52 || Gefühlsvoller Morgen

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Mein Wecker weckt mich aus meinem kurzen Schlaf und ich drehe mich mehrmals herum, verziehe aber das Gesicht.

Unter mir liegt irgendwas hartes und ich setzte mich verkrampft auf und schaue hinab, als sich der harte Gegenstand auf einmal als Arm entpuppt.

Ich schreie kurz auf und im nächsten Moment halte ich mir reflexartig die Hand vor dem Mund, als ich Jace erblicke.

Ich hätte erwartet er würde irgendwann in sein Zimmer gehen, aber dass er die ganze Nacht hier bleibt und jetzt friedlich in meinem Bett schläft, hätte ich nicht erwartet.

Ich beobachte ihn, wie er in einem weißen, lockeren Tshirt auf dem Bauchgedreht auf meiner rechten Bettseite liegt.

Sein Arm ist immer noch ausgestreckt. Anscheinend hat er mich die ganze Nacht festgehalten.

Mein Bauch überschlägt sich in Freudensprüngen.

Er sieht so friedlich und ruhig aus, dass man meinen könnte es ist nicht Jace, sondern irgendein liebevoll, schlafender Junge.

Ich kann nicht aufhören ihn zu beobachten, als mein Wecker erneut klingelt, den ich aus Sicherheitsgründen immer zwei mal stelle.

Jace dreht sich leicht herum und fährt sich mit den Handflächen übers Gesicht.

„Na, gut geschlafen?" Höre ich ihn sagen, als er seine Hände vom Gesicht nimmt und mich vor ihm sitzen sieht.

Ich mache einfach nur große Augen und bin vernarrt in die tiefe, raue Stimme die er morgens hat und mich nun durch seine verschlafenen Augen mustert.

„Ehm..", ich versuche mich etwas zu besinnen. „Ein bisschen kurz", gebe ich wieder und muss kurzdarauf gähnen.

„Ich dachte du würdest irgendwann in dein Zimmer gehen", murmel ich schüchtern, als Jace sich langsam aufrappelt und streckt.

„Du hast so tief geschlafen, ich wollte dich nicht aufwecken", gibt er simpel wieder, jedoch weis ich nicht ob ich ihm das so ganz abkaufen kann.

„Achso", gebe ich nur zurück und fühle mich ein bisschen verloren, so wie er hier vor mir um 7 Uhr im Zimmer steht.

„Du hast noch nie eine Nacht mit einem Typen verbracht, stimmt's?" Spricht Jace meine Gedanken laut aus, woraufhin ich nur zustimmend nicken kann und verstecke ein verschmitzten Grinsen.

Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und mich wieder in seine warmen, geborgenen Arme legen. Ein Ort, bei dem ich nie gedacht hätte dass er mir so gefallen könnte.

„Du hast im Schlaf geredet", kommt es von Jace der sich auf meine Bettkante niedersetzt und mich frech angrinst.

„W-was?" Ich laufe sofort rot an. Da dachte ich gerade was für eine romantische Nacht und dann kommt das!

„Keine Sorge. Du meintest nur zusammenhanglose Worte wie „geh nicht" und ein paar Namen".

Ich lasse mich auf dem Rücken ins Bett fallen und drücke ein Kissen in mein Gesicht, um den Scharm zu verbergen, der durch meine Wangen fährt.

Jace entzieht mir das Kissen jedoch wieder sofort und wirft es in die Ecke meines Zimmers, nur um sich kurz darauf über mich zu legen und links und rechts von mir seine Arme zu platzieren.

„Nichts muss dir unangenehm sein", haucht er und mein Herz setzt für einige Sekunden aus. Meine Atmung beschleunigt sich und mit großen Augen mustere ich sein hübsches Gesicht, welches nur Zentimeter von meinem entfernt ist.

„So, und jetzt ab in die Schule", er richtet sich wieder auf, aber ich bleibe liegen. Ich will nicht zur Schule, ich will zurück in seine Arme, auch wenn ich dies niemals laut auszusprechen würde.

Ich stöhne genervt auf bei dem Gedanken an Schule und will mich wieder umdrehen, um noch ein bisschen zu dösen, aber Jace dreht mich radikal wieder auf den Rücken.

„Na na na", er grinst verschmitzt. „Wir wollen doch nicht zum Ende des Schuljahres die Schule vernachlässigen, hab ich recht?"

Ich strecke ihm kindlich die Zunge raus, um ihm zu zeigen wie egal mir das ist. „Ich bin aber müde", quengel ich.

Jace sieht mich an und wie einst, entdecke ich ein Feuer in seinen Augen, welches mir die Armhaare aufstellen lässt.

„Müde also...", murmelt er und lehnt sich wieder über mich, diesmal wiederum mit einem noch geringeren Abstand zwischen unseren Körpern.

Er kommt nah zu mir runter und berührt federleicht meine Lippen, die daraufhin zu kribbeln beginnen.

Mein Körpr fühlt sich wie elektrisiert an und alles an mir dunstet nach seiner Nähe, nach seinen Lippen und seinem Körper.

Ich Atme laut und unkontrolliert auf, was Jace nur eine Bestätigung zu geben scheint dass er mich komplett aus der Realität reist, in eine Gefühlsachterbahn, in der er entscheidet wo es lang geht.

„Ich werd dich schon noch wach kriegen", murmelt er und fährt mit seinen Küssen meinen Kiefer entlang.

Meine Brust hebt und senkt sich immer schneller und ich keuche auf, als seine Küsse meinem Hals runterwandern, gefüllt von purem Verlangen.

„Bist du jetzt wacher?" Flüstert er und hält kurz mit seinen Küssen inne.

Ich schüttle schüchtern mit dem Kopf. Wenn ich dem Himmel mit einem Gefühl beschreiben müsste, würde ich dies hier nehmen.

„Sprich", fordert er auf und ich gebe ein heiseres „Nein", von mir wieder.

Wie gewollt führt er seine Küsse weiter und ich werfe meinen Kopf ins Kissen. Seine Finger wandern an meiner Seite weiter hinunter und hinterlassen selbst durch den Stoff meines Tshirt eine brennend heiße Spur.

Mit einer sanften Bewegung zieht er mein Tshirt so hoch, dass mein Bauch entblößt ist. In einer flüssigen Bewegung führt er die Küsse dort vor.

Als seine Lippen meinen Bauch berühren atme ich tief auf und vergrabe meine Finger in seinen verwuschelten Haaren.

„Bitte hör nicht auf", murmel ich, jedoch scheint das Glück diesen Morgen nicht länger anzuhalten.

Mit einem, für mich viel zu unübersichtlichen Schwung, wird meine Zimmertür aufgerissen und ich zucke zusammen.

„Hey Gina, hast du Jace gesehe-"

Jace und ich schrecken in einem Mal hoch und wie als hätten wir einen Stromschlag bekommen rücken wir von einander ab.

„Fuck, Mason", höre ich Jace raue Stimme zischen.

Mason steht wie angewurzelt in der Tür. Keiner von uns weiß wirklich was er sagen soll und nur das laute Atem von Jace und mir ist in dieser unangenehmen Stille zu hören.

„Ich... warte unten", ist alles was Mason von sich wiedergibt und zieht die Tür hinter sich zu.

Ich springe vom Bett auf und will ihm hinterher rennen, aber Jace hält mich am Handgelenk fest.

„Er wird's keinem sagen", flößt er mir ein, aber ich kann ihm nicht ganz glauben und eine große Sorgenfalte ziehrt meine Stirn.

„Woher willst du das wissen?" Frage ich nervös. „Meine Mom wird mich umbringen wenn sie das zwischen uns herausfindet".

„Denkst du mein Vater nicht", Jace fährt sich mit seiner Hand durch seine Haare. „Mach dir keine Sorgen ok? Ich kenne Mason".

Ich nicke nur zustimmend und hoffe dass Jace seinen Bruder auch gut genug kennt.

Ich bin immer noch komplett außer Atem und durch den Wind, als mein Blick auf Jace fällt und mir dieser bestätigt dass es ihm nicht anders zu gehen scheint.

„Ich gehe jetzt ins Bad, wir sehen uns gleich unten, in ordnung?" Er sieht mich innig an und kommt dann auf mich zu.

„Das war mit Abstand der beste Morgen den ich je hatte", er zwinkert mir zu und gibt mir rasch einen Kuss auf die Wange, ehe er aus meinem Zimmer verschwindet und mich immer noch überfordert in meinem Zimmer stehen lässt.

Sag Niemals NieWhere stories live. Discover now