District 11: Stellar Stare

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Jungkook drückte Taehyung die zwei Kleiderbügel, an welchen zwei dunkle Blazer hingen, in die Hand und donnerte den Kofferraum seines schwarzen Sportwagens zu. Die matte Beschichtung dessen wurde durch die gelb-pinken Schilder des Paladin's Palace in ein schwaches Orange getaucht.

Die warme Sommerluft wehte über Taehyungs braune Haare hinweg und erfüllte ihn mit Erinnerungen von früher. Wehmut ergriff sein Herz, woraufhin ihm ein lauter Seufzer entwich.

Er mochte den Sommer in Moola City nicht, denn die sanfte Sommerbrise brachte immer all diese Gefühle und Bilder von früher mit sich. Allein schon der Geruch der Straßen und die unangenehm hohe Luftfeuchtigkeit schickten seine Seele auf Wanderung, um kurz in Erinnerungen zu schwelgen, und so zu tun als wäre die Welt in Ordnung. Genauso wie jetzt.

Doch dann realisierte er, dass er in der Gegenwart war und die Welt ganz und gar nicht in Ordnung war. Diese Nostalgie war jedes Mal wie ein verdammter Schlag ins Gesicht. Er war auch bloß Teil von diesem scheinheiligen geordneten Chaos, das sich niemals nach Zuhause anfühlen würde. Moola City, dieses verfickte Drecksloch, in dem sich alles um Geld drehte.

Leider war auch er keine Ausnahme. Er war auch bloß Hitman, weil es besser bezahlt wurde als irgendeiner der anderen Knochenjobs in dieser Stadt. Bei Gott, hätte er seine kleinen Geschwister nicht, hätte er sich wahrscheinlich schon längst die Kugel gegeben.

Jungkook trat auf das Gebäude zu und hielt Augenkontakt mit Hoseok, welcher mit seinem glatzköpfigen Kollegen mal wieder brav Wache stand. Jungkook grüßte ihn mit einem falschen Grinsen: „Na, wie geht's?" Taehyung runzelte die Stirn. Diese Begrüßung war untypisch für Jungkook. Normalerweise drückte er Hoseok immer irgendeinen Spruch rein. Der führte doch was im Schilde.

Hoseok war genauso verwirrt und entgegnete müde: „Wie soll's mir gehen? Ich bin seit zwei Tagen wach. Die Waschbärfamilie die hier ab und zu im Müll rumwühlt steht so kurz davor mich zu adoptieren." Jungkook lachte kurz auf und drückte Taehyung dann die restlichen Klamotten in die Hand.

Daraufhin legte der Schwarzhaarige einen Arm um Hoseok, der sofort einen misstrauischen Blick auf die tätowierte Hand des Gangsters warf. Was wurde das? War das eine seiner ausgeklügelten Schikanen? Hatte er irgendetwas falsch gemacht, und würde nun wieder aufs Maul bekommen? Er traute diesem Kerl nicht.

Jungkook seufzte: „Unterhaltsam wie immer deine Sprüche. Weißt du, du bist ein toller Typ. Es ist eigentlich schade, dass du solange für den Clan schuften musst. Das ist ja nicht besser als Sklavenarbeit." Während er mit Hoseok sprach, schlenderte er etwas weg von dem Glatzkopf, sodass sie zur Sache kommen konnte. Taehyung behielt die beiden im Auge und hörte aufmerksam zu.

Hoseok fragte nun skeptisch: „Achja?" Jungkook klopfte ihm erneut auf die Schulter, bevor er seinen Arm entfernte und sprach: „Na, sicher. Wie fändest du es, wenn ein Drittel deiner bestehenden Schulden mit einem einzigen Auftrag wegfallen würde?" Jungkook machte eine ausschweifende Handbewegung.

Hoseoks Gesicht leuchtete kurz auf, bevor er sprach: „Warte, das klingt zu gut um wahr zu sein. Was ist es? Ist es gefährlich? Ich lande am Ende im Knast, oder? Sicher, dass ich für so einen teuren Job geeignet bin? Du weißt ich bin nicht sonderlich handfertig was diese Dinge angeht." Jungkook hob seine Hände und verzog das Gesicht: „Jetzt halt mal die Luft an, Großer. Ich würde dich nicht fragen, wenn du nicht perfekt für den Job geeignet wärst. Vor allem würdest du dabei auch auf deine Kosten kommen."

Jungkook grinste dreckig. Hoseok legte nun den Kopf schief und murmelte: „Hm?" Jungkook presste seine Hände zusammen und verriet dem Rothaarigen: „Es geht dabei um Juniper. Ihr versteht euch doch gut, nicht wahr?" Hoseok verengte seine Augen und nickte langsam: „Ja ..." Worauf wollte der Gangster hinaus?

Moola City [BTS GANG AU] Where stories live. Discover now