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„Lass mich die Bißwunde sehen!"
Maximilian hockte vor Gwens Nest und debattierte sich buchstäblich einen Wolf. Die Epsilon linste aus diversen Kleiderschichten hervor und schnaubte abfällig... sonst noch was?
Nö, danke ... kein Bedarf ... es ging ihr hier doch recht gut!
Der schwarzhaarige Alpha hob die Augenbrauen und rückte näher an den Haufen aus organisierten Chaos heran, den sie zu ihrer Zuflucht gemacht hatte.
„Gwendolyn! Ich diskutiere das jetzt nicht weiter! Entweder kommst du freiwillig da raus, damit wir einmal die Verletzungen versorgen können, die du dir in deinem Rage zugezogen hast, oder ich hebe dich daraus, versohle dir deinen frechen kleinen Knackarsch und versorge DANN deine Verletzungen! Du entscheidest, kleiner Kobold!"
Gwen überlegte... auf der einen Seite hatte sie echt null Bock ihr behagliches Nest zu verlassen... alles war perfekt arrangiert... klar, ein paar mehr Klamotten, die nach ihren Alphas rochen wären nicht zu verachten, aber alles in allem war es hier drin wirklich außergewöhnlich gemütlich! Auf der anderen Seite war ihr nun gerade nicht so gar nicht nach einer Runde Spanking. Das würde die junge Frau nur erregen, dann wollte sie bumsen und wenn sie ehrlich mit sich war, ihr Geschlecht war immer noch sehr, sehr wund... Das wäre es garantiert auch nach einem Sexmarathon mit einer Bande von Betas (mit normal großen Penisen) - aber sechs Alphas, die alle irgendwas in der Größe eines halben Baseballschlägers (das dicke Ende, versteht sich) schwangen... da konnte die Vagina einer Epsilon noch so dehnbar sein. Der Clan hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen...!
Ächzend wühlte Gwen sich aus den Tiefen ihres Nestes heraus und funkelte Max schmollend an.
„Mach doch nicht so ein Gewese darum... der blöde wilde Köter hat nur ganz leicht auf mir rumgekaut! Es tut gar nicht mal weh!" maulte die junge Frau, während sie mit einer Decke kämpfte.
Okay, das war schlicht gelogen. Es tat sogar verdammt weh! Während des Rage hatte sie keinen Schmerz gefühlt und als der königliche Zirkel ihr das Hirn rausgevögelt hatte, war die Lust so viel größer als alles andere gewesen. Aber jetzt... ja, jetzt spürte Gwen jede Schramme, jeden Schnitt, die bohrenden Kopfschmerzen und selbstverständlich auch den Biß der räudigen Töle.
Oh, und ihre Füße.. verdammt... ihre Fußsohlen waren zerschnitten und offene Wunden erschwerten das Laufen tatsächlich ziemlich beträchtlich.
Aber eine Epsilon hatte auch ihren Stolz, oder in Gwendolyns Fall einen Sturkopf der Superlative.
Also: bloß nichts anmerken lassen!
Blöd nur, wenn das Kommando bei den eigenen Gliedmaßen nicht so richtig angekommen war.
Sehr unspektakulär kippte sie einfach nach vorne in Maximilians Arme und der Alpha schüttelte tadelnd seinen Kopf, während er sich den dickköpfigen kleinen Kobold auf die Hüfte setzte und in den großen Hauptraum der Hütte ging.
Gwen summte zufrieden und vergrub ihre Nase an seinem Hals.

Hmmm... auch dieser Mann roch verführerisch gut... so gut! Er war ein fürsorglicher Alpha. Er trug sie... schnurrte für sie und streichelte ihren Rücken... Nacken... Hinterkopf...
Hmmm... so lecker... zum anbeißen lecker!

