Moola City [BTS GANG AU]

Prolog [T E A S E R]

„Hey, altes Haus, was kann ich dir Gutes tun?", fragte der Barkeeper und beobachtete wie sein bärtiger Freund sich an die Bar setzte. Der Mann platzierte seufzend seinen nassen Hut gemeinsam mit einer Zeitung auf der Theke und fuhr sich durch das faltige Gesicht. Der Tag war mal wieder viel zu lang gewesen. Er raunte geschafft: „Das Übliche."

Der Bärtige blickte an dem einzig anderen Gast vorbei, hinaus auf die dunklen Straßen Moola Citys, woraufhin ihm erneut ein bekümmertes Seufzen entkam. Der Regen schien heute endlos und ließ all die Spiegelungen der Neonlichter wie eine einzige radioaktive Suppe erscheinen. Zudem lag Anspannung in der Luft. Er spürte es. Es waren herausfordernde Zeiten. Heute bei der Arbeit hatte man ihm auch bloß das Leben schwer gemacht und alles nur wegen den Viper 77. Bei dem Gedanken an dieses Pack kam ihm alles hoch.

Sie dachten ihnen gehörte die Stadt. Gangs wie diese hatten Moola City infiltriert, angelockt von der immerwährenden Dunkelheit und ruiniert. Es war einmal eine schöne Stadt gewesen, in der man das Nachtleben so richtig genießen konnte. Nun jedoch trieben sich diese tätowierten Kriminellen an jeder Ecke herum.

Sie hatten die meisten Stadtteile in ihrer Gewalt und machten Durchschnittsleuten wie ihm das Leben zur Hölle. Der Mann lachte entnervt auf. Solange er noch hier war, würden diese Wichser Moola City niemals völlig in ihren Klauen halten. Der Barkeeper platzierte das Whiskeyglas vor ihm, wobei die großen Eiswürfel klirrten. Dann stützte er beide Arme auf der Arbeitsfläche ab und nickte ihm zu: „Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?"

Der Mann drückte seine Zungenspitze gegen die Innenseite seiner Wange und schüttelte völlig fertig den Kopf. Eines Tages würde er explodieren. Er grinste beinahe schon manisch, wobei man einen Blick auf seine gelben Zähne erhaschen konnte. Hastig tippte er mit dem Zeigefinger gegen seine Stirn und knurrte zornig: „Dieser ganze Gangster-Dreck denkt ihnen gehöre Moola City, aber da liegen sie falsch. Sie machen uns das Leben schwer, aber wir gehen nicht weg und das ist unsere größte Trumpfkarte!"

Er nahm einen großen Schluck aus dem Glas und atmete laut aus. „Viper 77 sind mir die Besten. Sie nisten sich in New Hudson ein und gentrifizieren es, auf unsere Kosten ... mit ihrem verfickten Schutzgeld und was auch immer!" Er lehnte sich vor und tippte sich gegen die Brust.

„Sie waren heute schon wieder bei uns im Laden! So'n hässlicher Tätowierter – totale Witzfigur. Absoluter Abschaum! Wenn man mich fragt sollten wir uns alle zusammen tun und die zum Teufel jagen! So ein Dreck gehört hier nicht her! Die Bullen sind auch überfordert! Also ist Selbstjustiz die einzige Lösung!" Er fuchtelte energisch mit dem Zeigefinger in der Luft herum. „Der Crimson Clan hat wenigstens etwas Anstand gegenüber den Bewohnern – nicht, dass ich die Vögel mag. Ich bin weiß Gott gegen organisierte Kriminalität! Aber diese Vipers sind absoluter Abschaum. Absoluter Abschaum!" Bei der zweiten Wiederholung spuckte der Mann ein wenig, woraufhin der Barkeeper kurz angeekelt seine Mundwinkel verzog. Der Bärtige spuckte immer, wenn er in Rage geriet.

Der einzig andere Gast trat nun an die Bar heran, stellte sein Glas auf die Bar und tippte mit seinem Fingernagel dagegen, womit er die Aufmerksamkeit des Barkeepers gewann. „Noch einen?" Der Mann mit halblangen, blauen Haaren nickte wortlos. Er konnte nun definitiv einen weiteren Drink vertragen. „Erzähl mir mehr von diesen Vipers.", raunte er.

Der Barkeeper bereitete den Drink zu, während der Mann an der Theke fortfuhr: „Kennst du die etwa nicht? Oh man du musst hinter'm Mond leben! Liest du keine Zeitung, Junge? Jugend von heute ..." Er hob kurz das von Regentropfen gezierte Blatt hoch. „Eine neue Gang, die sich in New Hudson angesiedelt hat. Absolute Schisser! Die trauen sich nicht mal hierher nach Navas. Die sind wie Schwarmfische. Sie wirken gefährlich, aber was richten sie außerhalb ihrer Komfortzone schon an, hm? Kommen hierher und denken sie wären wer. Die sollen sich zurück nach St. Mel verpissen!" Er lachte verächtlich.