23 - Marco

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Marco war noch etwas irritiert, wusste er doch nicht, ob es richtig war, dass er Kevin und Lars alleine gelassen hat. Aber in dem Moment hatte ihm alles gesagt, dass er gehen sollte. Immerhin war er ja eigentlich nicht mit Kevin befreundet, im Gegensatz zu Lars. Er hoffte, dass es richtig war. Aber jetzt war es sowieso zu spät. Die Situation war jetzt auch vorbei. Und Marco war froh, als er endlich wieder im Warmen war. Und da es schon spät war, wollte er auch einfach nur noch schlafen. Er hörte nach einiger Zeit nur noch, wie eine Tür zuflog und dann musste er ins Land der Träume abgedriftet sein. Am nächsten Morgen war Marco etwas verwundert, dass Kevin offenbar schon weg war. Obwohl es doch noch nicht Zeit für das Frühstück war. Aber es hatte sicherlich seine Gründe. Nachdem er Gestern erfahren hatte, dass es ihm privat wohl eher nicht so gut geht. Und dabei hatte er festgestellt, dass Kevin eigentlich gar nicht so unsympathisch war. Man konnte sich immerhin mit ihm unterhalten, das war schonmal besser als alles, was er erwartet hatte.

Nach einiger Zeit, in der Kevin immer noch nicht zurück gekommen war, machte sich Marco auf den Weg in das Gemeinschaftshaus zum Frühstück. Und dort traf er schon auf Christian, der alleine an einem Tisch saß. Und der erstaunlicherweise der erste war. Sehr ungewöhnlich für Christian, ließ er sich doch sonst immer gerne Zeit. Marco ließ sich an dem Tisch seines Kollegen nieder.

"Was bist du denn schon so früh hier? Hätte ich ja gar nicht erwartet."

"Dir auch einen guten Morgen. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen, da musste ich mir die Zeit anders vertreiben. Und Essen ist doch immer eine gute Sache."

"Stimmt auch wieder. Ich besorg mir auch mal was."

Als Marco am Buffet stand, musterte er Christian nochmal von weitem. Wirklich gut sah er nicht aus. Er hatte definitiv Augenringe und wirkte auch etwas fahrig. Das war doch Gestern nicht so gewesen. Was war denn da schon wieder los? Er wollte gleich mal nachfragen. Aber so langsam kamen auch die anderen dazu. Alle schienen ganz gut gelaunt, nur Lars nicht. Und Kevin fehlte nach wie vor. War bei den beiden etwa doch noch etwas am letzten Abend vorgefallen? Vielleicht sollte er nachher mal mit Kevin sprechen. Aber jetzt musste er sich erst einmal um seinen Parteivorsitzenden kümmern.

"Christian, ist alles in Ordnung bei dir? Irgendwie wirkt es nicht so.", sprach er leise, sodass man ihn an den anderen Tischen nicht verstehen konnte. Christian seufzte nur und schüttelte den Kopf.

"Nein, nicht wirklich. Können wir gleich nach dem Frühstück mal reden? Wir haben ja noch etwas Zeit, bis es mit dem Programm weitergeht."

"Ja, natürlich. Wir können ja ein Stück gehen."

Überrascht und besorgt beobachtete Marco Christian während des restlichen Frühstücks und war ziemlich gespannt, was er ihm erzählen würde. Aber bevor sie sich auf den Weg machten, erschien auch noch Kevin. Viel zu spät, aber immerhin war er da. Das beruhigte Marco dann doch. Auch wenn er wusste, dass er auch dem Sozialdemokraten nachher mal ein Gespräch anbieten sollte. Marco fühlte sich gerade ein wenig wie ein Kummerkasten. Aber diese brauchte man doch auch, oder? Und er war ja auch ganz froh, wenn er irgendwie helfen konnte.

Christian und er machten sich auf den Weg Richtung Strand. Mal wieder. Irgendwie war das zu dem Ort geworden, an dem Gespräche stattfanden. Aber gut. Hier gab es ja auch nicht viel mehr, als den Strand und das Meer. Sie setzten sich mal wieder auf eine Bank und Marco wartete darauf, dass Christian sprach.

"Marco, ich hab ein riesiges Problem. Und ich weiß absolut nicht, was ich tun soll."

Christian vergrub sein Gesicht hinter seinen Armen und Marco bemerkte genau, dass da etwas gewaltig im Argen lag. Nur hatte er absolut keine Vorstellung, was es war. Deshalb versuchte er einfach ruhig zu bleiben und abzuwarten, was Christian da so mitnahm.

Fahrt ins UngewisseWhere stories live. Discover now