District 37: Until I Bleed Out

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Kaiser nahm nun Motorgeräusche aus der Ferne wahr. Waren die Händler hier? Misstrauisch ging der Rothaarige an Deck. Er erblickte drei kleine Boote. „Fuck.“, brummte er. Selbst ein Blinder mit ‘nem Krückstock konnte erkennen, dass es sich dabei nicht um seine Geschäftspartner handelte. Wie sie über das Wasser düsten, war viel zu auffällig. Es musste Jimin sein – und er war verdammt schnell.

Sofort verkroch Kaiser sich unter Deck. Wie verdammt nochmal hatten sie ihn gefunden? Das durfte doch nicht wahr sein! Dieser Wichser war schlimmer als eine Kakerlake! Es war auch mal gut jetzt! Den Aufwand war diese Bitch einfach nicht wert, das musste Jimin doch mal realisieren! Er machte sich bloß lächerlich. Fucking peinlich!

Ruppig löste Kaiser Junipers Fesseln. „Aua! Was hast du vor? Lass mich sofort los! Nein!“, zeterte die ahnungslose Blondine und versuchte von ihm loszukommen. Sie hatte Todesangst. Wo auch immer er sie hinbringen wollte, sie würde niemals mitkommen! Lieber starb sie hier und jetzt! Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn.

Sie stoppte erst, als er ihr den Lauf seiner Pistole gegen den Kopf drückte: „Halt still, verdammt.“ Der Muskelprotz nahm die versteinerte Blondine in den Schwitzkasten und atmete tief durch. Sein schöner Plan war ruiniert. Er musste jetzt schlau vorgehen. Er durfte nicht den Kopf verlieren.

Von draußen konnte man nun die helle Stimme des Unterbosses hören. Junipers Augen leuchteten hoffnungsvoll auf – Jimin! Er rief nach ihr. Voll Missgunst spuckte sie die Worte aus: „Ich wusste, dass du lügst. Er hätte das nämlich nie zugelassen.“ Sie lächelte durch die Tränen hindurch. Kaiser war eine verdammte Ratte und sie hatte seinen giftigen Worten auch noch Glauben geschenkt!

Der Capo verfestigte seinen Griff um Junipers Hals, sodass es ihr die Kehle zuschnürte. Sie spürte seinen warmen Atem an ihrer Wange: „Ich lüge nicht. Verglichen zu meinem schwanzgesteuerten Cousin, bei dem gleich alle Sicherungen wegen einer mittelklassigen Hure durchbrennen. Ich hab das nicht nötig. Und glaub mir es hat ihn einen Dreck geschert, ob ich dich verpimpe oder dir in der nächsten Gosse die Kehle durchschneide. Wir wissen beide, dass das die Wahrheit ist.“ Kaiser lachte in ihr Ohr hinein.

Juniper ekelte sich vor der ungewollten Nähe und lehnte sich so weit es ging nach links. Sie wollte keine Schwäche zeigen, aber es ging nicht. Sie zitterte am ganzen Körper. „Und wenn schon!“, keuchte sie schniefend und gab sich voll ihren Emotionen hin. Ja, es tat weh. Ja, sie wusste, dass er es könnte. Aber Fakt war, dass er jetzt hier war. Also war es egal. Es war einfach alles egal. Solange sie einander liebten, war es okay. Sie war auch kein Engel gewesen.

Die Tür wurde bis zum Anschlag aufgerissen und Jimins Stimme ertönte: „Dachtest du ich würde dich nicht finden … hier draußen?“ Seine Beine schritten langsam die kleine Treppe hinunter, während er sich genauestens im Inneren der edlen Yacht umsah. Als allerletztes blickte er Kaiser an und gestikulierte amüsiert mit der Waffe in der Hand: „Komm schon? Ist das dein Ernst?“ Jimin lachte: „Wie hast du dir das vorgestellt?“

Kaiser drückte Juniper noch fester, woraufhin ein Funken Ärger in Jimins dunklen Augen aufblitzte. Der Rotschopf knurrte: „Halt die Fresse. Du bist der armselige von uns beiden. Du bist den ganzen Weg nur für diese kleine Verräterin gekommen. Merkst du eigentlich noch was?“ Kaiser schüttelte verständnislos den Kopf: „Das macht dich zu dem erbärmlichsten Mitglied das der Clan jemals gesehen hat! Hast du keinen Stolz?“

Jimin spannte seinen Unterkiefer an und legte den Kopf schief, während er die Situation genauestens analysierte. Wie man es drehte und wendete, Kaiser hatte schlechte Karten. „Unsere Partner sind bald hier. Also lass den Scheiß. Du weißt wie sie sind.“, warnte Kaiser den Blonden.

Jimin wusste sehr genau Bescheid. Immerhin hatten die Viper 77 seit Jahren ihre Finger beim Menschenhandel im Spiel. Das war wohl der abgefuckteste Part ihrer Organisation, aber Jimin hatte selten damit zu tun. Das fiel nicht in seinen Aufgabenbereich. Dennoch wusste er ganz genau was abging. Sobald die Händler hier eintreffen würden, würde die Kacke so richtig am dampfen sein.

Moola City [BTS GANG AU] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt