98| Meine deine Zukunft!

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»Du kannst das noch gerade biegen.«, versuchte ich vernünftig zu denken. Es war noch nicht zu spät. Ich würde mir irgendwas einfallen lassen. Irgend eine Entschuldigung. »Erzähl ihnen von Milena. Sag ihnen-«
»Was?« brummte er. »Da sich sie nochmal heiraten werde? Den gleichen Fehler nochmal begehe?« Ich verzog das Gesicht, »Das wäre kein Fehler. Sie-!«
»Sie ist wieder gegangen, Sam.« Ich blinzelte. Verstand nicht. Sie... Sie war gegangen? »Was?« Percy drückte sich seufzend die Brille zurecht.
»An dem Tag an dem Darcy abgehauen ist? Sie ist wieder verschwunden. Hat dir Darcy nichts davon erzählt? Ich dachte ihr telefoniert?« Ich schüttelte benommen den Kopf. »Ja.Nein. Ich- Sie hat es nie erwähnt.« Und ich hatte nie gewagt nach den beiden zu fragen. Aber ... die ganze Zeit über?

Percy zuckte seufzend mit den Schultern, »Naja, sie ist noch in der Stadt, ruft ein paar Mal an, aber... Scheint als wäre sie nicht die einzige, die genug von uns hatte.« Ich schnappte nach Luft, versuchte das zu verstehen.

Mein Puls war nun besorgniserregend schnell. Das konnte nicht sein. »Nein.«, entkam es mir, als würde ich es so ungeschehen machen. Ein Schwall Schuld vernebelte meine Sinne. Ich- was sollte ich jetzt machen? Wie konnte ich-? Panisch packte ich seine Schultern, schüttelte ihn sachte durch, »Das kannst du nicht machen! Ihr solltet- Du solltest ihr nochmal eine Chance geben und Darcy- Sie und Darcy-? Alles hätte-!«, ich bekam kaum noch Luft. Seine Augen weiteten sich erschrocken. »Sam?« Meine Hände krallten sich in den Stoff seines Hemdes. »Ihr hättet eine Familie werden sollen, verdammte Scheiße!« brüllte ich. »Ihr hättet glücklich werden sollen! Das war doch der Gabze Sinn dahinter! E-es kann doch nicht sein...« Ich starrte ihn an, starrte meine Hände an. Ließ ihn los, »Fuck!«
»Sam.«, meinte er beruhigend, »Das funktioniert so nicht. Das muss du doch wissen.« Nein, verdammt! Er verstand es nicht. »Aber es hätte so funktionellen sollen! Wenn schon nicht ich, sollte wenigstens Darcy...« Seine Stirn legte sich in Falten.

Im nächsten Moment war es sein Arm, der mich gegen die kühle Wand drückte, sein Gesicht das Zentimeter vor meinem wutverzerrt schwebte, »Verdammte Scheiße! Warum ist es so wichtig, dass Milena in unserem Leben bleibt!«
»Weil es eben so ist!« schrie ich und versuchte ihn zurück zu schubsen. Er drückte mich nur fester zurück. »Ist das der Grund?« brachte er zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor. »Warum du mit mir Schluss gemacht hast? Damit ich zu ihr zurück gehe?« Ertappt knirschte ich mit dem Kiefer, »Percy, Du-«
»Bist du wirklich so dämlich!?«, brüllte er mir entgegen. Eine sängende Wut kroch in meine Knochen. Ich tat das hier für ihn! Ich tat das hier für seine Zukunft! Ich tat alles für seine Zukunft! »Du hast ja keine Ahnung!«, brüllte ich zurück. »Warum interessiert du dich dann so sehr für uns, hm?«, höhnte er und meine Sicht bekam einen toten Schleier. »Ich-«
»Hm? Nun sag schon! Wenn du so einfach aus unserem Leben gehen konntest!«, höhnte er und ich hörte ein Surren in meinen Ohren. Dachte er das? »Es war nicht einfach!« schrie ich ihm entgegen. Erneut drückte er mich zurück. Erneut krachte ich gegen das Weiß. »Aber du hast es getan!«, klagte er, mit purem Schmerz in der Stimme. Voller Wut packte ich ihn, wirbelte ihn herum und drückte ihn wieder gegen die Wand, spürte das Blut auf meiner Zunge, »Ja, weil ich dich liebe, verdammte Scheiße!«

Wie ein Schuss verhalten die Worte. Erschrocken weiteten sich seine Augen und ich spürte wie meine Wut augenblicklich verblasste. Ich ließ ihn los, taumelte zurück. Shit.

»Ich wusste es.«, raunte er und ließ mich nicht aus seinen Augen. Mit zitternden Fingern fuhr ich mir durch die Haare. Shit, ich- Ich hatte es ruiniert. Jetzt war alles umsonst. Wehmütig sah ich ihn an, »Percy, ich-
»Und du dachtest mal wieder, dass du diese ganze Entscheidung allein treffen konntest? Das wenn du mir das Herz brichst, ich eine beschissene Bilderbuch Familie gründe?«, keuchte er. Mit einem bleierneren Gefühl sah ich hinaus zum Fenster, brachte es nicht über mich, ihn jetzt noch anzusehen. »Du solltest mich hassen.«, stellte ich klar. Percival lachte auf. »Hassen? Nein, ich sollte eher Mitleid mit dir haben. Denn du hast den größten Dickschädel des Jahrhunderts.« Er trat auf mich zu und ich schüttelte den Kopf. »Das ist nicht lustig, Percy.« Wieder, blieb er nicht stehen. Schritt erbarmungslos auf mich zu. Er packte mein Gesicht. »Verdammt richtig

Er riss mich an sich, ließ mir keine Zeit mehr zu denken - zu atmen, zu sein. Er küsste mich und ich zerfloss. Alles in mir schien zu zerfallen, als wäre die Spannung in meinen Muskeln, meine Zweifel, meine Ängste, alles, lediglich ein Konstrukt aus bodenlosem Sand.

Seine Hände krallten sich in meine Haare, hielten mich bei ihm. Ich küsste ihn zurück, wusste nicht, was hier eigentlich passierte. Hatten wir nicht gerade etabliert, dass er mich hassen sollte? Sachte schob ich ihn zurück, »Hmpfh- Was?« Percy grinste gegen meine Lippen. »Ich küsse dich, Sammy.« Das hier war nicht real. Konnte es nicht sein. Zittrig holte ich Luft. »Warum?«

Sanft legte er seine Hände an meinen Hals, seine Lippen auf meinen verweilend. »Weil du mir gerade deine Liebe gestanden hast, du verdammter Vollidiot!«

Not your Secretary! [BxB]Where stories live. Discover now