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Sein Herz machte jedes Mal einen kleinen Sprung, wenn er ihn ansah. Er hatte ihn auch schon vorher oft angesehen, doch nun war es anders. Es war kein stilles Ziehen in seiner Brust, das seinen Blick lenkte, keine heimliche Schwärmerei, kein schüchternes Verlangen, welches ihn in Scham zu ertränken drohte. Es gab keinen Grund, sich abzuwenden, wenn sich ihre Blicke trafen.

 Er wusste nicht, was es war, das sie hatten. Es war nicht rational, doch es war echt. Es war Glück, es war Ehrlichkeit. Es war ein fröhliches Summen und eine beruhigende Stille. Es war eine bekannte Wärme und die Frische des Neuen. Es war ein Wirbelwind der Gefühle und doch eine Ruhe, die er so noch nicht kannte. Alles war anders und doch beim Alten geblieben. Arthur fragte sich, wie er all dies so lange nicht hatte sehen können, wenn es doch direkt vor ihm gewesen war. Wenn er doch direkt vor ihm gewesen war.

Sie brauchten einander nicht, um vollkommen zu sein. Das waren sie auch alleine. Doch zusammen machten sie Sinn, sie gehörten zusammen wie Licht und Schatten, wie Sonne und Mond, wie Tag und Nacht.

 „Was ist?" , fragte Merlin, als er seinen Blick auf ihm bemerkte.

Auf Arthurs Gesicht hatte sich ein Lächeln geschlichen. Merlin lief durch seine Gemächer wie ein kopfloses Huhn. Einen Korb unter seinen Arm geklemmt, blickte er hinter die Gardinen, unter das Bett, hob jedes Kissen zweimal an.

„Gar nichts."

„Gar nichts?", er verzog das Gesicht.

 Arthur stand auf und stellte sich vor ihn. „Nein."

Merlins hob eine Socke zwischen ihnen in die Höhe. „Kannst du mir sagen, wo die Zweite hin ist?"

Arthur drehte den Kopf, die Nase weg von dem stinkenden grauen Stoff. „Keine Ahnung."

Merlin ließ die Socke wieder in den Korb fallen. „Wie kannst du nicht wissen, wo die andere ist?"

„Wieso sollte ich?"

„Du hast sie dir schließlich von den Füßen gezogen."

Arthur seufzte, sah durch den Raum. Klopfte Merlin mit dem Zeigefinger gegen die Stirn, bevor er den Arm um seine Schulter legte und ihn in Richtung Tür drehte. „Wenn deine Augen funktionieren", sagte er, „dann siehst du dort hinten die Stiefel. Und in dem linken Stiefel-"

„Ich kann sie sehen."

Einen Moment lang blickten sie auf die Socke, die traurig über dem Stiefelrand hing.

 „Du könntest die Stiefel mal wieder putzen."

„Du könntest deine Socken beieinander lassen.", schlug Merlin vor. Arthur sah aus dem Augenwinkel, dass er ihn frech angrinste.

„Ich habe wichtigere Dinge zu tun."

„Die Ritter trainieren." Damit klopfte er ihm gegen den Rücken und lief zur Tür.

„Zählst du sie?", fragte Merlin und Arthur drehte sich wieder zu ihm.

 „Was?"

„Um zu wissen, ob sie alle da sind? Zählst du die Ritter?"

„Ja. War-"

Grinsend hob er eine Socke in die Höhe. "Wie oft trainierst du alleine?"

Arthur schnappte sich die zweite Socke und warf. Merlin duckte sich und sie segelte haarscharf an seiner Schulter vorbei.

„Halt den Mund.", sagte Arthur und lief die drei Schritte zu ihm zurück. Er nahm sein Kinn und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen.

 „Ich sehe dich nach dem Training.", sagte er und tätschelte seine Wange.

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)Where stories live. Discover now