32 - Robert / Kevin

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Kurze Anmerkung: Dieses Kapitel ist geteilt, bitte seht es mir nach, so passte es mir einfach besser. Ich hoffe, es verwirrt euch nicht allzu sehr!

Robert

Robert hörte immer und immer wieder, was Christian gerade zu ihm gesagt hatte. Er hatte sich in ihn verliebt. Und das machte etwas mit Robert, was er selber nicht erklären konnte. Es beflügelte ihn und zugleich spürte er, dass da etwas unberechenbares auf ihn zukam. Auf sie beide. Er würde Christian am liebsten sagen, dass er das gleiche fühlt. Aber er wusste nicht, ob es so war. Natürlich empfand er etwas für Christian. Wahrscheinlich auch nicht nur etwas. Aber Robert wusste, dass er Zeit brauchen würde, um sich darüber klar zu werden. Darüber, was er für ihn empfindet. Wie er mit Andrea umgehen soll. Ob er sie verlassen soll. Für Christian. Jetzt wusste er es einfach noch nicht. Oder konnte es einfach noch nicht entscheiden. Und er hatte Angst, dass er Christian deshalb verlieren würde.
Und das müsste er Christian sagen, der mit hängenden Schultern und einem leeren Blick vor ihm saß.

"Christian, es tut mir alles so Leid. Ich weiß doch selber nicht, was ich machen soll. Aber ich weiß, dass ich dich nicht enttäuschen will. Aber ich kann dir jetzt einfach noch nicht sagen, was ich fühle. Ich brauche einfach Zeit, um es zu verstehen. Weißt du, ich will einfach keine voreiligen Entscheidung treffen. Aber vielleicht kann ich dir wenigstens vorschlagen, dass ich mit Andrea rede und solange ich nicht weiß, was ich will, was ich fühle, Abstand von ihr halte. Vielleicht wäre das zumindest etwas fair."

Christian schaute auf und Robert sah seine ganze Hoffnung in seinen Augen. Und wie konnte er diesen Augen auch nur einen Wunsch abschlagen? Robert hoffte einfach, dass Christian ihn zustimmen würde. Alles andere würde Robert nicht übers Herz bringen.

"In Ordnung.", murmelte Christian.
"Aber das heißt nicht, dass du auch von mir Abstand willst, oder?"

Robert schüttelte energisch den Kopf und sah, wie sich Erleichterung bei Christian breit machte.

"Ich will ehrlich gesagt die letzten 4 Tage hier noch so gut es geht mit dir genießen. Auch wenn es nicht einfach wird, wenn Franca und Andrea kommen. Aber lass uns das Beste draus machen."

Als Bestätigung legte Christian seine Lippen auf die von Robert und dieser war einfach froh, dass er Christian gerade nicht verloren hatte. Dass sie einen Kompromiss gefunden hatten, wie es weitergehen könnte. Auch wenn Robert genau wusste, dass es äußerst schwer werden würde. Denn ihm war keinesfalls klar, was er wirklich wollte.

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Kevin

Währenddessen saß Kevin in seinem mit Marco geteilten Haus. Alleine. Er musste alleine sein. Am letzten Abend hatte er sein Leben zerstört, so dachte er zumindest. Er hätte Lars nicht erzählen dürfen, was er für ihn empfindet. Ihm hätte von Anfang an klar sein müssen, dass dies ein Fehler sein wird. Und jetzt war es doch passiert. Und seitdem hatte Lars ihn ignoriert, war ihm aus dem Weg gegangen. Wahrscheinlich würde in Kürze auch noch seine Frau hier eintreffen, weil sie sich nach den Ereignissen am Vortag Sorgen gemacht hatte. Tja, ganz schön dumm gelaufen. Kevin hasste sich dafür. Es hätte alles nicht so werden müssen, hätte er nichts gesagt. Aber irgendwie hatte er sich gezwungen gefühlt, nachdem Claudia und Marco sie da eingesperrt hatten. Auf die beiden war der Sozialdemokrat sowieso sauer. Warum mussten die beiden sich auch in sein Privatleben einmischen? Es ging sie doch letztlich nichts an!

Aber jetzt war alles zu spät. Jetzt saß er alleine in seinem Schlafzimmer, hatte die Tür abgeschlossen und Marco ignoriert, wenn er immer mal wieder gegen diese klopfte. Sollte er ruhig ein schlechtes Gewissen haben. Immerhin war Marco wirklich nicht unschuldig an der ganzen Situation! War es nicht berechtigt, dass er auch auf ihn wütend war?

Fahrt ins UngewisseWhere stories live. Discover now