Kapitel 32

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Emma

Zwei Monate später

Ich werde langsam nervös, da ich seit einer halben Stunde vor meinem Schreibtisch sitze und Sarah bewaffnet mit Pinsel und haufenweise Make-up an meinem Gesicht herumhantiert.

,,Darf ich mich endlich im Spiegel ansehen?", frage ich sie daher angespannt und mit einem kleinen Hauch von Neugier. Denn ich habe Angst, inzwischen wie ein Clown auszusehen, da ich gefühlt eine Tonne Make-Up von ihr aufgetragen bekommen habe.

,,Zwei Minuten noch Süße", verspricht sie mir, während sie mir vorsichtig Wimperntusche aufträgt. ,,Du siehst wunderschön aus", schwärmt sie begeistert, als sie einen Schritt nach hinten geht, um mein Gesicht besser betrachten zu können. ,,Aber das siehst du schließlich immer."

,,Schleimerin", ziehe ich lächelnd über sie her und genieße es, solche Momente wieder mit meiner besten Freundin erleben zu können. Solche Momente, in denen wir uns in wunderschöne Kleider hüllen und zusammen für den großen Abend fertig machen können. Ich endlich wieder ihre Berührung ertrage und sie somit mein Gesicht berühren und mir Make-Up auflegen kann.

,,Darf ich mich jetzt ansehen?", erkundige ich mich wieder bei ihr und sie lächelt mich zustimmend an, weshalb ich aufstehe und mich zum Spiegel begebe.

Meine Augen weiten sich erstaunt, als ich mein Spiegelbild betrachte, da ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich schön fühle. Denn meine kristallblauen Augen stechen nun deutlich hervor und das Make-Up sorgt dafür, dass ich nicht mehr so blass aussehe.

Meine langes, dunkelblondes Haar fällt mir  in langen Wellen an den Schultern hinunter und ich trage ein wunderschönes rotes Abendkleid, das sich an meinen Körper schmiegt.

,,Und? Habe ich zu viel versprochen?", erkundigt Sarah sich mit einem strahlenden Lächeln bei mir, während sie mich durch den Spiegel hindurch ansieht und sich ebenfalls ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet.

,,Hast du nicht, denn es sieht wirklich wunderschön aus", bedanke ich mich bei ihr, bevor ich ihr um den Hals falle.

Mit dieser Reaktion hat sie nicht gerechnet, da sie für einen kurzen Moment erstarrrt. Doch schließlich schlingt sie ebenfalls die Arme um mich und hält mich nun ganz fest, als wolle sie mich nie wieder loslassen.

,,Ich bin so froh, dass ich dich wieder umarmen kann, Emma", höre ich sie mit brüchiger Stimme sagen, während ich sie noch immer in den Armen halte.

,,Ich auch", flüstere ich ihr erleichtert zu und löse mich von ihr, weshalb ich die Tränen in ihren Augen sehe.

,,Nicht weinen. Das verschmiert das ganze Make-Up", werfe ich ihr gespielt empört vor, wodurch sie zu lachen beginnt und sich eine Träne unter dem rechten Auge wegwischt.

,,Lieber meins als deins", gibt sie zurück und ich lasse meinen Blick wieder bewundert über sie gleiten. Denn auch bei ihrem Make-Up hat sie sich heute mehr als übertroffen und ihre langen dunkelbraunen Haare fallen in Locken ihren Rücken hinunter. Sie trägt ein wunderschönes cremefarbenes Kleid, dass perfekt zu ihrer karamellfarbenen Haut passt und sich ebenfalls eng an ihren Körper schmiegt.

Ich möchte ihr gerade sagen, wie schön sie aussieht, als es plötzlich an der Tür klingelt und Bandit von unten laut zu bellen beginnt.

,,Das müssen die Jungs sein. Die werden bestimmt Augen machen", gibt Sarah aufgeregt von sich und nimmt sich ihre Handtasche von meinem Bett.

Ich nehme ebenfalls meine Handtasche von der Kommode, bevor ich ihr nach unten folge. Wir treffen zuerst auf Nick, der vor der Treppe auf uns wartet und bei unserem Anblick ein Lächeln aufsetzt. Sarah fällt ihm sofort um den Hals und beginnt ihn leidenschaftlich zu küssen, weshalb ich zur Tür sehe, um den Beiden ihre Privatsphäre zu lassen.

I need you to save meWhere stories live. Discover now