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 Seine Gemächer sahen noch genauso aus, wie er sie verlassen hatte. An dem Tag, an dem sie in die Schlacht aufgebrochen waren. Die Stühle standen an der gleichen Stelle, dieselben Papiere auf seinem Schreibtisch, das Bett unberührt. Und doch fühlte er, als sei er noch nicht angekommen. Zuhause war gleichgeblieben. Vielleicht hatte er sich verändert. 

Ein sanftes Klopfen an der Tür. Gwen streckte den Kopf in den Raum, als er nichts sagte. Ihr Blick wurde weich, als sie ihn am Tisch sitzen sah.

 „Es tut mir leid, Arthur. Es tut mir so leid."

„Danke, Guinevere."

Sie brachte eine Schüssel mit Haferbrei, stellte sie vor ihm auf dem Tisch. „Wie geht es dir?"

Er sah auf. Es stand ehrliche Sorge in ihrem Gesicht. „Es ging mir schon besser."

Eine warme Hand legte sich sanft auf seine Schulter. „Das ging es uns allen schon."

„Gaius hat mir erzählt, was du getan hast. Du hast dich um meine Leute gekümmert."

Sie zuckte nur mit den Schultern, bescheiden wie immer. „Jemand musste es tun. Und nachdem ihr alle weg ward-"

„Ich weiß deine Taten zu schätzen.", sagte er, „Ich werde mich bei dir revanchieren, sobald ich die Möglichkeit dazu finde."

„Das ist wirklich nicht nötig."

„Das liegt in meinem Ermessen."

Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.

„Was ist es?", fragte Arthur, bevor sie den Gedanken, der ihr gerade durch den Kopf ging, komplett abschütteln konnte.

„Nein.", sagte sie. „Nur ein dumme Idee."

„Gwen.", er schob sie in den Stuhl neben sich. „Ich habe dich noch nie etwas Dummes sagen hören. Sprich mit mir."

Sie ließ sich in das Kissen fallen. Spielte mit ihren Fingern, dem Ring an ihrer Hand. Schluckte, bevor sie sprach. „Du weißt ja, dass wir heiraten wollen. Möglichst bald."

„Ja." Er wusste nicht, worauf sie hinauswollte. Vielleicht ein Geschenk, oder ein paar freie Tage. Was auch immer sie sich wünschte, es würde ihm schwerfallen, es abzulehnen - nach allem, was sie vor ihn getan hatte. Auch wenn er den Gedanken an Lancelot momentan lieber verdrängte.

 „Ich dachte, da du ja dann König bist, könntest du vielleicht-"

Sie stoppte, schien die Veränderung in seiner Miene erkannt zu haben, die er versucht hatte, zu unterdrücken. Sie bat ihn, sie zu vermählen. Er hätte es getan, ohne zu zögern, wäre es nicht das Bild, wie er in der Krone seines Vaters vor dem Mann stand, der nur lebte, weil er tot war. Es schmerzte.

 „Was ist?", fragte Gwen.

Er traute sich nicht, sie anzusehen. „Ich weiß nicht, ob ich das kann."

„Warum?"

Er vergrub das Gesicht in den Händen, blickte dann doch zu ihr. Sah die Enttäuschung in ihrer Miene. Wandte er sich wieder ab. „Es ist nicht wegen dir. Oder euch.", schob er schnell an. „Ich bin einfach nur nicht in der Stimmung für eine Hochzeit, für eine Feier, ich - ich habe gerade meinen Vater verloren. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht."

Arthur erwartete, dass sie enttäuscht sein würde, wütend. Doch das war sie nicht. Sie war Gwen. In ihren Augen lag nichts als Zuneigung und Güte.

„Es tut mir leid.", sagte sie, „Ich hätte nicht fragen sollen. Das war unsensibel von mir."

Er schüttelte den Kopf. „Frag mich an einem anderen Tag nochmal, ja?"

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum