aus wie eine Göttin.

Mir gefiel die Farbe ihrer Nägel welche wenn ich mich nicht irrte einen identischen Ton mit ihrer Unterwäsche hatte.

Am liebsten hätte ich sie jetzt genauso vor mir.

Doch der Grund dafür, dass sie mir solch ein Bild schickte machte mir etwas Sorgen. Ich wollte nicht, dass Grace mir irgendetwas schickte nur, weil sie im Recht bleiben wollte.

Natürlich war solch ein Bild reizvoll doch in den meisten Fällen bereuten die Frauen solche Bilder und sei es nur, weil sie sich im Nachhinein selbst hässlich fanden.

Ich würde also mit Grace darüber sprechen.

Sie sollte mir solche Bilder nicht schicken auch wenn diese wirklich sehr anschaulich waren. Aber ich würde es wohl eher bevorzugen wenn sie mir selfies senden würde mit ihrem Gesicht.

Ihr Gesicht war schön und mindestens genauso schön anzusehen. Natürlich weckte solch ein Bild meine Lust auf mehr.

Doch wenn ich mir Grace vorstellte sah ich ihr Gesicht und dann wollte ich es wieder persönlich vor mir sehen.

"Es gibt keine Konsequenzen" antwortete sie mir gerade auf meine Worte welche wohl oder übel dennoch eine Drohung gewesen waren.

"Oh denkst du nicht?" erwiderte ich.

Es war lustig, dass sie versuchte die Sache so klingeln zu lassen als hätte sie die volle Kontrolle über alles.

"Ich glaube du wirst viel zu sehr damit beschäftigt sein die Fassung zu verlieren" erneut bildete sich ein Grinsen auf meinem Gesicht.

Dennoch wechselte ich das Thema.

"Wie war dein Tag?" fragte ich sie ernsthaft interessiert. Ehrlich gesagt wollte ich nicht, dass unser einziges Gesprächsthema irgendeine dumme Auseinandersetzung war.

Und zugegeben wollte ich wirklich nicht, dass sie Recht hatte.

"Ich denke gut. Ich habe heute viel geschafft" erwiderte sie "Aber.." sie unterbrach sich selbst.

"Egal nicht so wichtig" sagte sie dann.

"Was ist los?" fragte ich doch sie winkte wieder bloß mit den Worten "Nicht so wichtig erzähle ich dir wann anders" ab.

Und darauf ließ ich es fürs erste auch beruhen. Ich merkte, dass da irgendetwas war doch wenn sie es mir nicht erzählen wollte, konnte ich sie immerhin schlecht dazu zwingen.

"Wie war dein Tag?" fragte sie jedoch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte.

"Eher anstrengend. Ich hatte dir ja von der Sache mit Ian und meiner Mutter erzählt"

"Ja?" kam es von ihr "Macht sie Probleme?" fragte sie weiter.

Ich mochte es, dass Grace nachfragte.

"So ziemlich. Ich finde es besser wenn Ian die Schule wechselt damit er einen geregelten Alltag hat und dann habe ich ihn auch ein wenig im Blick" erklärte ich.

"Aber natürlich ist das überhaupt nicht in ihrem Interesse" sprach ich weiter.

Zugegeben war es wohl etwas merkwürdig, dass ich ausgerechnet einer Schülerin meine familiären Probleme anvertraute. Doch immerhin hatte ich es ja schon das letzte Mal erwähnt und ich war mir sicher, dass Grace die Sache früher oder später sowieso mitbekommen würde.

Denn wenn Ian tatsächlich bei mir einziehen würde dann war es wohl kaum unmöglich, dass Grace nichts von der ganzen Sache mitbekommen würde, wenn ich sie regelmäßig bei mir hatte.

"Aber lass uns nicht weiter darüber reden du hast sicher besseres zu tun als dir das Drama aus meinem Leben anzuhören" lächelte ich.

Ich war definitiv zu müde um weiter darüber zu reden.

"In Ordnung" gähnte Grace.

"Ich muss jetzt auflegen meine Eltern sind zu Hause" ihre Stimme klang sehr ruhig aber dennoch genervt als sie das sagte.

Vermutlich war sie ebenfalls müde.

"Bis dann Grace" verabschiedete ich mich und sobald wir aufgelegt hatten fühlte ich mich irgendwie einsam.

Gott wie gerne ich sie jetzt sehen würde.

Ich seufzte als ich mein Handy beiseite legte. Ian wollte sich heute mit einem Freund treffen und er war noch nicht wieder hier. Somit war es völlig still in der Wohnung.

Das war kein Problem doch manchmal fühlte sich meine Wohnung irgendwie zu groß an.

In letzter Zeit war ja zumindest Grace hin und wieder hier gewesen und ich befürchtete, dass ich mich irgendwie daran gewöhnt hatte. Und das obwohl wir diese Routine noch gar nicht allzu lange einhielten.

Ich rieb mir mit der Hand über die Augen. Ehrlich gesagt wusste ich überhaupt nicht wovon ich so müde war immerhin hatte ich heute nichts weiter gemacht als gefaulenzt.

Aber wahrscheinlich hatte mich das so müde gemacht.

Meine Gedanken liefen wieder zurück zu Grace. Ich musste mir eingestehen, dass ich in letzter Zeit öfter an sie dachte als mir lieb war.

Seitdem ich wusste und da es auch ziemlich offensichtlich war das Zayn und sie getrennt waren, dachte ich ständig an sie.

Und auch die Tatsache, dass mein Bett in welches ich gerade gestiegen war noch immer nach ihr roch machte die Sache nicht besser.

Ich mochte ihr Parfüm sehr.

Doch ich befürchtete, dass mein Bett wohl bald einen neuen Kontakt mit ihr benötigte.

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(810 Wörter)

Gute Nacht :)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now