eins

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"Happy birthday!" Meine Eltern, Leslie, Jack, Milo und seine zwei Männer, und Kayden standen im Garten und lächelten. Überall hingen Luftballons, der Tisch war liebevoll gedeckt.

Ich lächelte. Obwohl ich es nicht wollte. "Onkel!", rief Daniel freudig und kam auf mich zu gerannt. Lächelnd nahm ich ihn auf den Arm. Strahlend sah er mich an. "Gib ihn mir. Du brauchst deine Hände." Milo lächelte und nahm mir seinen Sohn ab.

"Onkel Matt!", quietschte Daniel plötzlich. Sofort drehte ich mich um. "Matt!" Ich war überrascht. Das war doch tatsächlich mein Mann vor mir! "Was machst du hier?" "Deinen Geburtstag lasse ich mir doch nicht entgehen." Dieses Lächeln. Einfach himmlisch.

Ich umarmte ihn. "Du hast gesagt, du kommst nicht vor Sonntag!", nuschelte ich in seine Schulter. "Es war eine kleine Notlüge. Es sollte eine Überraschung werden." "Das ist dir gelungen." Lächelnd küsste ich Matt.

"Happy Birthday", flüsterte er gegen meine Lippen. "Lass mich raten: jeder, außer mir, wusste davon." "Wenn es dich beruhigt, ich wusste auch nichts davon!" Kayden stand neben uns. "Weil du ihm immer alles verrätst." Matt lachte. "Das ist meine Pflicht."

Kaydens tiefe Stimme beruhigte mich auf eine Art und Weise, wie nur er es schaffen konnte. Aber er war ja auch mein kleiner Bruder.

"Heute Abend gibt es ein heißes Bad, nur wir beide. Und morgen müssen wir packen", flüsterte Matt in mein Ohr, legte einen Arm um mich und zog mich mit zum Tisch. "Warum das denn?", fragte ich und setzte mich. "Weil wir beide nach Florida fliegen werden. Eine Woche." "Aber das habe ich doch gar nicht verdient." "Doch, hast du. Du musst außerdem mal raus aus der Stadt. Dein Tagesablauf ist nämlich ziemlich öde."

"Aber du bist so selten hier. Willst du nicht einfach mal entspannen?" "Kann ich doch. In Florida. Mit dir. Außerdem habe ich danach noch eine Woche Urlaub, in welcher ich hier bin. Also bleib locker."

Wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich mit Matthew auf der Couch liegen bleiben. Die ganze Zeit. Ich war nämlich ziemlich faul und hatte mittlerweile ein paar Kilogramm zu viel auf den Hüften.

"So, bevor das in einer wilden Diskussion endet, unterbreche ich mal." Milo grinste mich an. "Eigentlich eine Schande, dass du schon dreißig bist, und wir immer noch nicht miteinander geschlafen haben." Ich verdrehte meine Augen. Er hatte sich nicht verändert. Ganz und gar nicht.

"Aber Ich wünsche dir alles Liebe." "Danke." Milo gab mir einen Kuss auf die Wange. "Unser Geschenk solltest du nicht hier öffnen. Danny bekommt sonst ein Trauma." "Du hast dich echt nicht verändert", meinte ich dann und sprach meinen Gedanken laut aus. "Natürlich nicht, ich bin doch noch jung."

Kayden schob Milo bei Seite. "Gehen wir morgen noch mal ins Café, bevor ihr fliegt? Zu dritt?" Ich sah Matt an, welcher nickte. "Sollten wir schaffen, wenn dein Bruder nicht so lange braucht, um für eine Woche zu packen." "Du brauchst doch viel länger! Weil du immer deine ganze Ausrüstung mit nimmst!", lachte ich und piekte ihn in seine Hüfte. "Ja, die Familienfotos müssen nun mal gut sein." Matt beugte sich über mich und gab mir einen kurzen Kuss.

"Lasst uns essen, ich hab Hunger." Milo setzte sich. "Ich auch!", rief Daniel. "Man könnte wirklich meinen, er ist Milos Fleisch und Blut." Jack lachte. "Erinnert mich an uns", fügte er hinzu.

"Übrigens, wir müssen euch noch etwas erzählen", erwiderte Milo, als sich alle gesetzt hatten. "Was? Jetzt? Aber es ist Spencers Geburtstag!" Nate sah Milo an. "Ja, und? Ich will nicht länger warten, es ist eine tolle Nachricht. Spencer wird das freuen."

"Raus damit, ich bin neugierig!", rief Kayden. "Danny, willst du es ihnen sagen?" "Hunger!", rief er und nahm seine kleine Gabel. "Ja, ich auch. Aber du hast dich doch so auf etwas gefreut." Daniel bekam große Augen und rutschte aufgeregt hin und her. "Ich bekomme Bruder!", rief er glücklich.

Ich lächelte, während Leslie und Jack völlig erfreut ausflippten. Schon seit sie Danny hatten, wollten sie noch einen Jungen. "Er wird bald sechs und ist einfach so zuckersüß. Am Montag können wir ihn abholen und am Wochenende, wenn er sich eingelebt hat, könnt ihr ihn kennenlernen."

Nachdem sich alle beruhigt hatten, fingen wir an zu essen. Es waren wirklich zwei leckere Torten, das musste ich zugeben. Aber ich aß ja sowieso zu viel. "Ist echt lecker", meinte ich und stopfte mir noch eine Gabel des Kuchens in meinen Mund.

"Das sehen wir." Matt gab mir grinsend einen Kuss. "Aber denk dran, es gibt nachher noch Abendbrot." "Hm, und du bist der Nachtisch", grinste ich zurück.

Matt und ich schliefen nicht oft miteinander. Zum einen, weil er viel unterwegs war, zum anderen war es dann mit ihm doch eher langweilig im Bett. Er wollte nichts ausprobieren, es war immer die gleiche Stellung und oft kam die Vergewaltigung in mir hoch. Nichts, was Tabletten allerdings nicht beheben konnten. Genau so wie meine Schlafstörungen oder meine Panikattacken. Ich lebte förmlich von Tabletten. Und all das verdankte ich meinem Vater. Denn ich war mir sicher, dass es nicht so geendet hätte, wenn er mir damals von Anfang an die Wahrheit gesagt hatte.

Ich hasste ihn und alle, die davon wussten und mitgespielt hatten. Außer Kayden und Milo. Milo wusste von nichts und... Nathaniel eigentlich auch nicht wirklich. Und Kayden war ja wirklich viel zu jung gewesen!

Doch Dad hasste ich dafür am Meisten und das wusste er.

Troublemaker | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt