21 || Ein Tag in der Hölle

10.4K 291 42
                                    

Meines Glückes drehten sich diese Nacht keine Träume um Jace und ich konnte recht gut gelaunt aufwachen.

Naja, so gut gelaunt wie es eben an einem Montagmorgen geht.

Gemeinsam mit Jace und Mason verlasse ich das Haus und steige in sein Auto, damit er uns zur Schule fährt.

„Herzlichen Glückwunsch zu deinem Sieg", murmel ich beim Einsteigen und lege meine Schultasche auf den Sitzt neben mir.

„Danke", kommt es nur von vorne und ohne ein weiteres Wort startet Jace den Motor. Wie auch sonst immer übertönt die Musik den Rest von Lauten um mich herum und mit genervtem Gesichtsausdruck steige ich aus, als wir endlich beim Schulparkplatz ankommen.

Ich schwinge meine Tasche über meine Schulter und will mich gerade auf den Weg machen, als ich ein Paar Blicke von Neuntklässlern auf mir liegen sehe.

Ich kenne die Mädchen zwar nicht, aber sicherlich sie mich, denn mit Hand vor dem Mund und Augen zu mir, tuscheln sie irgendwas Unverständliches.

Ich seufze innerlich. Ich dachte die Gespräche darüber dass ich nun Jace Stiefschwester bin, hätten sich genug rumgesprochen, aber anscheinend ließen manche das immer noch nicht in Vergessenheit geraten.

Nicht mehr ganz so gut gelaunt schlurfe ich durch den Schulflur und öffne meinen Spint, um die anstehenden Englisch Sachen auszuräumen.

Aus dem Augenwinkel nehme ich einen Jungen wahr und drehe mich leicht in seine Richtung. Auch er flüstert irgendetwas seinem Freund zu und beide schauen abwechselt auf deren Handys und dann wieder zu mir.

Was haben die nur? Habe ich etwa einen Pickel im Gesicht, der mir heute morgen nicht aufgefallen war? Oder haben die Jungs mir wieder irgendein Streich gespielt.

Schnell schnappe ich mir meine Bücher und biege in die Mädchentoilette ein. Rasch drängle ich mich an den Mädchen vorbei, die noch den letzten Lidstrich ziehen und stelle mich vor den Spiegel.

Kein Pickel, keine Lila Haare, auch sonst sehe ich aus wie an jeden anderen Morgen.

Mit gerunzelter Stirn mache ich mich auf den Weg zur Englischklasse. Auch dort fallen erneut Blicke auf mich, die mich prüfend scannen. Ich fühle mich wie letzte Woche, nur dass diese Blicke etwas anderes haben. Feindseliger, nicht höfflich und interessiert, wie die von letzter Woche.

Der Englisch Unterricht fängt an und ich versuche mich so gut es geht darauf zu konzentrieren. Trotzdem läuft die ganze Zeit in meinem Kopf eine Stimme dauerschleife, dass ich irgendetwas verpasst haben muss.

Viola kommt fast eine halbe Stunde zu spät und blickt mich gequält an. Ich mache ein paar Handzeichen, welche so etwas wie „Was ist los" zeigen sollen, aber sie flüstert nur, „In der Pause", und setzt sich auf ihren Platz.

Genervt lasse ich mich in die Stuhllehne sinken und warte die quälend langsame Englischstunde ab, bis es endlich klingelt. Alle verlassen schnell den Raum und ich hechte zu Viola rüber, die gerade am Einpacken ihrer Schulsachen ist.

„Was ist los?" Zische ich dieses Mal hörbar. „Warum gucken mich alle so merkwürdig an?" Ich gucke verwirrt zu Viola, aber die packt mich nur am Arm. „Komm mit", zischt sie zurück und zusammen verlassen wir die Klasse.

Sie zieht mich bis nach draußen vor die Schule, hinter eine Ecke, wo uns keiner mehr hören kann und schaut sich aufmerksam um.

„Viola, sag mir jetzt bitte was los ist", bitte ich sie ungeduldig und wippe von einem Fuß auf den anderen. Viola blickt mich kurz zweifelnd an, holt dann aber ihr Handy raus.

„Aber bitte raste nicht sofort aus, okay?" Mit mitleidigem Blick, schaut sie zu mir rüber. „Warum?" Frage ich erneut, aber Viola entsperrt nur ihr Handy und tippt irgendwas darauf rum.

Sag Niemals NieNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