Moola City [BTS GANG AU]

District 14: Feisty Free Spirit

Juniper hatte Schutz vor dem starken Regen, unter einer kleinen Überdachung, gefunden. Sie war komplett durchnässt, da der Cape-Mantel ihr nicht wirklich Schutz geboten hatte, obwohl sie diesen über ihren Kopf gehalten hatte. Außerdem war der Wind viel zu launisch. Jungkook hatte ihr zudem schlauerweise den Autoschlüssel nicht mitgegeben. Also wartete sie dort am Straßenrand. Ihre Füße klebten in den vom Regen durchtränkten Hackenschuhen und ihr Kleid pitschnass an ihrem Körper.

Immerhin war es nicht kalt. Sie liebte warmen Regen. Es war angenehm, wie eine Dusche von Mutter Natur. Ihr machte es nichts aus. Ihre schwarze Perücke klebte strähnig an ihrem Gesicht und ihr Make-Up verlief immer mehr. Von ihren Wimpernextensions tropften ab und an kleine Regentropfen. Aber was sollte es? So fühlte sich Freiheit an. Sie hatte keine Angst davor wild auszusehen. Sie fühlte sich immer schön, auch wenn sie chaotisch aussah. Hässlichkeit war ein Mindset.

Juniper blickte hinauf in den donnernden Himmel, über welchen sich eine dicke, graue Wolkendecke gelegt hatte, und dann wieder auf die Hauptstraße. Der starke Regen verzerrte ihre Umgebung, und tunkte diese in einen intensiven Graufilter. Alle Farben und Lichter schienen in Bewegung zu sein, so als hätte jemand aus Versehen über ein noch feuchtes Kunstwerk gewischt. Moola Citys unheilvolle Schönheit entfaltete sich mal wieder.

Doch trotzdem entging Juniper nicht die dunkle Silhouette, die nun auf sie zu joggte. Sie kniff die Augen zusammen. Es war Jungkook. Dann war wohl alles gut gegangen, was? Ihr Gesicht erhellte sich neugierig.

Er kam bei ihr an, woraufhin sie rief: „Und wie ist es gelaufen?" Jungkook grinste siegreich: „Wir haben alles. Ging ganz schnell. Der Typ ist ohne mit der Wimper zu zucken in den Wagen gestiegen. Er hat mich absolut nicht kommen sehen. Die Jungs kümmern sich gerade um den Rest." Seine vorherige Anspannung war wie weggeblasen gewesen, nachdem er dem blonden Gangster eine Kugel in den Kopf gejagt hatte.

Juniper grinste breit: „Ja?" Sie konnte es kaum fassen. Das war es schon gewesen? So einfach? Der dunkelgrüne Wagen der Viper 77 bog nun aus der Seitenstraße ab. Am Steuer saß einer der Crimsons, welcher zuvor noch vor der Galerie Wache gestanden hatte.

Jungkook lachte: „Ja, die Mission ist absolut reibungslos verlaufen. Jetzt müssen wir nur noch checken, was auf dem Stick in meiner Tasche ist. Denn dafür war das alles. Es ist besser gut!" Er klopfte auf seine linke Hosentasche. In Junipers Augen legte sich ein unbändiges Glitzern, welches Jungkook nicht entging.

Sie waren wirklich erfolgreich gewesen. Es hatte sich gelohnt. Juniper streckte ihre langen Arme von sich, und führte einen kleinen Freudentanz auf. Ihre Hackenschuhe klackerten laut.

Jungkook schüttelte amüsiert den Kopf: „Komm jetzt, wir müssen zu Namjoon fahren. Noch wissen wir nicht was hier drauf ist." Flink verzogen die beiden sich in sein Auto. Jungkook startete den Motor des Sportwagens und stellte das Radio an. Er hatte gute Laune.

Juniper konnte die ganze Fahrt über nicht anders als zu grinsen. Sie fühlte sich großartig. Dieses Gefühl, das sie gerade überkam, danach hatte sie gesucht. Sie hatte es vermisst sich so zu fühlen. Das letzte Mal hatte sie sich so gefühlt, als sie Jimin gerade kennengelernt hatte. Absolut glorreich und frei. Es hatte nicht lange angehalten.

Aber nun war es wieder als würde ihr die Welt zu Füßen liegen. Das ergab bestimmt nicht für jedermann Sinn, aber all das gab ihr den gewissen Kick, der ihr versicherte, dass sie wirklich lebte. Risikos einzugehen war wie Sauerstoff für sie. An diesem Abend gestand sie es sich endlich ein. Sie hatte es solange ignoriert.

Draußen flogen die bunten Lichter Moola Citys wie kleine Raketen an ihnen vorbei. Aus dem Radio drang ein melodischer Song, welcher sie dazu bewegte im Takt mit zu wippen und zu nicken. Ihre Hände waren in dem nassen Cape-Mantel vergraben und ihr schwarzes Minikleid klebte wie eine zweite Haut an ihrem Körper.