fünfzehn

595 49 31
                                    

"Bist du fertig?" Matt betrat unser Badezimmer. "Jap." Ich schloss den Knopf meines Jacketts und drehte mich zu ihm. Mein Mann trug einen schwarzen Anzug, sogar mit Krawatte!

"Du siehst mal wieder sehr gut aus." Verlegen sah ich zu Boden. Matt übertrieb mal wieder. Wie immer.

"Lass uns fahren. Bei dem Verkehr brauchen wir ein bisschen länger als sonst." Ich nickte und gemeinsam liefen wir in den Flur.

***

Nach etwas über drei Stunden waren wir angekommen. Es war ein kleines Restaurant in New York. Hier hatten wir damals unsere Verlobung gefeiert. Gesponsert von Matts unglaublich netten Eltern. Von diesem Tag an liebten wir dieses Restaurant.

"Ich sollte dich mal wieder bei einem deiner Aufträge begleiten", erwiderte ich, als wir zu unserem Tisch geführt wurden. "Das wäre sehr schön."

Als Ich mich gesetzt hatte, sah ich aus der Glasfront. Die Sonne ging gerade hinter der New Yorker Skyline unter und das Wasser schimmerte orange.

"Wir hätten gerne den Wein des Tages und jeweils ein Glas Wasser, bitte." Ich sah Matt an. Die Kellnerin ging ihren Weg. "Ich bekomme Wein?", fragte ich. "Ein Glas." Matt lächelte.

"Aber denk dran, wir dürfen morgen früh nicht zu spät aufstehen." "Ich weiß. Mittagessen mit deinem Bruder." Matt lächelte mich an.

Ich sah auf die Speisekarte. "Ich nehme alles so wie immer", erwiderte Ich und legte die Karte weg. Manchmal dachte ich mir, ich sollte etwas Neues probieren, doch dann dachte ich daran, dass wir hier so selten aßen, weswegen ich dann doch wieder mein Menü von unserer Verlobungsfeier nahm.

"Weißt du was? Ich nehme heute das selbe wie du." Matt lächelte. "Tatsächlich? Du bist doch gar kein so großer Fisch-Fan", meinte ich überrascht. "Das stimmt, aber ich habe Lust drauf. Das muss ich ausnutzen."

Unsere Kellnerin, namens Sharron, brachte die Getränke und nahm gleich unsere Bestellung auf.

"Und stell dir vor, wir würden am Meer wohnen. Da würde es jeden Tag Fisch geben, weil du dich nicht daran satt essen kannst", grinste er, als Sharron uns wieder verlassen hatte. "Stimmt nicht. Ich stehe einfach total auf Meeresfrüchte", grinste ich. "Und ich kann von meinem Vater halten, was ich will, seine Paella ist nun mal die Beste!", fügte ich hinzu. "Ach komm, die von deiner Tante ist aber auch echt lecker." "Ja, aber ihr fehlt diese eine Zutat, welche Dad nicht verraten will."

Matt nahm meine Hand und spielte mit meinen Fingern. "Denkst du, du kannst deinem Vater vielleicht nicht doch verzeihen? Irgendwann?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Wenn wir einen Sohn hätten, hättest du ihm die Wahrheit gesagt? Wenn er vergewaltigt worden wäre und er es durch Amnesie vergessen hätte?" Ich nickte. "Es wäre sehr schwer geworden, aber ich hätte ihm das nicht angetan. Ich habe doch bei Milo gesehen, was das für Auswirkungen hatte."

"Das mit Milo kannst du nicht vergleichen. Er hat es damals verdrängt, weil er es nicht wahrhaben wollte, was in seiner Familie passiert ist." Ich seufzte. "Lass uns das Thema wechseln."

Matt nickte und sah mich an. "Kann... kann ich dich etwas fragen?" "Alles." Matt lächelte. "Wir hatten das Thema damals nur kurz, als wir uns kennengelernt hatten. Aber wie sieht es bei dir heute mit dem Thema Kinder aus?"

Mein Mann lehnte sich zurück. "Tatsächlich habe ich in letzter Zeit öfter darüber nachgedacht. So immer mal einen flüchtigen Gedanken gehabt, weißt du?" Ich nickte. "Und deine Antwort?"

"Naja ich bin jetzt etwas über dreißig, der Gedanke daran ist nicht mehr so furchteinflößend wie vor einigen Jahren." Matt zuckte mit seinen Schultern. "Allerdings reise ich viel und habe sehr gute Aufträge, welche noch besser bezahlt werden, als ich jemals gedacht habe. Und das von jetzt auf gleich aufgeben? Ich glaube, das schaffe ich nicht."

Sharron brachte uns unsere Vorspeise. Ein kleiner Sommersalat.

"Was ist mit dir?" Matt nippte an seinem Glas Wein. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Auf der einen Seite ja, weil ich es mir schön vorstelle, auf der anderen Seite nein, denn unser Leben wäre nicht mehr so wie jetzt. Wir, vor allem du, müssten viele Einschränkungen machen." Mein Ehemann nickte.

"Einigen wir uns erst einmal auf einen schönen Abend."

Troublemaker | manxmanWhere stories live. Discover now