Kapitel 43

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Grace

Als ich mich also fertig gemacht hatte und wenig später in der Stadt angekommen war hatte ich schon einen genauen Plan von den Sachen welche ich heute besorgen wollte.

Zum einen wollte ich mir die Nägel machen lassen. Ich hatte meine schon ewig lange nicht mehr machen lassen und ich wollte die Red nail theory ausprobieren.

Zugegeben hatte ich mir noch nie rote Nägel machen lassen doch ich würde mich nun endlich wagen genau das zu tun.

Mein heutiges ziel was demnach mir selbst ein kleines Glow up zu verpassen. Das war schon längst überfällig.

Zugegeben fand ich shoppen immer sehr anstrengend. Da ich meistens nicht wusste was genau ich eigentlich suchte. Doch da ich heute eigentlich genau wusste was ich bräuchte, machte mir das ganze sogar irgendwie Spaß.

Ich mochte kein sinnloses rumgebummel in der Stadt, dass bereitete mir Kopfschmerzen und wenn ich am Ende sowieso nichts kaufte hatte ich einen ganzen Tag verschwendet.

Den Nachmittag verbrachte ich also in verschiedenen Läden. Das Nägel machen hatte länger gedauert als erwartet. Doch es hatte sich gelohnt.

Zwischenzeitlich hatte ich überlegt ob ich Beth schreiben sollte und sie fragen sollte ob sie nicht auch in die Stadt kommen wollte. Dann könnten wir zusammen abhängen.

Doch ich hatte mich letzten Endes dagegen entschieden.

Denn dann müsste ich vermutlich erklären weshalb ich mir neue Unterwäsche kaufte, wenn Zayn und ich doch ganz klar getrennt waren.

Dann müsste ich also wieder die Lüge mit Ian aufgreifen und das war bei weitem nicht mein Ziel.

Ich hoffte einfach, dass ich auf diese Lüge nie wieder eingehen müsste. So, dass das ganze einfach in Ruhe in Vergessenheit geraten könnte.

Das war wesentlich entspannter für mich und auch für alle Beteiligten.

Gegen frühen Abend kam ich wieder zu Hause an. Tyson saß im Wohnzimmer und als er die ganzen Taschen sah fragte er "Ist das dein Mental breakdown shoppingtrip gewesen?"

Ich verdrehte die Augen.

"Nein das war mein self care shoppen" antwortete ich dann.

Tyson zog nur die Augenbrauen zusammen "Dein Schrank ist voll" meinte er dann und ich zuckte die Schultern.

"Na und? Dann miste ich halt aus" erklärte ich "Und jetzt entschuldige mich bitte ich habe Sachen auszupacken" verkündete ich mit einem Lächeln bevor ich meinen Weg nach oben in mein Zimmer fortsetzte.

Meine Eltern waren nicht zu Hause was ich gut fand denn nach der Konversation von gestern wollte ich ihnen definitiv erstmal nicht über den Weg laufen.

Schwierig wenn man in einem Haus zusammen wohnt.

Doch die meiste Zeit arbeiteten sie sowieso und wenn sie nicht gerade arbeiteten dann versuchten sie Zweisamkeit zu ergattern.

Ich glaubte seitdem ich 13 war waren sie fertig damit gewesen vernünftige Eltern zu sein.

Nicht, dass sie sich nicht um uns gekümmert hätten, oder uns nicht genug geliebt hatten, oder uns nicht genügend Aufmerksamkeit gegeben hätten.

Doch zunehmend bemerkte ich, dass sie nicht mehr so sehr daran interessiert waren uns in ihr Leben einzuweihen.

In meinem Zimmer stellte ich die vielen Tüten ab. Meine Nägel fielen mir dabei immer wieder ins Auge. Ich fragte mich ob es nicht doch ein Fehler gewesen war und je länger ich sie mir ansah desto hässlicher wurden sie.

Doch ich zwang mich mit diesem Gedanken aufzuhören denn sonst würde ich mein Geld verschwendet haben.

Von Unterwäsche bis hin zu Kleidung welche durchaus aufreizend war hatte ich alles gekauft.

Doch natürlich war es nicht mein Ziel Kai einfach nur mit freizügiger Kleidung zu beeindrucken. Immerhin würde ich mich damit bloß selbst auf meinen Körper sexualisieren.

Auch wenn dieser wohl durchaus eine meiner stärksten Waffen war.

Doch ich befürchtete, dass er genau mit sowas rechnete. Kai war intelligent und ich glaubte kaum, dass ihn ein wenig freizügigere Kleidung einfach aus dem Konzept bringen würde und mir meinen Sieg bescheren würde.

Dennoch würde sie mir durchaus helfen seine Fantasie anzukurbeln.

Ich beschloss die Unterwäsche genauer zu betrachten und als ich wenig später halb nackt vor meinem Spiegelstand stand, bloß in Unterwäsche bekleidet fühlte ich mich wahnsinnig attraktiv.

Ich hätte niemals gedacht, dass neue Unterwäsche solch eine Wirkung haben könnte.

Ich hatte welche mit einer leichten Spitze gekauft doch auch welche ohne. Manche von ihnen war etwas aufreizender manche eher weniger.

Gerade trug ich ein rotes set welches mich wirklich aussehen ließ als wäre ich ein Victoria Secret model.

Und plötzlich kam mir ein Gedanke.

Ich spielte mit dem Gedanken ein Foto zu machen. Ein Foto welches ich Kai schicken sollte.

Ich hatte noch nie derartige Fotos versendet doch der Gedanke bot sich gerade durchaus an.

Er kam vermutlich daher, dass ich gerade einfach meine eigene selbstsicherheit gepusht hatte und jetzt wollte, dass er genau sehen konnte wie selbstsicher ich mich fühlte.

Ohne weiter zu zögern griff ich mein Handy und machte ein paar Fotos.

Fotos für mich selbst und wenn mir eines davon besonders gut gefiel, hatte ich beschlossen es ihm zu schicken.

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(810 Wörter)

:)

Teacher - His favorite Student (Abgeschlossen)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant