41 - Linda

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Mit etwas Skepsis machte sich Linda  auf den Weg nach Berlin, in die Location, in der sie heute ihren abschließenden Abend verbringen wollten. Annalena würde ohne sie fahren, denn sie musste noch etwas erledigen. Also würde Linda sie erst in der Location sehen. Und sie war sich nicht so ganz sicher, wie begeistert sie sein sollte. Aber solange Annalena da war, würde es schon ganz in Ordnung sein. Hoffentlich würde sie einfach schnell dazu stoßen.

Zunächst wurde Linda jedoch von einer gut gelaunten Claudia empfangen, die sie einfach mal in die Arme schloss. Eigentlich war Linda dabei etwas unwohl, aber letztlich hatte sie Claudia einiges zu verdanken. Immerhin war sie ihr nicht von der Seite gewichen, als Annalena verschwunden war. Apropos Annalena. Claudia erklärte ihr, dass ihre Freundin noch nicht da sei. Und tatsächlich konnte Linda in der großen Location, die scheinbar normalerweise ein Restaurant war, nur Robert, Christian, Lars und Olaf erkennen. Also begrüßte sie die Anwesenden und schaute sich dann noch einmal genauer um.

Das Restaurant war relativ groß und modern und Linda wunderte sich, dass sie noch nie dort gewesen war. Sie hatten einen großen Tisch organisiert, an dem sie problemlos zusammen sitzen konnten. Jedoch standen auch kleinere Tische daneben. Wahrscheinlich, damit sie sich trotzdem ein wenig aufteilen konnten. Und sie konnte erkennen, dass eine Terrasse an den Raum angrenzte. Auf dem langen Tisch standen schon einige Getränke, die nicht nur alkoholfrei waren. Und auch einige Snacks konnte sie erkennen. Die Robert und Christian jedoch schon für sich in Anspruch genommen hatten. Naja, das würden sicherlich nicht die einzigen Nahrungsmittel an diesem Abend bleiben. Mittlerweile hatte sich Claudia neben sie gesetzt und fragte Linda, sodass es die anderen nicht mitbekamen, ein wenig über den letzten Abend aus. Auch wenn Linda ihr kaum Antworten gab. Immerhin war es sehr persönlich, was Linda und Annalena so machten. Aber das Lächeln, was sich bei dem Gedanken an den letzten Abend auf Lindas Gesicht schlich, war doch Antwort genug für Claudia. Sie war wohl froh, dass es Linda und Annalena so gut ging.

Und ähnlich schien es bei Robert und Christian zu sein. Linda beobachtete die beiden immer mal wieder, natürlich unauffällig, und die beiden schauten immer wieder glücklich zueinander. Wenn aus den beiden nichts ernsthaftes würde, dann würde Linda aber am Verstand der Menschheit zweifeln! Langsam kamen auch alle anderen dazu, nur Annalena ließ noch auf sich warten. So langsam wurde Linda deshalb auch ungeduldig. Sie hatte ihr doch geschrieben, dass sie sich beeilen würde! Nicht, dass etwas passiert war. Linda machte sich schon Sorgen und ging deshalb kurz in den Raum mit den Toiletten. Dann würde sie Annalena anrufen. Doch genau in dem Moment sah sie durch die hohen Fenster, wie Annalena aus ihrem Auto stieg und auf dem Weg zur Tür war. Doch Linda war schneller und öffnete die Tür des Restaurants schnell.

"Huch Linda! Jetzt hast du mich aber überrascht.", brachte Annalena nur hervor.

"Psst, komm mit. Dann haben wir einen Moment für uns alleine.", flüsterte die Liberale. Und zog Annalena kurzerhand mit sich, ohne dass sie eine Chance gehabt hätte zu reagieren. Noch hatte niemand mitbekommen, dass Annalena angekommen war. Deshalb hätten sie sicherlich einen kurzen Moment Zeit, ohne dass es auffällig wurde. Linda zog Annalena mit zu den Toiletten, ging dann nochmal sicher, dass niemand in diesem Raum war und legte dann stürmisch ihre Lippen auf die der Grünen. Annalena war ziemlich überrumpelt, doch schien es ihr zu gefallen. Und mit jeder Sekunde wurde es intensiver. Linda konnte ihrer Freundin einfach nicht widerstehen. Wer könnte das schon bei so einer Frau wie Annalena?

"Linda, wir können nicht...", hauchte Annalena ihr entgegen. Und das brachte Linda dazu, endlich von ihr abzulassen. Annalena hatte Recht. Hier war nicht der richtige Ort und der richtige Zeitpunkt, um diesen Moment weiterzuführen. Doch jetzt waren beide etwas durch den Wind und Annalenas Lippenstift total verschmiert. Zum Glück gab es hier einen Spiegel, durch den sie diese Spuren wieder beseitigen konnten.

Fahrt ins UngewisseWhere stories live. Discover now