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POV: Taehyung

Müde schaltete ich das Auto aus, nachdem ich auf dem Krankenhausparkplatz geparkt hatte. Ich wollte Jungkook besuchen, sowie die letzten vier Wochen auch. Also lief ich zum Eingang des Krankenhauses. Das Krankenhauspersonal kannte mich mittlerweile schon und ließ mich auch sofort in sein Zimmer.
Dort lag er, seine Augen waren geschlossen, ein langer Schlauch, welcher zur Beatmungsmaschine gehörte, steckte in seiner Nase und überall an ihm waren Kabel angeschlossen.
Wenn man das nervige Piepen im Hintergrund ausblendet und sich die Verbände um seinen Körper, die ganzen Kabel und den Schlauch wegdenkt, sieht es so aus, als würde er friedlich schlafen. Aber das tat er nicht, er wurde mit dem ganzen Zeugs nur am Leben erhalten. Er liegt im Sterben.. Und niemand weiß ob er es überhaupt schafft.

„Gibt es was Neues?", fragte ich einen Arzt, welcher Jungkook durchcheckte.
„Tatsächlich ja. Er hat heute morgen seine linke Hand bewegt, ungewöhnlich, weil er eigentlich gelähmt sein müsste, nach dem Unfall. Aber es sieht gut aus, dass er es nicht ist. Und er könnte die nächsten Tage aufwachen! Mr. Kim kämpft, das merkt man deutlich. Seien sie also an seiner Seite, streicheln sie ihn oder reden sie mit ihm, ich bin mir sicher, er weiß genau dass sie hier sind", sagte er und verließ das Zimmer. Mit einem kleinen Nicken setzte ich mich an die Bettkante. Ich strich ihm seine Haare hinters Ohr und lächelte schwach.
„Erinnerst du dich an unsere Hochzeit, Bunny? Der schönste Tag in unserem Leben. Er ist noch nicht lange her.. Aber das war doch erst der Anfang, Jungkook. Wir stehen am Anfang unseres gemeinsamen Weges. Es gibt noch so viele Dinge, die ich mit dir gemeinsam erleben möchte, Jungkook-ah. Du darfst jetzt nicht aufgeben, Baby. Ich brauche dich doch. Du-Du bist alles für mich, Jungkook. Ich bin für dich da. Hörst du? Ich warte auf dich! Bitte wach auf, Baby. Lass mich bitte nicht alleine..", hauchte ich und küsste seine Stirn. Ich wartete auf eine Reaktion, allerdings blieb diese aus.
Seufzend entfernte ich mich von ihm und holte mir ein Glas Wasser.

„Taehyung? Was tust du hier?", hörte ich eine Stimme sagen. Ich drehte mich zu ihr und blickte in Yugyeoms Gesicht.
„Jungkook liegt dort drinnen im Koma..", seufzte ich.
„Oh man.. das tut mir unfassbar leid", nuschelte er. Er war hier Pfleger? Wusste ich gar nicht. Allerdings ging er auch schon ins Zimmer nebenan um dieser Person Essen zu bringen. Ich ging wieder zurück zu meinem Mann.
„Jungkook? Wo bist du?!", rief ich ins Zimmer. Sein Bett war leer, die Decke lag auf dem Boden und sein Schlauch lag nur so da, auf seinem Kissen. Die Geräte piepsten wie wild und mein Herz klopfte doppelt so schnell.
„Jungkook!", rief ich aufgebracht. Und dann hörte ich einen Knall aus dem Badezimmer.

my stepbrother's affair || TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt