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„Ach komm schon Jungkook, es wird dir gefallen", versuchte meine Mutter mir wieder einzureden. Wir fuhren gerade zu dem Haus des neuen Freundes meiner Mutter, Kwon. Laut Mom ist er echt nett, wir ziehen also zu ihm und seinem Sohn nach Seoul. Ich hab echt keine Lust darauf, muss aber natürlich mit. Meine Freunde lasse ich einfach sitzen, weshalb ich auch so wütend auf meine Mutter bin.
„Jungkook, in Seoul gibt es echt super Schulen!"
„Toll in Busan hätte ich aber mit meinen Freunden zusammen den Abschluss machen können"
Die weitere Fahrt verlief stumm. Keiner von uns beiden sagte etwas.

„Steig aus, wir sind da. Ach ja, sei nett und benimm dich", mahnte mich meine Mutter. Natürlich tat sie das, sie will ja auch gut bei Kwon ankommen.
Ich schnappte mir meine Tasche und lief mit meiner Mutter zur Tür. Ein fremder Typ kam raus und knutschte meine Mutter erstmal ab, bevor er mich begrüßte. Ekelhaft.
Zusammen liefen wir rein und sofort staunte ich. Der Flur war hell und führte in das offene Wohnzimmer und somit auch zur Küche. Es war riesig. Auf der Kommode im Flur standen Bilder, welche ich mir anschaute.
„Das ist Namjoon, dein Bruder", sagte Kwon hinter mir.
„Stiefbruder", verbesserte ich ihn und schaute mich nun verloren um.
„Dein Zimmer ist oben rechts die erste Türe. Die Tür gegenüber ist Namjoons Zimmer und die dritte Türe ist euer Badezimmer. Das Zimmer von deiner Mutter und mir ist hier unten"
Ich nickte und brachte meine Tasche in mein neues Zimmer. Es stand schon ein Bett, ein Kleiderschrank, eine Kommode mit Fernseher und ein Schreibtisch inklusive Stuhl drinnen. Ich schmiss die Tasche in eine Ecke und pflanzte mich auf das riesige Bett.

Sofort holte ich mein Handy raus und rief Oma per Videoanruf an. Ich zeigte ihr mein Zimmer und unterhielt mich noch eine Weile mit ihr, sprach auch noch zu meinem kleinen Hund Harry, welcher bei Oma war. Nach einer halben Stunde musste ich auflegen, da ich nach unten zum Essen gerufen wurde. Also machte ich mich auf den Weg in die Küche an den großen Esstisch. Dort saßen mom, Kwon und zwei fremde Jungs.
Ich musterte diese mit riesigen Augen und setzte mich dann gegenüber von einem.
„Jungkook das sind Namjoon und sein Freund Taehyung", stellte meine Mutter uns vor. Namjoon sah genauso aus wie auf den Fotos im Flur,also war es nicht sehr schwer zu erraten, wer wer ist. Ich nickte nur und pick in meinem Essen rum. So richtig Hunger habe ich nicht und vor Fremden zu essen fällt mir sowieso schwer.
„Keine Sorge, Jungkook. Namjoon, ich und unsere Freunde werden dir helfen, dass du dich hier wohlfühlen kannst", meinte Taehyung und als ich ihn anschaute, lächelte er. „Danke aber ich denke nicht, dass das so einfach wird"
„Jungkook jetzt stell dich doch nicht so an. Wir haben diese Entscheidung getroffen weils besser so ist. Es geht eben nicht nur um dich, ich bin endlich glücklich hier!", meinte Mom.
„Es ist ja alles schön und gut, wenn du glücklich bist, aber denkst du dabei auch nur ein kleines bisschen an mich?! Ich musste deshalb meine Freunde zurücklassen und was ist mit Oma? Oder Harry?! Ich konnte Harry nicht mal mitnehmen! Du hast diese Entscheidung ohne meinen Willen getroffen und das werde ich dir mein Leben lang zurecht vorwerfen!" ich stand wütend und mal wieder mit Tränen in den Augen auf und lief in dem Flur. Dort zog ich meine Schuhe an und hinter mir knallte ich die Haustür zu.

Ich lief einfach drauf los, wusste nicht mehr wohin. Ich kannte mich nicht aus und fand mich schlussendlich in einer Seitengasse an einer Hauswand gelehnt wieder. Es regnete und mein Shirt war komplett durchnässt. Leicht zitterte ich, ließ meinen Tränen freien Lauf und schluchzte ab und zu. Ich will einfach nur zurück nach Busan, zurück nach Hause.

Flashback
„JUNGKOOK ICH HAB DICH!", rief Jae, mein bester Freund.
„Okay ich bin dran. Eins... zwei... drei.."
Wir spielten wie so oft verstecken. Ich bin froh, dass wir zusammen in den Kindergarten gehen!
Nach einer Zeit sitzen wir zusammen unter dem Baum.
„Versprechen wir uns für immer Freunde zu sein?", fragte Jae und hielt mir seinen kleinen Finger hin.
Ich nahm ihn mit meinem kleinen Finger an und meinte „versprochen"

Realität
„Jungkook!", hörte ich auf einmal die Stimme von Namjoon. Ich schaute mit Tränen im Gesicht zu ihm rauf, hinter ihm standen weitere Personen die ich nicht zuordnen konnte.
„Jungkook wieso rennst du denn weg? Wir haben dich überall gesucht"
„ich musste raus..", murmelte ich zitternd.
„Oh Gott, dir muss furchtbar kalt sein! Hier nimm meinen Pullover, wir bringen dich erstmal zu mir nach Hause bevor du wieder zu dir gehst", nahm ich Taehyung's Stimme war. Ich zog den Pullover über und wurde ruckartig von Namjoon hochgehoben. Er hielt einen Regenschirm über uns, sodass wir auf dem Weg zu Taehyung nicht nass wurden. Taehyung wohnte nur ein paar Häuser weiter, es dauerte vielleicht 3 Minuten, da waren wir da.

my stepbrother's affair || TaekookWhere stories live. Discover now