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 Es war einer dieser frischen Wintermorgen, an denen die Welt in einen weißen Schleier aus Raureif getaucht war. Einer der Morgen, an denen sich der Nebel nur langsam über die Häuser hoch, vom Schloss aus lediglich die roten und braunen Spitzen der Dächer zu erkennen waren. An denen man erwachte und die Sonne schon am Himmel erwartete, aber sie sich noch Zeit ließ, die Dunkelheit zu vertreiben.

 Es war einer der ersten Morgen, an denen Arthur erfrischt und ausgeruht aufwachte, als Merlin in seine Gemächer kam, um ihn wecken. Eine der ersten Nächte ohne Albträume. Heute war der Tag. Heute war der Tag, an dem sie die neuen Gesetze verlesen würden. Die Ersten, die Gravierenden, zumindest.

Ein kalter Windstoß drang durch das geöffnete Zimmerfenster. Arthur fragte sich, wie die Menschen die Änderungen aufnehmen würden. Würden sie sie begrüßen? Oder sich vor dem Neuen fürchten? Konnte er mit ihrem Rückhalt rechnen? Sein Blick wanderte über die Stadt, die noch im grauen Nebel ertrank.

„Ich möchte es ein letztes Mal betonen, du solltest nicht kämpfen.", sagte Merlin und reichte ihm sein Schwert.

 Wie würde Merlin reagieren? So sehr er ihm auch von den neuen Gesetzen berichten wollte, bis jede Kleinigkeit geregelt war, durfte außerhalb der Ratskammern kein Wort darüber verloren werden.

„Ich kämpfe ja auch nicht, Merlin-", sagte er und schob das Schwert in die Scheide. „Ich trainiere."

Ein Schulterzucken. „Wenn du das sagst. Aber du bist immer noch verletzt. Selbst wenn es nicht mehr schmerzt - die Verletzung ist noch nicht vollkommen ausgeheilt."

Das brauchte er ihm nicht sagen. Es schmerzte noch mehr, als er zugeben wollte. 

„Heilung ist ein langwieriger Prozess. Selbst wenn das Äußere geheilt scheint-"

„Heißt das noch lange nicht, dass das Innere schon wieder ganz ist.", beendete Arthur den Satz für ihn. „Das sagst du die ganze Zeit."

„Also hörst du mir doch zu!"

„Ich höre dir schon zu, ich höre nur nicht auf dich.", entgegnete Arthur und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich komme zu spät zum Training. Sie warten bestimmt schon alle auf mich."

 Merlin öffnete ihm die Tür mit einem Blick, der sei vorsichtig sagte.

Arthur gab sein Bestes, ihm ein sag mir nicht, was ich zu tun habe und werde ich, zurückzugeben, als er auf den Gang trat.

„Warum folgst du mir?", fragte er dann, laut, nachdem sie einige Schritte nebeneinander hergelaufen waren.

„Ich folge dir nicht.", sagte er. „Ich muss nur in die gleiche Richtung."

 Die Luft außerhalb des Schlosses war kalt, ihr Atem türmte sich in weißen Wolken vor ihren Mündern. 

„Wohin gehst du?", fragte er Merlin, der immer noch an seiner Seite lief.

Fröstelnd fuhr er sich über die Arme. „Kräuter holen. Für Gaius."

„Und die wachsen neben dem Trainingsplatz?"

„Nein.", gab er zurück. „Am Hang daneben."

Arthur hob die Brauen, wollte noch etwas antworten, aber als sein Blick das Trainingsfeld fand, blieben ihm die Worte im Halse stecken. Das Training war bereits in vollem Gange. Grundstellung, Angriff, Parade.

„Was ist da los?", wollte er wissen. Verlängerte seine Schritte, doch Merlin packte ihm am Arm.

Ethel ging durch die Reihen, begleitet von Sir Leon, und korrigierte die Männer in ihren Ausführungen.

A Tale of Destiny and Doom (BBC MERLIN Fanfiction)जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें