Kapitel 18

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Grace

Es war im ersten Moment eine überwältigung sämtlicher Gefühle und sämtlicher vorstellungskraft meinerseits.

Ich hatte nicht damit gerechnet denn er hatte nie irgendwelche Anzeichen für solch eine Annäherung gemacht.

Umso überraschter war ich als ich feststellte, dass dieser Kuss doch tatsächlich etwas in mir auslöste, womit ich noch weniger gerechnet hatte als mit dem Kuss selbst.

Ohne nachzudenken und ohne auch nur eine weitere Überlegung an irgendetwas anderes zu verschwenden erwiderte ich den Kuss einfach.

Ich legte meine Hände in seinen Nacken während er mich an meine Hüfte näher an sich ran zog.

Es breitete sich ein angenehmes Gefühl in meiner Bauchgegend aus.

Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären wie wir von der Tatsache, dass wir uns eigentlich hassten zu einem Kuss übergegangen waren und dieser ganz offensichtlich das genaue Gegenteil verkörperte.

Der Kuss war wild und er würde eskalieren würde ich ihn jetzt nicht unterbinden.

Ich entfernte mich also ein klein wenig von ihm und er sah mich gierig an.
Ich wusste er war kurz davor über mich her zu fallen.

"Du kannst jetzt nicht gehen" sagte er und lehnte sich erneut etwas vor. Vermutlich um mich in einen weiteren Kuss zu verwickeln.

Ich wollte nicht gehen.

Aer ich musste.

"Mr...-" setzte ich an doch er unterbrach mich "Sag Kai, nicht Mr Walker"

Was zur Hölle passierte hier eigentlich?

Ein Räuspern sorgte schlussendlich dafür, dass Mr Walker oder besser gesagt Kai mir ein bisschen freiraum gab.

Meine Aufmerksamkeit galt gleich Ian welcher ein weiteres Mal ins Wohnzimmer gekommen war.

Scheiße dachte ich.

Auch Kai hatte wohl scheinbar völlig vergessen, dass er auch noch hier war.

Ich jedoch nutzte die Gelegenheit und den Moment, schnappte mir meine Jacke und drängelte mich an Kai vorbei.

"Bis dann!" verkündete ich bevor ich so schnell es mir möglich war die Wohnung verließ. Ich war mir sicher, dass ich dabei aussah als wäre ich auf der Flucht.

Draußen schlug mir sofort die Luft ins Gesicht welche ich so dringend benötigt hatte. Ich atmete das erste Mal seit einigen Minuten richtig durch.

Ich musste einen klaren Gedanken fassen doch mein Handy klingelte gerade als ich mich entfernen wollte.

Als ich Zayns Namen auf dem Display sah wurde mir etwas schlecht. Ich atmete dennoch ein letztes Mal durch bevor ich ranging.

"Hey" meldete ich mich sofort zu Wort.

"Wo bist du?" fragte er gleich.

"Auf dem Weg nach Hause" antwortete ich "Okay und wo warst du?" ich konnte etwas Misstrauen in seiner Stimme hören.

Immerhin erzählte ich ihm nahezu immer wenn ich mal nicht zu Hause war.

Aber ich fand er sollte nichts von der Nachhilfe wissen. Ich war mir sicher Zayn würde mich damit aufziehen und nachdem was gerade passiert war...

Ich wusste, dass ich Zayn sagen musste was gerade passiert war immerhin hatte ich ihn betrogen. Doch jetzt nicht.

Ich musste meine Gedanken ordnen und überlegen wie ich es ihm sagen würde. Ich fühlte mich so verdammt schlecht auch wenn der Kuss mir zugegebenermaßen gefallen hatte.

Darüber war ich besonders verwirrt zumal ich Zayn liebte. So wie in ihn war ich noch nie zuvor verliebt und genau deswegen verwirrte es mich, dass dieser Kuss mit Kai mir doch solche intensiven Gefühle geschenkt hatte.

Mir war bewusst, dass das definitiv nicht normal sein sollte und ich nicht so fühlen sollte. Doch ich konnte es mir nicht erklären.

Ich war glücklich mit Zayn und daher wusste ich nicht weshalb das eben passiert war.

"Ich habe Neuigkeiten" seine Stimme klang plötzlich bedrückt.

"Was dagegen wenn ich bei dir zu Hause auf dich warte?" fragte er doch ich konnte ihm nicht in die Augen sehen.

"Ich weiß nicht ich glaube heute ist etwas schlecht" antwortete ich.

Doch er sagte "Tja zu blöd ich stehe schon vor der Tür. wir sehen uns dann gleich" mit diesen Worten legte er auf.

Ich war nicht bereit dazu ihm jetzt unter die Augen zu treten. Er würde definitiv sofort merken, dass etwas nicht stimmte und dann würde ich zusammenbrechen und alles erzählen.

Dann wäre ich verantwortlich dafür, dass Mr. Walker seinen Job verlieren würde und ich wäre dafür verantwortlich das Zayn mich sicherlich verlassen würde.

Dann würde jeder wissen, dass ich meinen Lehrer geküsst hatte und dann würde ich zum Gelächter der Schule werden.

Unter keinen Umständen konnte ich das Zulassen.

Ich war einmal das Gelächter der Schule gewesen und würde mir das noch ein weiteres Mal passieren dann wüsste ich nicht ob ich in der Lage dazu wäre den Schaden wieder zu reparieren.

Mich überkam ein Gefühl.

Ein Gefühl welches ich schon lange nicht mehr verspürt hatte. Das Gefühl einer sich aufbauenden Panikattacke hatte ich nie vergessen.

Die letzte Zeit dachte ich immer die Panikattacken während Vergangenheit doch jetzt gerade war ich mir dem nicht mehr so sicher.

Denn ich spürte wie sich allmählich das Gefühl von wenig Sauerstoff in meiner Brust ausbreitete.

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(808 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now