Max setzte sich gerade zu Tjorben und Kai, die bereits alles für die Wundbehandlung aufgebaut hatten, als die Kleine auf einmal mit gierigen Fingern fauchend an seinem Shirt zerrte und dann ihre Nase an seiner Schulter rieb. Nur Sekunden später schnappte Gwen zu und setzte ihr Beanspruchungsmal.
Der Alpha stöhnte auf, als der kurze Schmerz sich in reine Lust wandelte und er augenblicklich hart wurde.
Nur mit viel Mühe riß er sich zusammen und bezwang sein Verlangen, indem er sich auf die Verletzungen ihres Clanherzens konzentrierte... ansonsten hätte er sie direkt hier vor den Augen seiner Brüder ins Nirvana gefickt!
„Gehts?" fragte Kai grinsend, wohl wissend, was Max gerade durchmachte. Nachdem die Epsilon in ihrer Brunft Jared gestern Nacht markiert hatte, war der Leibwächter des Prinzen der letzte im Clan gewesen, dessen Körper noch kein Paarungsbiss zierte... bis jetzt zumindest. Nun war der komplette Zirkel endlich offiziell unter der Haube und die junge Frau fühlte eine tiefe zufriedene Ruhe in sich aufsteigen.
Ihre... sie alle waren nun ihre!!! Genauso sollte es sein!
Max hob sanft ihren Kopf an und küsste Gwen mit zunehmender Leidenschaft, bis ein lautes Räuspern die Knutschsession schließlich unterbrach.
„Oh, stimmt ja. Tut mir leid. Baby, halt jetzt  mal kurz still, okay?" Max drehte sie behutsam auf seinem Schoß und zog ihr ohne Zögern das große Männerhemd aus, in welches sie sich in den frühen Morgenstunden eingewickelt hatte.
„Ey! Was soll das? Das ist mein Hemd!!!" maulte Gwendolyn und versuchte ihr Unbehagen zu überspielen, dass sie mit blanker Brust vor drei riesigen Alphas saß - selbst wenn diese ihr gehörten!
Kai schmunzelte und zwinkerte ihr zu, bevor er sich über ihren linken Arm beugte und mit einem antiseptischen Schwamm begann, die Bisswunde zu säubern, welche ihr der Wolf gerissen hatte.
„Au... au, auuuuuu... hör auf, das tut weh!" zischte die junge Frau mit Tränen in den Augen und versuchte ihren Arm aus dem festen Griff des blonden Vollstreckers zu befreien.
„Schsch... ruhig, Baby... Kai ist gleich fertig. Halt still, Kätzchen!" Leise versuchte der Riese die Kleine zu beruhigen und warf einen scharfen Blick zu dem Tracker. „Warum dauert das so lange?" knurrte er und Kai sagte mit gepresster Stimme: „Es steckt ein Reißzahn in ihrem Knochen.. der ist leider recht verkantet. Tut mir wirklich leid, Liebling."
Gwen schluchzte mittlerweile und presste ihr Gesicht so fest sie konnte gegen Max' Brust.
Gott, das tat so weh!!! Warum tat ihr der Alpha denn nur so was an? Er sollte sie doch beschützen und alles tun, damit es ihr gut ging.
„KAAHAIIII...!" drohend spannte Tjorben seine Muskeln an, um seinen Freund im Vollstrecker-Stil einmal die Meinung zu geigen, als der Angeknurrte den Zahn aus der tiefen Wunde zog und triumphierend sagte: „Da ist er... das war's, Baby... Jetzt wird dein Arm schnell abheilen!!"
Der Tracker warf die Pinzette und das Corpus Delicti auf den Tisch, wusch die Wunde erneute mit dem Antiseptikum aus und umhüllte den Biß anschließend mit einem Gazeverband.
Dann begann er sich umgehend und ausgesprochen gründlich bei der weinenden Epsilon zu entschuldigen. Zahlreiche Küsse auf den gesamten (!) Körper später, war Gwen ein Häuflein zufriedener, gesättigter Glückseligkeit auf Maximilians Schoß und hatte die schmerzvolle Episode bereits erfolgreich verdrängt.
Währenddessen hatte Tjorben Wasser erhitzt und in eine kleine Wanne gegossen, die er nun vor Gwendolyns zerschundenen Füße stellte. Rasch prüfte der blonde Mann, ob die Temperatur angenehm war, griff sanft nach den Beinen der jungen Frau und tauchte sie behutsam ins Wasser. Zarte rote Schlieren stiegen aus den Schnitten in den Fußsohlen auf und nach einigen Momenten entspannte Gwen sich merklich. Tjorben griff einen weiteren antiseptischen Schwamm und begann die Füße seines Kätzchens zu versorgen. Hin und wieder zuckte Gwen zusammen und zischte schmerzerfüllt, doch sich wenn es weh tat, so musste sie widerstrebend eingestehen, dass sich der Schmerz langsam wandelte... von giftig zu erträglich. Der Vollstrecker schnurrte leise und zufrieden, dann trocknete er die junge Frau ab und cremte sie sanft ein, Verbände wurden noch um ihre Füße gewickelt und dann wurden Stimmen draußen laut. Die Tür öffnete sich schwungvoll und der Rest des königlichen Clan, im Schlepptau der Zirkel von Josh betraten nun die Hütte.
Der Omega quietschte begeistert, als er Gwens ansichtig wurde, wandte sich aus Rafes Armen und stürmte auf seine beste Freundin zu.

Tjorben sah rot!
Ein fremdes Männchen, dass sich viiiiel zu schnell dem schwangeren Herz seines Clans näherte?! Brüllend riss er Gwen aus Maximilians Armen und brachte rasch ein gute Distanz zwischen sich und die fremden Alphas. Er drehte sich mit dem Gesicht zur Wand, sank auf die Knie und krümmte sich beschützend um seine Kleine. Er presste seinen Körper so fest wie möglich an ihren und rieb seine Nase an Gwens Hals um sich über ihren Duft zu erden.
Sollte das fremde männliche Wesen ihr noch näher kommen, würde der Vollstrecker anfangen gewaltsam diverse Gliedmaße zu entfernen!
Ihr schwangeres Weibchen musste um jeden Preis beschützt werden!

In einem Feld voller Schmetterlinge Where stories live. Discover now