Kapitel 48

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Nick

,,Lass sie los!", fahre ich meinen Bruder  wutentbrannt an und richte die Waffe direkt auf seinen Rücken.

Durch meine Stimme dreht er sich mit Emma in den Armen zu mir um und wirft mir ein dreckiges Grinsen zu. Ich erkenne erst jetzt das Messer, das er Emma bedrohlich an den Hals drückt, weshalb ich die Waffe angespannt mit beiden Händen umfasse und kurz davor bin, zu schießen. Denn meine Sorge um Emma bringt mich gerade um den Verstand, da er das Messer jeden Moment in ihren Hals stoßen und ihr damit das Leben nehmen könnte. Ich verspüre dadurch eine Angst, die ich in meinem ganzen Leben noch nicht gespürt habe und die meine Hände zittern lässt.

,,Und wenn nicht?", fragt Luke mich amüsiert und zieht Emmas Kopf mit seinen freien Hand nach hinten, sodass sie gegen seinen Brustkorb knallt. ,,Erschießt du mich dann?"

Er beginnt zu lachen und drückt das Messer nur noch näher an ihren Hals, sodass eine feine Blutspur an ihrem Hals hinunter läuft. Doch Emma gibt keinen Laut von sich und schließt ihre Augen, während unzählige Tränen ihre Wangen hinunterlaufen. Mir hingegen raubt dieser Anblick den Atem, weshalb ich mit erhobener Waffe noch näher auf die Beiden zu gehe.

,,Lass sie sofort los oder ich werde dich ohne zu zögern erschießen du gottverdammtes Arschloch", knurre ich in seine Richtung und meine das vollkommen ernst. Das Einzige, das mich davon abhält, ist die Angst, Emma zu treffen.

,,Das traust du dich, Bruderherz, denn dafür bist du viel zu feige", beleidigt er mich und deutet mit dem Kopf nach links. ,,Außerdem kommst du zu spät, denn ihm kannst du nicht mehr helfen."

Diese Worte reichen aus, um meinen Blick  in die Richtung zu wenden, auf die er gedeutet hat und ich sehe nun Liam leblos und blutend auf dem Waldboden liegen. Meine Welt bricht in diesem Moment zusammen und ich gebe einen erstickten Laut von mir, da sich meine Kehle zuschnürrt und ich keine Luft mehr bekomme. Ich möchte es einfach nicht wahrhaben und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Kann nicht akzeptieren, dass mein bester Freund tot sein könnte, weshalb ich Schwierigkeiten habe, nicht an Ort und Stelle zusammenzubrechen. Nur mein Hass auf Luke und meine Sorge um Emma halten mich jetzt noch aufrecht, weshalb ich mich wieder wutverzerrt in ihre Richtung wende.

,,Ich bring dich um!", schreie ich Luke an, als ich die Waffe wieder gegen ihn richte und eine derartige Wut und eine unendliche Trauer in mir spüre, die mich innerlich zu zerreißen droht.

,,Wirst du nicht", wendet Luke gelangweilt ein und holt nun mit dem Messer aus, um es in den Hals des Mädchen zu rammen, das ich liebe.

Daher zögere ich nicht.

Ich lege die Finger auf den Abschuss und schieße.

I need you to save meWhere stories live. Discover now