Kapitel 17

91 7 1
                                    

Die Polizisten beendeten das Gespräch mit der Kamera und liefen zurück zum Ufer. Wahrscheinlich wollten sie weitere Untersuchungen anstellen. Es war einfach unfassbar. Schon wieder ein Vecna-Mord, schon wieder jemand von unserer Schule.

Plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Walkie Talkie. "Dustin, hörst du mich? Stella? Irgendjemand?" Eddie.

Schnell zog Dustin das Walkie Talkie aus seinem Rucksack. "Oh mein Gott Eddie! Ist alles ok bei dir?" fragte er.

"Nein Mann, gar nichts ist ok!" antwortete Eddie. "Wo bist du?" wollte ich wissen. "Skulls Rock, kennt ihr den?" meinte Eddie.

"Ja, ich weiß genau wo der ist. Kommt Leute!" stellte Steve fest und rannte los. "Bleib wo du bist, wir kommen!" befahl Dustin und drehte das Walkie Talkie ab.

Wir folgten Steve, der in den Wald gegangen war. Robin und Nancy holten die Tüten mit Essen noch aus dem Auto.

Nach einer Weile bildeten sich 3 Gruppen. Steve und Dustin liefen mit dem Kompass vorneweg, dahinter Robin und Nancy. Max und ich waren ganz hinten.

Max hatte ihren Walkman abgesetzt. Das bedeutete, dass wir ein Gespräch führen konnten. Krampfhaft versuchte ich, ein Thema zu finden.

Plötzlich sahen wir, wie Steve und Dustin abrupt die Richtung änderten.

"Wie, müssen wir jetzt da lang? Wenn wir uns nicht verlaufen ey..." meinte Max. Auf einmal schoss eine Frage durch meinen Kopf.

"Warum hast du du deinen Walkman eigentlich abgesetzt? Vecna könnte versuchen, dich wieder zu attackieren." überlegte ich. "Naja, ich fühle mich gerade sicher." meinte Max zögerlich.

"Sicher? Warum?" wollte ich wissen.

"Naja... Ich bin bei dir. Da kann ich mich doch sicher fühlen." antwortete Max. Mein Herz machte einen Satz und ich musste schmunzeln.

"Aber... Ich kann dich nicht davor schützen, von Vecna angegriffen zu werden. Was wenn er genau jetzt die Chance ergreift, weil du dich gerade so sicher fühlst?" gab ich zu bedenken.

Max fing an, immer langsamer zu gehen. Unser Abstand zu den anderen wurde größer.

"Stella..." murmelte sie.

"Ja?" antwortete ich.

"Wenn ich bei dir bin, bin ich glücklich. Und Vecna kann mich nur angreifen, wenn ich unglücklich bin. Ich weiß nicht, bei dir fühle ich mich einfach so... sicher. Und das ist schön."

Ihre Stimme war während dieser 4 Sätze immer leiser geworden, bis sie letztendlich kaum mehr als ein Flüstern war. Mittlerweile hatten wir aufgehört zu laufen und standen uns nun nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt gegenüber.

Unser Abstand verringerte sich immer mehr, während wir uns tief in die Augen stauten. Mein Herz pochte wie wild in meiner Brust. Doch gerade als ich meine Augen von Max' Augen löste und auf ihre Lippen schaute, hörte ich plötzlich ein lautes Knacken.

Wir schraken auseinander und schauten in die Richtung, aus der das Knacken gekommen war.

Robin war auf einen Ast getreten. Ich schaute wieder zu Max. Sie setzte sich wieder in Bewegung, also tat ich das auch. Der magische Moment zwischen uns war zerstört.

Zwischen den Bäumen konnte ich einen großen Fels ausmachen. Skulls Rock. Ich rannte los, als ich Dustin und Steve sah, die mit Eddie redeten.

Mein Bruder drehte sich gerade noch rechtzeitig um, damit ich ihm in die Arme fallen konnte. Ich lächelte unwillkürlich. "Eddie! Ich hatte so Angst um dich!" rief ich atemlos. "Ja ich auch Schwesterherz, ich auch." murmelte Eddie.

Ich löste die Umarmung und ließ Robin und Nancy mit den Tüten vorbei. Sofort nahm Eddie diese an, hockte sich auf den Boden und fing an zu essen.

"Was ist passiert?" fragte Robin.

"Die Jungs vom Basketball Team haben mich gefunden. Also hab ich mir das Boot geschnappt und bin auf den See gerudert. Jason und Patrick sind mir hinterher geschwommen, und mitten auf dem See hat Vecna dann Patrick getötet. Ich bin so schnell wie möglich weiter zum Ufer gerudert. Als ich am Ufer ankam, hab ich versucht euch anzurufen. Aber mein Walkie Talkie war kaputt und durchnässt also hab ich getan, was anscheinend jetzt immer mache : Ich bin weggerannt." erzählte Eddie.

"Ok und weißt du, wann das war?" fragte Nancy. "Ja, nein, ich weiß genau wie spät es war. Mein Walkie Talkie ist nicht als einziges nass geworden." meinte Eddie und warf Nancy seine Armbanduhr zu.

"21:27." stellte sie fest. "Genau als unsere Taschenlampen explodiert sind." meinte Robin.

"Ok, und was bedeutet das jetzt?" wollte Steve wissen.

"Dass diese Energie Spitze Vecna war. Als er auf Patrick losging." erklärte Nancy.

"Immerhin wissen wir jetzt, wie Vecna angreift." überlegte Robin.

"Und von wo aus." ergänzte ich.

"Also müssen wir ihn nur auf der anderen Seite aufstöbern und... ihm das Herz durchbohren." meinte Max.

"Falls er überhaupt ein Herz hat." gab Robin zu bedenken.

"Kein Herz? Ist er denn ein Vamp... Ist er ein Vampir?" fragte Steve erschrocken.

"Ne Kugel müsste funktionieren." schlug Eddie vor.

"Oder wir hacken ihn in Stücke." meinte ich eher scherzhaft.

"Ja das geht bestimmt alles." meinte Nancy. "Aber zuerst müssen wir auf die andere Seite kommen."

"HA!" machte Dustin auf einmal. Erschrocken drehten wir uns alle zu ihm um. Er grinste triumphierend.

The freak and the lonerWhere stories live. Discover now