Fahrt ins Ungewisse

24 - Claudia

Claudia war noch etwas verzweifelt, da sie heute die Aktivität durchführen müsste. Und sie war sich noch wirklich unsicher, was sie auf die Beine stellen sollte. Eigentlich wollte sie ja etwas lustiges machen. Und sie musste auch dringend herausfinden, wie es bei ihren Baustellen mittlerweile aussah. Mit Robert hatte sie nicht mehr wirklich gesprochen, seitdem er sich ihr anvertraut hatte. Und seitdem waren nun ja auch schon einige Tage vergangen. Aber eigentlich schienen Christian und Robert ganz glücklich zu sein. Da war sie also ziemlich optimistisch. Bei Linda und Annalena war sie sich eigentlich sicher, dass da etwas war, aber die beiden waren einfach so unauffällig. Und Annalena rückte auch einfach nicht mit der Sprache raus. Sie dachte, weil sie doch so gut befreundet sind, würde sie ihr wenigstens etwas erzählen. Aber falsch gedacht.

Und dann waren da ja noch Lars und Kevin. Die die letzten Tage beide äußerst schlecht gelaunt waren. Bei Lars erlebte sie es ja hautnah mit, immerhin wohnten die beiden zusammen. Irgendwas schien da vorgefallen zu sein, aber sie wusste einfach nicht, was es war. Vielleicht sollte sie mal versuchen, dass Lars endlich mit der Sprache rausrückte.

Aber so wichtig das alles auch war, Claudia musste dringend überlegen, was sie heute mit den anderen machen wollte. Denn mittlerweile war der Vormittag schon vergangen. Sie hatten ihre politischen Debatten hinter sich gebracht, ohne dass es eskalierte. Darüber war Claudia wirklich froh. Das hätte auch ganz anders ausgehen können. Aber gut, sie hatten schwierige Themen, Tempolimit, Schuldenbremse oder ähnliches auch vermieden. Claudia war der Ansicht, dass man darüber mit den FDPlern sowieso nicht sprechen konnte. Da kam einfach nichts Gutes bei raus! Aber das Thema war jetzt auch abgehakt. Und es war wirklich nur noch wenig Zeit, bis ihre Aktivität starten sollte. Und dann, mit einem Mal, fing es auch noch an zu regnen und hageln. Na super! Also fielen auch sämtliche Aktivitäten, die man draußen unternehmen könnte, flach. Und auf Hilfe von Lars konnte sie auch nicht setzen, der hatte sich in das Schlafzimmer verzogen und Claudia alleine gelassen.

Aber bevor sie weiter tatenlos rumsaß, wollte sie sich schonmal auf den Weg zum Gemeinschaftshaus machen. Vielleicht konnte sie da ja etwas finden, was ihr eine Idee gab. Zum Glück hatte sie auch einen bunten Regenschirm mit, damit wurde sie auf den paar Metern auch nicht allzu nass. Das große Haus spendete ihr sofort Wärme und ruhig war es auch. Wahrscheinlich besser, um nachzudenken. In den Raum, in dem sie Gestern dieses Quiz veranstaltet hatten, führte Claudia ihr Weg. Vielleicht gab es da ja etwas, was sie inspirierte. Aber als sie die Tür aufstieß, musste sie verwundert feststellen, dass dort jemand saß.

"Marco? Was machst du denn schon hier?", fragte sie verwundert. Mit ihm hatte sie aber gar nicht gerechnet.

"Ah, da bist du ja endlich. Ich habe darauf spekuliert, dass ich dich hier treffe. Ich habe da ein Anliegen an dich."

"An mich? Wieso denn das? Ich muss mir eigentlich noch dringend eine Aktivität überlegen."

"Okay, wir haben ja noch etwas Zeit. Wie wäre es, wenn ich dir dabei helfe und dann reden wir noch kurz."

Claudia war zwar immer noch überrascht, hat sie mit Marco doch eigentlich so gar nichts zu tun. Aber gut, Hilfe konnte sie definitiv gebrauchen. Sonst hatte sie ja niemanden gefunden, der ihr geholfen hätte. Also nickte Claudia und setzte sich gegenüber von Marco.

"Also wenn du noch eine Idee brauchst, da hinten liegen diverseste Gesellschaftsspiele. Ich hab keine Ahnung, was man hier sonst machen kann. Aber es gäbe auf jeden Fall schlimmeres und Olaf wird bestimmt begeistert sein."

Claudia war zumindest begeistert. Natürlich, warum denn nicht?! In solchen Situationen lernte man sich doch ganz gut kennen. Und vielleicht könnte Claudia dann ja beobachten, wie die anderen miteinander umgehen. Und im schlimmsten Fall würden sie das Ganze einfach wieder schnell beenden.