31 || Was ist schon richtig oder falsch?

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Leise treten wir in das stille Haus ein und ich versuche mich leise zu bewegen, als auf einmal das Licht angeknipst wird und ich zur Wohnzimmertür herumfahre.

,,Gina wo warst du?" Höre ich die sorgenerfüllte Stimme von meiner Mutter, die sich gerade die Augen rieb. Wahrscheinlich hatte sie schon leicht gedöst und ist aufgrund ihres viel zu ruhigen Schlafes aufgewacht.

Sie blickt durch ihre kastanienbraunen Augen und erblickt Jace, der hinter mir gerade die Tür Schließt. ,,Jace?" Murmelt sie verwirrt, ,,Wart ihr zusammen draußen?" Fragt sie nun skeptisch, mit einer leichten Spur von Interesse mit drinnen.

,,Ehmm...", fange ich an, ringend nach einer guten Ausrede, als Jace mir ins Wort fällt.

,,Gina hatte gestern ihre Schultasche in der Schule gelassen, wir waren sie nur schnell holen", kommentiert er wieder in distanzierter Stimme und ich frage mich, ob er einfach ein guter Schauspieler ist oder ein gekonnter Lügner.

Ich hoffe aufs erste.

,,Aha", meine Mom sieht mich immer noch durch ihre akuraht gezupften Augenbrauen an ,,Und dafür habt ihr fast zwei Stunden gebraucht?"

Mir wird ihr Verhör langsam zu viel und ich versuche mich unauffällig zur Treppe zu schleichen, aber der Blick meiner Mutter bleibt verdächtig auf mir liegen.

,,Der Hausmeister hat seine Schlüssel nicht gefunden", gebe ich Schulterzuckend wieder, wobei ich schwören könnte Jace Mundwinkel zucken gesehen zu haben.

,,Wie auch immer", gähnt sie und streckt ihre Arme, ,,Also ich weiß ja nicht was ihr macht, aber ich brauche meinen Schönheitsschlaf", murmelt sie und trottet ins Wohnzimmer zurück.

Bevor sie noch auf die Idee kommt wieder zurückzukommen, um vielleicht doch noch mehr Fragen zu stellen, gehe ich in schnellen Schritten die Treppe hoch. Oben angekommen verschwinde ich rasch in meinem Zimmer und mache schnell die Tür hinter mir zu.

Was ein Abend!

Ich hole ein paar Mal tief Luft und spüre wie ich mich langsam entspanne. Ich rutsche an meiner Zimmertür hinab, bis ich mit dem Po auf dem Boden lande.

Ich habe mit Jace rumgemacht! Geht es mir nur durch den Kopf.

Aber nicht um irgendwelche Leute zu überzeugen dass wir zusammen sind, sondern weil wir es wollten!

Weil ich es wollte!

,,Gina", höre ich Jace von der anderen Seite der Tür flüstern und automatisch fängt mein Herz schneller an zu schlagen.

Ich bleibe noch kurz auf dem Boden sitzen, ehe ich mich erhebe. Ich bin ziemlich fertig vom Abend und von dem was passiert ist.

Was ist wenn er darüber reden will? Nicht nur über das was wir eben getan haben, sondern auch darüber, dass er weiß, was ich für ihn empfinde.

Er hat mein Verhalten ziemlich gut gedeutet, aber was ist wenn es ihm nicht so geht?

Bevor ist wieder viel zu tief in meine Gedanken rutschen kann, stehe ich auf und öffne leise die Tür. Denn egal wie sehr oder wie wenig Jace für mich empfindet, ich kann ihm nicht mehr wiederstehen.

Als ich die Tür einen Spaltbreit öffne, blicke ich in Jace hübsches Gesicht, welches mir frech endgegengrinst. Dieser wartet wiederum nicht bis ich ganz die Tür geöffnet habe, sondern schleicht schnell durch den Schlitz hindurch und drückt die Tür leise wieder zu.

,,Jace, ich glaube es ist besser wenn wir für heute Abend Abstandhalten, ich will nicht das meine Mom irgendetwas davon mitbekommt", versuche ich zu erklären, wobei ich einen gewissen Sicherheitsabstand zwischen uns bringe.

Sag Niemals NieWhere stories live. Discover now