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 Arthur war der Letzte, der sich ihrer kleinen Gruppe anschloss. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, der Rest des Hofes schlief noch tief und fest. Ethel saß schon auf dem Pferd, Merlin hielt zwei weitere bereit.

Arthur überprüfte den Sitz der Satteltaschen, dann nahm er ihm die Zügel aus der Hand und saß auf. Da schallte das Schlagen von Pferdehufen durch den Hof. Ein weiterer Reiter kam ihnen entgegen, parierte sein Pferd und kam zum Stehen. 

„Zu euren Diensten!", vermeldete Gwaine, der grüßend die Hand hob.

„Oh Himmel, verschone mich.", murmelte Ethel.

„Ihr seid schon auf?", fragte Arthur. „Es ist doch noch gar nicht Nachmittag."

„Mylord, Ihr nehmt an, dass ich vor dem Morgengrauen zu Bett gehe. Ich war gerade an den Stallungen, als ich auf Merlin traf und er mir von eurem Vorhaben erzählte."

Arthur sah kurz zu Merlin hinüber, der entschuldigend die Schultern hob.

„Was treibt einen Ritter vor Sonnenaufgang zu den Ställen?", wollte Ethel wissen.

Ein Zwinkern. „Nur ehrenhafte Geschäfte, Mylady."

Sie schüttelte den Kopf.

„Nehmt es mir nicht übel, aber Eure Chancen, dieses Horn zu finden, sind unglaublich gering. Das kann ich mir nicht entgehen lassen."

„Natürlich.", stoß Ethel hervor. „Wen nehmen wir noch alles auf unsere geheime Mission mit? Den Diener des Königs, seinen Lieblingsritter-"

„Oh, sie denkt, ich wäre Euer Lieblingsritter.", freute sich Gwaine.

 „Können wir jetzt einfach alle den Mund halten und aufbrechen?!", rutschte es Arthur heraus, heftiger, als er gewollt hatte.

Einen Moment lang herrschte überraschte Stille.

 „Ich mache mich auch nützlich.", sagte Gwaine und sprang ab, wuchtete eine der Satteltaschen auf sein Pferd. „Was habt ihr denn gepackt, Eure Hoheit? Ist da Euer gesamtes Tafelsilber drinnen?"

Merlin und der Ritter saßen auf, und endlich ritten sie durch die Stadtmauern der langsam aufgehenden Sonne entgegen.


„Ihr müsst wissen, Mylady-", fing Gwaine nach einer Weile an, „-ich bin nicht nur irgendein Ritter. Ich bin der Stärkste und Bestaussehende."

„Ich habe euch nicht das Turnier gewinnen sehen.", erwiderte sie trocken.

„Es war nicht mein bester Tag. Und Merlin hier ist auch nicht nur irgendein Diener-"

„Gwaine-", unterbrach Arthur ihn in mahnendem Ton.

„-er ist auch unser zweiter Arzt. Ich weiß, es muss alles sehr überwältigend sein, wenn man an einen neuen Hof kommt-"

„Gwaine, wenn Ihr Euren Kopf den restlichen Weg nicht unter dem Arm tragen wollt, seid ihr jetzt leise.", sagte Arthur.

„All die neuen Namen und Plätze und Rituale... Es muss selbst für eine Prinzessin überwältigend sein. Also wenn ihr wollt, könnte ich-"

„Habt ihr Euren König nicht gehört?", unterbrach sie ihn, Kälte blitzte in ihren Augen auf.

„Tut mir leid, Arthur, habt Ihr etwas gesagt?" Er wandte sich zu ihm.

  Arthur biss wütend die Zähne aufeinander.

 „Er hat Euch zur Ruhe ermahnt.", sagte Ethel scharf.

Gwaine nickte, zügelte sein Pferd und ließ sich neben Merlin zurückfallen.

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt